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Innenminister Caffier stellt Polizeiliche Kriminalstatistik 2013 vor:



Deutlich weniger Straßenkriminalität!

ID: 1042939

(ots) -

Innenminister Lorenz Caffier hat heute die Polizeiliche
Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2013 vorgestellt. Die
wichtigsten Eckdaten zeigen, dass Mecklenburg-Vorpommern immer
sicherer wird:

-die Zahl der Straftaten insgesamt ist mit 120.484 auf dem
niedrigsten Niveau

-die Straßen- und Gewaltkriminalität hat erheblich abgenommen

-Strategie zur Bekämpfung der Computerkriminalität wird
weiterentwickelt

"Erfreulicherweise hat sich die positive Entwicklung der
Polizeilichen Kriminalstatistik auch im Berichtsjahr 2013
fortgesetzt. So ist die Zahl der erfassten Straftaten weiter
zurückgegangen, auch die Aufklärungsquote liegt wie im Vorjahr mit
58,3 % auf einem hohen Niveau. Deutliche Rückgänge sind im Bereich
der Straßen- und Gewaltkriminalität zu verzeichnen. Hier gingen die
Fallzahlen um 11,4 % bzw. 9,8% zurück", sagte der Minister für
Inneres und Sport Lorenz Caffier. "Diese Erfolge wären ohne den
couragierten Einsatz und die ausgezeichnete Arbeit unserer
Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten nicht möglich. Ihnen gilt daher
mein besonderer Dank. Wir dürfen uns bei der Kriminalitätsbekämpfung
aber niemals mit dem Erreichten zufrieden geben und müssen uns
ständig technisch sowie personell auf aktuelle Entwicklungen
einstellen."

Die wichtigsten Eckpunkte im Überblick:

Im Jahr 2013 wurden insgesamt 120.484 Straftaten registriert. Die
Fallzahl hat im vergangenen Jahr gegenüber 2012 um ca. 6.200
Straftaten bzw. um rund 5 % abgenommen. Damit setzte sich auch im
vergangenen Jahr die insgesamt seit Jahren positive Entwicklung in
Mecklenburg-Vorpommern fort.

Mit dem Rückgang der Gesamtkriminalität ist die Bevölkerung im
vergangenen Jahr wieder weniger durch Kriminalität belastet worden.
Die Häufigkeitszahl sank um 354 Fälle auf 7.529 Straftaten pro




100.000 Einwohner.

Die Aufklärungsquote verringerte sich zwar geringfügig von 58,5 %
im Jahr 2012 auf 58,3 % im Jahr 2013, bleibt damit aber nach wie vor
auf hohem Niveau. Insgesamt wurden 70.251 Straftaten aufgeklärt. Die
höchsten Aufklärungsergebnisse wurden wie in den Jahren zuvor bei den
Straftaten gegen das Leben erreicht. Hier konnten alle 59 Straftaten
aufgeklärt werden.

Im letzten Jahr wurden 45.175 Tatverdächtige ermittelt. Dabei ist
die Zahl der unter 21-jährigen Tatverdächtigen deutlich
zurückgegangen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 8.523 junge
Straftäter registriert. Das sind 11,5 % (- 1.107) weniger junge
Menschen, die straffällig geworden sind, als noch im Vorjahr. Diese
erfreuliche Entwicklung gibt es in vielen Deliktbereichen. Erheblich
weniger unter 21-jährige Tatverdächtige wurden wieder in den
jugendtypischen Deliktsbereichen wie der Straßenkriminalität und der
Gewaltkriminalität registriert. Hier nahm die Zahl der Jungtäter um
21,7 % (- 477 Tatverdächtige) bzw. um 18,9 % (- 223 Tatverdächtige)
ab.

Bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen wurden mit 3.874 Personen
163 mehr als im Vorjahr festgestellt. Ihr Anteil an der Gesamtzahl
der Tatverdächtigen ist von 7,8 % auf 8,6 % gestiegen. Der Wert von
7,8 % ist trotz des Anstieges aber im Vergleich zum Bund (24 % im
Jahr 2012 - bundesweite Zahlen für das Jahr 2013 liegen noch nicht
vor) gering. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass unser
Bundesland Transitland an einer offenen EU-Binnengrenze ist. Der
Zuwachs an nichtdeutschen Tatverdächtigen resultiert aber nicht aus
einem Zuwachs an polnischen Tatverdächtigen. Diese Zahl ging vielmehr
erneut um 1,5% auf 881 Personen zurück. Nichtdeutsche Tatverdächtige
sind in allen Regionen unseres Landes aktiv. Dabei lag der Anteil
nichtdeutscher Tatverdächtiger im Bereich beider Polizeipräsidien bei
jeweils 8,6%.

