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Butzbach: Kontrollwoche auf der Autobahn / Polizei nimmt Schwerverkehr unter die Lupe

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(ots) -

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Mittelhessen: An insgesamt vier Tagen, vom 24.03. bis zum
27.03.2014, rückten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Polizeiautobahnstation Mittelhessen Verstöße rund um den sogenannten
Schwerverkehr in dem Mittelpunkt.

BRD ist Transitland im Güterverkehr

Die Bundesrepublik Deutschland ist mit ihrer geografischen Lage in
der Mitte Europas als Transitland für den gewerblichen Güter- und
Personenverkehr von großer Bedeutung. Die von Lkw auf deutschen
Autobahnen bewegten Güter summierten sich laut statistischem
Bundesamt im Jahre 2013 auf insgesamt 4,3 Milliarden Tonnen.

Ware auf verschiedene Lkw-Typen verteilt

Zum Transport der Waren werden unterschiedliche Fahrzeugarten
benutzt. Zum Beispiel wird der Auslieferungsverkehr von Paketen und
Briefen tagsüber mit Sprintern im "Haus-zu-Haus-Verkehr"
durchgeführt. Größere Mengen werden im Nahverkehr mit 7,5
Tonnen-Fahrzeugen transportiert. In der Nacht erfolgt der
Stückgutverkehr zwischen den Verteilerzentren mit Lkw, die ein
Gesamtgewicht bis zu 40 Tonnen auf die Waage bringen. Darüber hinaus
rollt nachts der überwiegende Teil der Großraum-und Schwertransporte
über die Autobahnen.

Weitreichende Auswirkung von Lkw-Unfällen

Während der Anteil des Schwerverkehrs am Gesamtstraßenverkehr
zurzeit ca. 13 % beträgt, sind Lkw an 38 % der Unfälle beteiligt,
wobei sie bei 27 % aller Unfälle, und somit überproportional,
Unfallverursacher sind. Darüber hinaus haben Unfälle mit der
Beteiligung von Schwerverkehrfahrzeugen in den meisten Fällen
weitreichende Auswirkungen auf den Verkehrsfluss, da die Bergungen
teilweise kompliziert und langwierig sind.

Verstöße und Unfälle steigen mit zunehmendem Wettbewerb

Steigender Wettbewerb bringt einen immer größer werdenden




Zeitdruck in die Logistikbranche. Geschwindigkeitsüberschreitung und
ungenügender Sicherheitsabstand, mangelhafte Ladungssicherung sowie
Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten erhöhen die Unfallgefahren
für alle Reisenden.

Im Jahr 2013 gab es im Zuständigkeitsbereich der
Polizeiautobahnstation Mittelhessen 941 Unfälle unter Beteiligung von
Lastkraftwagen. Die Folgen hierbei: ein Toter, 55 Schwerverletzte und
175 Leichtverletzte. 70 % (659) dieser Unfälle wurden durch
Lkw-Fahrer verursacht.

Der spektakulärste Verkehrsunfall ereignete sich bei
schneebedeckter Fahrbahn am 12.03.2013 um die Mittagszeit auf der A
45 bei Wölfersheim. Mehr als 30 Schwerverkehrfahrzeuge waren in
diesem Unfall mit 116 Beteiligten verwickelt; es gab 15
Schwerverletzte und 59 Leichtverletzte.

Kontrollwoche der Polizei: An jedem Tag ein Schwerpunkt

Die Kolleginnen und Kollegen setzten bei ihren Kontrollen
Schwerpunkte in den Bereichen Kleintransporter bis 3,5 Tonnen
(sogenannte "Sprinterklasse"), Laster mit einem zulässigem
Gesamtgewicht bis 7,5 Tonnen, Großraum- und Schwertransporte sowie
Gefahrguttransporte. Außerdem nahmen die Ordnungshüter rasende
Brummifahrer ins Visier.

Sprinterkontrolle am 24.03.2014:

Gleich zu Wochenbeginn (Montag 24.03.2014) richtete sich der Fokus
der Verkehrskontrollen auf die Kleintransporter, die sogenannten
"Sprinter". Das zulässige Gesamtgewicht dieser Lieferwagen liegt
unter 3,5 Tonnen. Somit unterliegen sie nicht der für Lkw üblichen
Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Die Polizisten zogen verdächtige
Transporter von der Autobahn A 5 und A 45 und lotsten sie auf das
Gelände der Polizeiautobahnstation in Butzbach. Insgesamt überprüften
sie 38 Kleintransporter, die zum Teil mit Anhängern unterwegs waren.
Zwei Transporterlenker waren nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis. Sie
erwartet eine Strafe wegen des Fahrens ohne die erforderliche
Fahrerlaubnis. Gegen 26 Fahrer leiteten die Polizisten Anzeigen wegen
Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten ein. Vier Transporter waren
überladen. Erst nachdem die Fahrer abgeladen und die Ladung richtig
verzurrt hatten, durften sie wieder auf die Straße. Zudem wurden
wegen kleinerer Verstöße wie zum Beispiel gegen die Gurtpflicht oder
wegen geringer Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit
Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.

