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Hinweise für Frankreich

Sicherheitshinweise

Terrorismus

Zur Begegnung von terroristischen Drohungen gilt in Frankreich der Plan "Vigipirate", der insgesamt vier Alarmstufen mit unterschiedlich intensiven Maßnahmen vorsieht.

Nach den Anschlägen in London vom 7. Juli 2005 wurde die Alarmstufe in Frankreich auf die zweithöchste Stufe "rot" angehoben. Auf Bahnhöfen und Flughäfen kommt es zu verstärkten Gepäck- und Personenkontrollen. Auch am Eingang von z. B. Museen kann es zu Handtaschenkontrol­len kommen. Bahnreisende sollten darauf achten, dass ihr Reisegepäck mit Namen und Anschrift gezeichnet ist. In vielen Bahnhöfen gibt es keine Möglichkeit der Gepäckaufbewahrung mehr.

Reisen im Land / Straßenverkehr / Kriminalität

Es wird von Übernachtungen in Fahrzeugen auf Rastplätzen an französischen Autobahnen - insbesondere in der Nord-Süd-Richtung, Südfrankreich/Spanien - wegen Aktivitäten organisierter Banden dringend abgeraten.

Bei Autoreisen durch Südfrankreich wird empfohlen, auch während der Fahrt Wertsachen möglichst nicht sichtbar im Auto aufzubewahren und das Fahrzeug verriegelt zu lassen, um möglichen Überfällen vorzubeugen.

Reisen nach Korsika

Nach der Aufhebung der (auch zuvor nicht respektierten) Waffenruhe der korsischen Separatisten am 18.07.2003 ist die Zahl der Sprengstoffanschläge auf öffentliche Einrichtungen und vereinzelt auch auf unbewohnte Zweitwohnungen deutlich gestiegen. Die Anschläge sind politisch motiviert und richten sich bisher nicht direkt gegen ausländische Touristen. Da Ziel der Anschläge jedoch in zunehmendem Maße auch von Touristen frequentierte Einrichtungen sind (z.B. Flughafen), kann die Gefährdung von Personen nicht ausgeschlossen werden.

Übergriffe mit eindeutig kriminellem Charakter auf Touristen haben zugenommen.

 

Medizinische Hinweise

Impfschutz

Für die Einreise nach Frankreich sind keine besonderen Impfungen vorge­schrieben. In Teilen des Landes (Rheinebene, Elsass) kommt es zu bestimmten Jahreszeiten (vorwiegend April - Oktober) zur Übertragung der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) durch Zeckenbisse.

Für die Mittelmeerküste und Korsika und insbesondere die Übersee-Departements wird eine Hepatitis A-Impfung empfohlen, ggf. in Kombination mit Hepatitis B (z.B. Langzeitaufenthalt in Übersee).

Französisch Guayana verlangt bei Einreise eine Gelbfieber-Impfung für alle ab vollendetem 1. Lebensjahr. Zudem besteht in Französisch Guayana gebietsweise auch ein hohes Malaria-Risiko (vorwiegend Südosten und Südwesten) mit der Empfehlung einer medikamentösen Malariaprophylaxe zusätzlich zur Expositionsprophylaxe, also der Vermeidung von Mückenstichen.

Einige Übersee Territorien wie Französisch Polynesien und Neukaledonien verlangen eine Gelbfieber-Impfung nur bei Einreise aus Infektionsgebieten, bei direkter Ankunft aus Europa nicht.

Rechtzeitig vor Einreise in diese Gebiete sollte mit einem Reise-/Tropenmediziner wegen möglicher Impfungen und Malariaprophylaxe Kontakt aufgenommen werden.

Dengue

In fast allen französischen Übersee-Departements besteht verstärkt während und kurz nach den Regenzeiten ein Dengue Fieber Risiko. Insbesondere auf Guadeloupe und Martinique wurden in der letzten Saison hohe Fallzahlen berichtet. Individuell ist der Schutz vor Mückenstichen die einzige prophylaktische Maßnahme (Repellentien, Kleidung, Verhalten etc.).

Chikungunya

Die ausgeprägte Chikungunya-Epidemie, die im französischen Übersee-Departement La Réunion 2005/2006 ausbrach, ist vorüber. Zumindest ein Drittel der Inselbevölkerung erkrankte. Es kam zu zahlreichen Krankheitsimporten nach Europa, insbesondere Frankreich. Zuletzt wurden nur noch wenige Fälle bekannt, saisonal besteht aber weiterhin ein Risiko. Da es vereinzelt auch zu schweren Verläufen und Todesfällen gekommen ist, sollten Kranke oder schwangere Reisende nach La Réunion vor Abreise ärztlichen Rat suchen und sich über die aktuelle Lage informieren. Analog zu Dengue-Fieber ist auch bei Chikungunya-Fieber der konsequente Mückenschutz die einzige prophylaktische Maßnahme.

Krankenversicherung

Es besteht in Frankreich für alle Personen, die in Deutschland gesetzlich versichert sind, ein Anspruch auf Behandlung bei Ärzten, Zahnärzten und in Krankenhäusern, die vom ausländischen gesetzlichen Krankenversicherungsträger zugelassen sind. Als Nachweis ist die europäische Krankenversicherungskarte (EHIC), bzw. Ersatzbescheinigung (beide Dokumente erhalten Sie von Ihrer Krankenkasse) vorzulegen. Unabhängig davon wird dringend empfohlen, für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Krankenversicherung abzuschließen, die Risiken abdeckt, die von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen werden (z. B. notwendiger Rücktransport nach Deutschland im Krankheitsfall, Behandlung bei Privatärzten oder in Privatkliniken). Weitere Einzelheiten enthält die Internetseite www.dvka.de der Deutschen Verbindungsstelle für Krankenversicherung Ausland unter der Rubrik "Urlaub im Ausland". Ansonsten erhalten Sie auch von Ihrer Krankenkasse Auskünfte über die aktuellen Regelungen

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

Die Angaben sind:

  • zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsulta­tion eines Arztes;
  • auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufent­halten vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten;
  • immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt / Tropenmedi­ziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen;
  • trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.

Haftungsausschluss

Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Diese kann Ihnen vom Auswärtigen Amt nicht abgenommen werden. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird im Zweifelsfall empfohlen.

Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen in Rechnung gestellt werden. Dies sieht das Konsulargesetz vor.

Auswärtiges Amt
Bürgerservice
Arbeitseinheit 040
D-11013 Berlin
Tel.: (03018) 172000
Fax: (03018) 1751000

Publiziert am: Freitag, 11. September 2009 (3340 mal gelesen)
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