Bei einer näheren Betrachtung der nichtdeutschen Tatverdächtigen
fällt auch auf, dass 28,9 Prozent von ihnen (etwa 1.120
Tatverdächtige) ihren Wohnsitz im Ausland hatten. Das sind lediglich
ein Drittel der registrierten nichtdeutschen Tatverdächtigen. Die
anderen zwei Drittel, nämlich über 2.600 Personen, hatten dagegen
entweder ihren Wohnsitz in unserem Bundesland oder im übrigen
Bundesgebiet.

Entwicklung in einigen Kriminalitätsbereichen:

Die meisten Straftaten (37,8 %) wurden auch im Jahr 2013 im
Bereich des Diebstahls registriert. Wie in den Vorjahren ging die
Fallzahl aber um 6,9 % bzw. 3.394 Fälle auf insgesamt 45.586
Straftaten zurück. Von der rückläufigen Fallentwicklung sind beide
Diebstahls-bereiche, der einfache und der schwere Diebstahl
betroffen: So ging die Zahl der Straftaten des einfachen Diebstahls
um 6,0 % bzw. um 1.302 Fälle auf 20.483 Fälle zurück. Besonders ist
aber der weitere Rückgang des schweren Diebstahls herauszustellen.
Hier wurden ca. 2.100 weniger Straftaten erfasst, was einem Rückgang
um 7,7 % entspricht. Im Ergebnis dessen haben wir im vergangenen Jahr
ca. 25.100 schwere Diebstähle in der Statistik erfasst. 1993 waren es
noch 125.984 derartige Delikte - also das Fünffache gegenüber 2013.

"Ich bin allerdings besorgt darüber, dass der zum schweren
Diebstahl gehörende Wohnungseinbruchdiebstahl im vergangenen Jahr
nicht rückläufig war. Die Zahl dieser Fälle erhöhte sich vielmehr um
108 auf 1.521 Einbrüche und wir müssen aufpassen, dass wir nicht den
zwischen dem Jahr 2000 und 2012 bestehenden Korridor von 1.200 bis
1.400 Fällen dauerhaft verlassen", erklärt Innenminister Caffier.

Die landesweit erhöhte Fallzahl ist vor allem auf eine
entsprechende Entwicklung in der Hansestadt Rostock (+55 auf 229), im
Landkreis Ludwigslust-Parchim (+22 auf 159) und insbesondere im
Landkreis Vorpommern-Greifswald (+154 auf 399) zurückzuführen. In den
anderen Landkreisen und in der Stadt Schwerin waren dagegen Rückgänge
zu verzeichnen. Die im Zusammenhang mit Wohnungseinbrüchen
registrierten Schäden beliefen sich im vergangenen Jahr auf 4,7 Mio.
Euro. Im Jahr 2012 betrug der Schaden noch rund 2,9 Mio. Euro.

Innenminister Lorenz Caffier: "Die Einwohnerinnen und Einwohner
sind aber nicht vordergründig durch die verursachten Schäden
verunsichert - diese werden überwiegend durch die Versicherung
ersetzt. Aus einem Einbruch in das eigene Haus oder die Wohnung
resultiert vielmehr eine tiefe Unsicherheit - die Betroffenen fühlen
sich in den eigenen vier Wänden plötzlich nicht mehr sicher. Aus
dieser Tatsache heraus sind Wohnungseinbrüche ganz anders zu bewerten
als beispielsweise ein Einbruch in einen Schuppen. Und deshalb müssen
wir alles unternehmen, auch auf dem Gebiet der Prävention, damit die
Zahl der Wohnungseinbrüche nicht weiter ansteigt."

Neben dem Wohnungseinbruch erhöhte sich in unserem Bundesland auch
der Diebstahl von Kraftwagen leicht. Hier mussten wir 1.182 Fälle
registrieren - gegenüber dem Vorjahr sind das 39 Fälle mehr.

