ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

++ Ausstellungseröffnung "Ordnung und Vernichtung - Die Polizei im NS-Staat; Teilnehmer der Veranstaltung empfinden tiefe Betroffenheit ++

ID: 1034547

(ots) -

Am 05.03.2014 eröffnete die Polizeidirektion Lüneburg die
Ausstellung "Ordnung und Vernichtung - Die Polizei im NS-Staat"
gemeinsam mit 90 Ehrengästen. In der Begrüßungsrede bedankte sich der
Polizeipräsidenten Friedrich Niehörster bei den anwesenden
hochrangigen Vertretern aus der lokalen Politik, Verwaltung und
Justiz, unter anderem Hiltrud Lotze (MdB), Miriam Staudte (MdL), dem
Landrat Manfred Nahrstedt, dem stellvertretenden Direktor des
Amtsgerichtes Lüneburg Wolfgang Schäfer und dem Leitenden
Oberstaatsanwalt Gerhard Berger, für den Mut, sich der düsteren
Vergangenheit gemeinsam zu stellen. "Mir ist bewusst, dass wir Sie am
heutigen Tag zu einem schwärzesten und grausamsten Teil der
Geschichte der Deutschen Polizei eingeladen haben. Aber es wird Zeit
sich der Vergangenheit zu stellen", so Polizeipräsident Friedrich
Niehörster. Anschließend führte der Kurator der Ausstellung, Dr. Dirk
Götting, einprägend und lebendig in das Thema "Die Polizei im
NS-Staat" ein. Im Rahmen des Vortrages verdeutlichte er die
Bedingungen und Entwicklungen des Kaiserreiches und der Weimarer
Republik, die die Entstehung des NS-Staates ermöglichten. Hierbei
konzentrierte er sich insbesondere auf die Zeit um 1932/1933, die
maßgeblich für geschichtliche Prägung war. Das Ausmaß der
Verstrickung der Polizei im Nationalsozialismus führte bei den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu einer erschreckenden Erkenntnis.
"Es gibt zwei wichtige Lehren, die man aus der Vergangenheit ziehen
kann. Zum einen muss jeder Einzelne dazu beitragen, dass es einen
funktionierenden demokratischen Staat gibt und zum anderen muss es
eine Polizeikultur geben, die nicht zur Sprachlosigkeit führt.
Innerhalb der Polizei muss jeder Einzelne sich seiner Verantwortung
bewusst sein und Bedenken äußern dürfen", so Dr. Götting.





Spätestens während der anschließenden Führung durch die
Ausstellung wurde die Dimension über die Beteiligung der Polizei tief
verinnerlicht und es herrschte fühlbare Betroffenheit bei den Gästen.
"Der Nationalsozialismus ist geprägt von dem völligen Verlust von
Humanität", so Dr. Götting.

Die Polizeidirektion Lüneburg präsentiert in der Zeit vom 06.03.
bis 26.03.2014 die Wanderausstellung "Ordnung und Vernichtung - Die
Polizei im NS-Staat" im Behördenzentrum Auf der Hude.

Die Ausstellung befasst sich anschaulich und umfassend mit der
Einbindung und Entwicklung der Polizei im nationalsozialistischen
Staat. Die Voraussetzungen und strukturellen Bedingungen, die dazu
führten, dass Polizeiangehörige das NS-Regime hinnahmen, sich aktiv
daran beteiligten und selbst sogar zu Mördern wurden, werden
dargestellt. Mit Hilfe der Ausstellung gelingt es, das Thema "Polizei
im Nationalsozialismus" übersichtlich und sehr ausdrucksvoll in die
Öffentlichkeit zu tragen. So können sich zum einen Polizeibeamtinnen
und -beamte mit der dunklen Vergangenheit ihres Berufsstandes im
Nationalsozialismus auseinandersetzen. Zum anderen kann sich die
Polizei auch der Diskussion mit der Öffentlichkeit über ihr heutiges
Selbstverständnis in der Demokratie stellen.

Bei der Ausstellung handelt es sich um eine niedersächsische
Version auf Grundlage der Expositionen der deutschen Hochschule der
Polizei Münster. Diese wurde im Auftrag der Innenministerkonferenz
des Bundes und der Länder erstellt und durch das Polizeimuseum
Niedersachsen, unter Projektleitung von Dr. Dirk Götting, um
landestypische Besonderheiten erweitert.

Ab dem 06.03.2014 werden nach vorheriger Anmeldung Führungen für
Besuchergruppen angeboten. Mit Hilfe eines eigens entwickelten,
interaktiven Konzeptes können Schulklassen (ab 9. Klasse) einen
Einblick in die Thematik bekommen. "Wir möchten Schülerinnen und
Schüler nicht mit reinen Tafeltexten langweilen, sondern vielmehr das
Interesse durch aktives Mitarbeiten an der Entdeckung der Geschichte
wecken," so Eleonore Tatge vom Präventionsteam der Polizeiinspektion
Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen.

Anmeldungen richten Sie bitte an: Frau Petra Netz, erreichbar
unter der Rufnummer 04131/29-1052 oder unter der E-Mailadresse:
pressestelle(at)pd-lg.polizei.niedersachsen.de




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Lüneburg
Janina Stolt
Auf der Hude 2
21339 Lüneburg
Telefon: 04131/29-1051
E-Mail: janina.stolt(at)polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdlg/pd_lueneburg/


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   Pressemitteilung vom 06.03.2014  Gladbeck: 12-Jähriger Fahrradfahrer beim Abbiegevorgang von PKW erfasst
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 06.03.2014 - 15:41 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1034547
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: POL-LG
Stadt:

Lüneburg



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" ++ Ausstellungseröffnung "Ordnung und Vernichtung - Die Polizei im NS-Staat; Teilnehmer der Veranstaltung empfinden tiefe Betroffenheit ++"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Polizeidirektion L (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

OH_Eutin / La Paloma in Eutin ...

Was mag die Taube sich dabei gedacht haben, als sie am Freitag (24.07.) in den Spalt zwischen zwei Häusern am Eutiner Markt geflogen war und aufgrund des Drahtgeflechtes nicht mehr zurückgelangen konnte? Ein Passant hatte Mitleid und informierte um ...

HL-Beckergrube / Bilanz einer Verkehrskontrolle ...

Am Freitag (24.07.) in der Zeit von 13.50 bis 16.00 Uhr führten Polizisten des 1. Polizeireviers Lübeck in der Beckergrube "Durchfahrtskontrollen" durch. Die Beckergrube ist mit Verkehrszeichen 206 gekennzeichnet und somit ist die Durchfa ...

Alle Meldungen von Polizeidirektion L