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Betrüger erpressen Internetbekanntschaften - Betrugsform Romance-Scamming schädigt Opfer finanziell und emotional

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(ots) - Aktuelle Fälle zeigen, dass Täter auch vor
erpresserischem Menschenraub nicht zurückschrecken- Beim so genannten
Romance-Scamming suchen Betrügerinnen und Betrüger über das Internet
gleichermaßen Kontakt zu Frauen und Männern und täuschen ihnen eine
Liebesbeziehung vor. In Wahrheit erschleichen sie sich nur das
Vertrauen ihrer Opfer, um sie am Ende zu Geldzahlungen zu bewegen. In
Einzelfällen ist es im vergangenen Jahr auch zu Erpressungsdelikten
gekommen, als die Opfer nach Afrika eingeladen wurden, um z. B. ihre
Internetfreundin in deren Heimat zu besuchen. Die Polizeiliche
Kriminalprävention der Länder und des Bundes warnt davor, Personen
Geld zu überweisen, die man nur im Internet und nie persönlich
kennengelernt hat. Auch von Reisen in unsichere Länder, um die
vermeintliche Internetliebe zu treffen, wird abgeraten.

Zu schön, um wahr zu sein: Ein Romance-Scam beginnt in der Regel
harmlos und endet fast immer in einer persönlichen Tragödie. Über
eine Mail oder eine Kontaktanfrage in einem Sozialen Netzwerk stellen
die Betrüger den ersten Kontakt zu ihrem Opfer her. Über viele Wochen
und teils Monate erlangen sie das Vertrauen ihrer
Internetbekanntschaft und täuschen sie mit Liebesschwüren darüber
hinweg, dass sie nur eines wollen - ihr Geld. Und viele Opfer zahlen,
denn sie schöpfen in der Regel kaum Verdacht. Die Betrüger schaffen
es, sich in ihrem Leben unverzichtbar zu machen - ohne ein einziges
persönliches Treffen. Ihre Lebensläufe und beruflichen Werdegänge
sind erfunden, ihre angeblichen Fotos sind gestohlen. Oft geben sie
vor, aus beruflichen Gründen nach Afrika reisen zu müssen und dort
beginnen die Schwierigkeiten: Sie berichten ihrem "Partner" über
gestohlene oder konfiszierte Pässe, Überfälle oder einen
Krankenhausaufenthalt nach einem Autounfall. Wegen solcher




angeblichen Notsituationen bitten sie ihre Opfer in Deutschland um
Unterstützung, sie sollen per Bargeldtransfer Geld übersenden, um
ihrem "Liebsten" zu helfen. Die Täterbanden haben es dabei
altersunabhängig insbesondere auf allein lebende Männer und Frauen
abgesehen, die finanziell abgesichert sind.

Im vergangenen Jahr wurde vereinzelt eine besonders gravierende
Variante des Ro-mance-Scamming registriert. Dabei haben Männer in
Deutschland über das Internet eine angebliche Liebesbeziehung mit
einer senegalesischen Frau geführt und wurden dazu eingeladen, die
Frau in ihrer afrikanischen Heimat zu besuchen. Vor Ort trafen die
Männer ihre vermeintliche Liebschaft tatsächlich, wurden dann aber in
eine verfängliche Situation gebracht. Ein angeblicher Ehemann und
weitere Personen beschuldigten das angereiste Opfer des Ehebruchs,
schlugen es und forderten eine Geldzahlung zur Wiedergutmachung. Erst
nach Zahlung von bis zu 5-stelligen Summen von Angehörigen in
Deutschland wurden die Geschädigten wieder freigelassen.

"Die aktuellen Entwicklungen beim Romance-Scamming zeigen, dass
die Bevölkerung noch mehr als bisher über diese Betrugsform
informiert werden muss", sagt Gerhard Klotter, Vorsitzender der
Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.
"Grundsätzlich sollte man Personen, die man nicht auch aus dem realen
Leben kennt, kein Geld überweisen oder auf sonstige finanzielle
Forderungen eingehen. Wir empfehlen auch, sofort den Kontakt
abzubrechen und alle möglichen Beweise für einen Betrug wie E-Mails
zu sichern. Wenn der Verdacht auf eine Straftat im Raum steht, ist
der Gang zur Polizei unverzichtbar", erklärt Klotter das Handeln im
Falle eines Romance-Scams. "Wir verstehen, dass sich viele Menschen
davor scheuen, sich in einer solch sensiblen Angelegenheit der
Polizei anzuvertrauen, aber nur so können wir Täter und Täterinnen
konsequent verfolgen. Die jüngsten Fälle zeigen auch, dass
Reisewarnungen immer ernst genommen werden sollten", verdeutlicht
Klotter.

Anzeichen für Romance-Scamming können sein:

- Über Netzwerke oder Dating-Seiten kommen Betrüger an
Mailadressen. Eine knappe Mail in englischer Sprache mit einer
Einladung zum Chat dient als Lockmittel.

- Die Betrüger kommunizieren meistens in gutem Englisch.
Allerdings gibt es auch viele, die perfekt Deutsch sprechen.

- Meist werden den Opfern Bilder ihrer Internetbekanntschaften in
schlechter Qualität gezeigt, da sie illegal erlangt wurden.
Ausnahme: Frauen locken ihre Opfer bevorzugt mit schönen Fotos,
auf denen sie oft leicht bekleidet zu sehen sind.

- Scammer überhäufen ihre Opfer schon nach den ersten Kontakten
mit Liebesschwüren. Seriös wirkende Mails sollen das Interesse
wecken. Oft wollen die Scammer alles über ihr Opfer wissen:
Hobbys, ehemalige Partner, Kinder, Freunde, auch der Glaube an
Gott spielen eine Rolle.

- Die Täter sprechen oft von Geschäftsreisen oder familiären
Schwierigkeiten und einer Verbindung nach Westafrika wie
Nigeria, Ghana oder Senegal, aber auch nach Russland und
Südostasien. Frauen geben häufig vor, in osteuropäischen,
südostasiatischen oder südamerikanischen Ländern zu leben.

- Betrüger bitten ihr Opfer um Geld. Weigert es sich zu zahlen,
finden Betrüger andere Wege der Bereicherung. Beispielsweise
gefälschte Schecks, die in Deutschland eingezahlt werden sollen
oder auch der Wunsch nach einem Visum für Deutschland.

Weitere Informationen für Betroffene gibt es unter: http://www.pol
izei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/scamming/rat-und-hilfe.html

Diese Pressemitteilung sowie weitere Informationen gibt es im
Internet unter: www.polizei-beratung.de/presse.




Rückfragen bitte an:

Polizeiliche Kriminalprävention
Tel.: 0711 5401-2062 oder
per Mail: presse(at)polizei-beratung.de


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Datum: 28.01.2014 - 16:51 Uhr
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