Trotz der Anstiege in diesen beiden Bereichen herrscht bei uns im
Land noch keine mit in anderen Bundesländern vergleichbare Situation.
Der Anteil professioneller überregionaler Wohnungseinbruchstäter, ist
in Mecklenburg-Vorpommern geringer als in vielen anderen
Bundesländern. Dies zeigt sich auch daran, dass über 90% der
aufgeklärten Wohnungseinbrüche in Mecklenburg-Vorpommern durch
einheimische Täter begangen wurden. Auch haben wir eine im Vergleich
zur bundesweiten Aufklärungsquote, die im Jahr 2012 bei 15,7 % lag,
mit 30,2 % eine etwa doppelt so hohe Aufklärungsquote.

Neben dem Diebstahl ist auch ein deutlicher Rückgang bei den
Vermögens- und Fälschungsdelikten um 648 Fälle bzw. 2,9 % auf
insgesamt ca. 22.000 Straftaten zu verzeichnen, vor allem weil die
Zahl der Straftaten im Bereich der Leistungserschleichung um 1.632
Fälle zurückging.

Zuwächse waren dagegen bei den Straftaten gegen das Leben
festzustellen. Bei den Straftaten gegen das Leben stieg die Fallzahl
im vergangenen Jahr um 6 auf 59 Fälle. Sie liegt damit aber immer
noch deutlich unter dem in den letzten zehn Jahren überwiegend
bestehenden Niveau von jährlich 70 bis 80 Fällen. Der Fallzuwachs von
2013 resultiert hauptsächlich aus der Entwicklung beim Totschlag und
bei der fahrlässigen Tötung. So erhöhte sich die Fallzahl beim
Totschlag um 4 auf 35 Verbrechen und bei der fahrlässigen Tötung um 7
auf 19. Fälle des Mordes gingen dagegen von 10 auf 5 Verbrechen
zurück. Sowohl beim Totschlag als auch beim Morden handelt es sich
vielfach um Versuche (Totschlag: 30, Mord: 2).

Erhöht hat sich auch die Computerkriminalität, und zwar mit 48,5 %
beträchtlich. Die Fallzahl stieg damit in diesem Bereich auf 2.479
Straftaten.

"Aufgrund der immer größer werdenden Bedeutung und Nutzung von
Computern, Internet und dv-technischen Anwendungen in allen Sphären
der Gesellschaft müssen wir leider von einem weiteren Zuwachs an
Kriminalität in diesen Bereichen ausgehen", stellt Innenminister
Caffier klar. "Auch unser Bundesland bildet da keine Ausnahme
gegenüber dem Bundesgebiet und auch nicht gegenüber der globalen
Entwicklung. Die Bekämpfung von Computerkriminalität verlangt der
Gesellschaft - und dabei habe ich nicht nur die
Strafverfolgungsbehörden, sondern auch andere Bereiche wie
Wissenschaft und Wirtschaft im Blick - enorme Kraftanstrengungen ab.
Diese können wir nur gemeinsam leisten und müssen dabei auch auf
langfristig tragbare Lösungen setzen. Die Innenministerkonferenz hat
deshalb für den Bereich der Polizei im Dezember 2013 beschlossen,
dass die polizeiliche Strategie zur Bekämpfung der
Computerkriminalität entsprechend weiterentwickelt werden muss. Dies
gilt auch für unsere Landespolizei und dabei sind insbesondere
übergreifende Lösungsansätze gefragt. Insbesondere müssen endlich
Lösungen in der Diskussion um die Vorratsdatenspeicherung und
Mindestspeicherfristen gefunden werden."

Ein wesentlicher Indikator für den Zustand der Inneren Sicherheit
in unserem Bundesland ist die verschiedene Straftatenbereiche
zusammenfassende Gruppe der Gewalt- und Straßenkriminalität. Hier
sind in beiden Bereichen erhebliche Rückgänge zu verzeichnen. So
zeichnet sich die Gewaltkriminalität durch ein Minus von 9,8 % bzw. -
353 Fällen und die Straßenkriminalität durch ein Minus von 11,4 %
bzw. - 3.191 Fällen aus. Hinter dem vor allem bei der
Straßenkriminalität vorhandenen starken Rückgang steht eine
entsprechende Entwicklung in fast allen Bereichen.