7,5 Tonner am 25.03.2014:

Am Dienstag (25.03.2014) richteten die Polizisten eine
Kontrollstelle auf dem Parkplatz "Staufenburg" auf der A 45 bei
Münzenberg in Fahrtrichtung Hanau ein. Auch an diesem Tag leiteten
Streifenwagen die zu kontrollierenden Lkw auf den Parkplatz. Hier
mussten sich 46 Fahrer und ihre Laster einer Überprüfung unterziehen.
Mehr als die Hälfte der Brummifahrer (26) hatte gegen die Lenk- und
Ruhezeiten verstoßen. Fünf Fahrzeuge waren überladen. Spitzenreiter
blieb ein Transporter mit 34 Prozent Überladung. Auf den Fahrer
kommen ein Bußgeld und drei Punkte in Flensburg zu. Auch hier
bemängelten die Ordnungshüter mehrere Lkw mit nicht ordnungsgemäß
gesicherter Ladung. Die Lkw-Fahrer mussten nacharbeiten und konnten
anschließend ihre Fahrt fortsetzen.

Großraum-, Schwer- und Gefahrguttransporte am 26.03.2014:

Auf dem Parkplatz "Finkenwald" der A 5 bei Grünberg kontrollierten
die Beamten schwerpunktmäßig Großraum-, Schwer- und
Gefahrguttransporte. In der Nacht von Mittwoch (26.03.2014) auf
Donnerstag (27.03.2014) mussten sich insgesamt 30 Fahrzeuge einer
Überprüfung unterziehen. Der beeindruckendste Transport des Abends
war ein 60-Tonnen-Ungetüm, das auf acht Achsen den 49 Meter langen
Flügel einer Windkraftanlage beförderte. Sieben der 14 angehaltenen
Gefahrgutfahrer wurde zunächst die Weiterfahrt untersagt. Erst
nachdem die Fahrer die Ladung vorschriftsmäßig gesichert hatten,
durften sie ihre Reise fortsetzen. Für einen Schwertransportfahrer
endete die Fahrt auf dem Parkplatz. Die Genehmigung seines
Transportes sah zwingend einen Deutsch sprechenden Fahrer vor. Da er
diese Sprache jedoch nicht beherrschte, musste er das Eintreffen
eines Kollegen abwarten. Die Ordnungshüter ahndeten 28 Verstöße gegen
die Sozialvorschriften (Lenk- und Ruhezeiten), 17 gegen die
Gefahrgutverordnung, sieben wegen mangelnder Ladungssicherung sowie
drei Verstöße wegen Überladung.

Geschwindigkeitsüberwachung am 27.03.2014:

In der Nacht von Donnerstag (27.03.2014) auf Freitag (28.03.2013)
nahmen die Polizisten rasende Lkw auf der A 45 ins Visier. Sie bauten
die Messtechnik in einem Baustellenbereich zwischen Ehringshausen und
dem Autobahnkreuz Wetzlar auf. In diesem Bereich ist für Lkw über 7,5
Tonnen eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h erlaubt. In dem
Zeitraum von 19.00 Uhr bis 02.00 Uhr "blitzten" die Ordnungshüter 455
Lkw die zwischen 76 und 87 km/h zu schnell unterwegs waren. Das
Ergebnis zeigte deutlich, dass die Brummifahrer ohne ihre
Geschwindigkeit zu verringern durch den Baustellenbereich sausten.
Die Fahrer erwarten Bußgelder zwischen 70 und 95 Euro sowie einen
beziehungsweise drei Punkte in Flensburg. 32 ausländische Lkw, die zu
flott unterwegs waren, wurden auf den Parkplatz "Kochsgrund" hinter
dem Autobahnkreuz Wetzlar herausgewunken. Hiervon mussten 25 Fahrer
eine Sicherheitsleistung hinterlegen. Zudem ahndeten die Polizisten
vier Verstöße gegen die Sozialvorschriften (Lenk- und Ruhezeiten)
sowie zwei Verstöße gegen die Gefahrgutverordnung.

Guido Rehr, Polizeipressesprecher


ots Originaltext: Polizeipräsidium Mittelhessen

Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=56920

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Polizeipräsidium Mittelhessen
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Datum: 28.03.2014 - 15:40 Uhr
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