"Ich kann an dieser Stelle wiederholt feststellen, dass regionale
Schwerpunktsetzung und schnelles Reagieren der Polizei deutlichen
Einfluss auf die Begehung von in der Öffentlichkeit begangenen
Straftaten haben", sagt Innenminister Caffier. "Diese und andere
Anstrengungen haben letzten Endes auch dazu geführt, dass sich die
Kriminalitätslage in Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr
weiter positiv entwickelt hat und wir werden in unseren Bemühungen
auch nicht nachlassen, damit sich diese Entwicklung auch in Zukunft
fortsetzen wird."

Caffier weiter: "Darüber hinaus wird aber auch eines deutlich: die
Polizei ist nicht mehr nur in klassischen Kriminalitätsfeldern
gefordert, die - wie zum Beispiel im Bereich des
Wohnungseinbruchdiebstahls - intensive Aufklärungs- und
Ermittlungstätigkeiten verlangen. Sie muss sich zunehmend auch neuen
Kriminalitätserscheinungen stellen, für deren Bekämpfung
ausreichendes und qualifiziertes Personal benötigt wird. Und auch
deswegen werde ich mich weiterhin sehr deutlich gegen einen weiteren
Personalabbau bei der Polizei einsetzen."

Kriminalitätsentwicklung in der Grenzregion (Landkreis
Vorpommern-Greifswald):

"Die Landespolizei hat die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger im
Zusammenhang mit der Kriminalitätsentwicklung in der Grenzregion von
Anfang an sehr ernst genommen und zum Beispiel schwerpunktmäßig ihre
Präsenz erhöht. Ich freue mich, dass wir gerade in diesem Bereich
Erfolge aufweisen können", so Innenminister Caffier.

Die Zahl der Straftaten hat sich dort im vergangenen Jahr um 340
auf etwas über 18.000 erhöht. Im Ergebnis dessen erhöhte sich auch
die Häufigkeitszahl. Mit 7.523 Fällen auf 100.000 Einwohner liegt
diese aber immer noch knapp unter dem Landesdurchschnitt von 7.529.
Angestiegen sind im Grenzkreis vor allem die Wohnungseinbrüche und
damit die schweren Diebstahlsdelikte. 154 mehr Einbrüche in
Wohnungen und damit insgesamt 399 dieser Straftaten mussten wir im
vergangenen Jahr registrieren. Der Landkreis weist damit landesweit
mit Abstand die höchste Fallzahl aus. Die danach am stärksten
Betroffenen, die Hansestadt Rostock und der Landkreis Rostock, folgen
erst mit 229 bzw. 174 Fällen - jeweils ca. 200 Straftaten weniger als
Vorpommern-Greifswald.

Der massive Anstieg der Wohnungseinbrüche hat teilweise für
heftige Unruhe in den besonders betroffenen Regionen des Grenzkreises
geführt. In der Hansestadt Greifswald gab es 79 Einbrüche, in
Heringsdorf 77 und im Amt Usedom-Süd 55. Damit konzentriert sich über
die Hälfte der Wohnungseinbrüche des Landkreises auf diese drei
Regionen. "Mit Blick auf die Wohnungseinbrüche, aber auch auf die
Kriminalität insgesamt, ist es mir wichtig, einmal mehr darauf
hinzuweisen, dass Straftaten am meisten durch Einheimische begangen
werden. So wurden im Grenzkreis zu den Wohnungseinbrüchen lediglich
20 Nichtdeutsche und dem gegenüber 68 Deutsche als tatverdächtig
registriert", berichtet Caffier.

Caffier weiter: "Zur Bekämpfung der Wohnungseinbrüche wurde
bereits im vergangenen Jahr 2013 eine spezielle Ermittlungsgruppe
beim Kriminalkommissariat Anklam eingerichtet. Die Fahndungs- und
Kontrollmaßnahmen im Grenzgebiet werden durch Beamte der
Bereitschaftspolizei und der aus Landespolizei, Bundespolizei und
Zoll bestehenden Gemeinsamen Diensteinheit unterstützt. Die Maßnahmen
sollen insgesamt dazu beitragen, den Wohnungseinbrüchen noch
wirksamer zu begegnen."




Rückfragen bitte an:

Ministerium für Inneres und Sport Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle
Michael Teich
Telefon: 0385/588-2008
E-Mail: michael.teich(at)im.mv-regierung.de
http://www.regierung-mv.de


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Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 25.03.2014 - 14:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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