Mann stiehlt Auto; zwei Kinder sitzen drin und schlafen
(ots) - In Herzogenrath bei Aachen,
unmittelbar an der niederländischen Grenze, hat Freitagmittag ein
Mann ein Auto gestohlen und dabei nicht bemerkt, dass zwei Kinder
darin schliefen.
Es folgten Entsetzen bei der Mutter, Panik, eine 15-minütige
Großfahndung der Polizeien im Grenzraum und letztendlich die
Selbststellung des Täters bei der Polizei in Kerkrade (NL), direkt
hinter der deutsch/niederländischen Grenze.
Erst da hatte der Fahrzeugdieb nämlich bemerkt, dass er nicht nur
ein Auto gestohlen, sondern Kinder entführt hatte. Kurz
zusammengefasst: Die Kinder, zwei Mädchen, zwei und drei Jahre alt,
sind wohlauf. Die Mutter ist erleichtert. Bei dem Täter, einem
33-jährigen Mann aus Kerkrade (NL) klickten die Handschellen.
Aber der Reihe nach. Die junge Mutter war am Morgen mit den
Kindern zum Arzt und weil sie so artig waren, sollten sie zur
Belohnung ein Eis bekommen. Das Auto wurde unmittelbar vor der
Eisdiele abgestellt. Während die Kinder im Auto blieben und
schliefen, "sprang" die 25-jährige Frau schnell in die Eisdiele. Ihr
Auto war derweil nicht verschlossen, der Zündschlüssel steckte.
Dieser Umstand war für den 33-jährigen Gauner offenbar zu verlockend.
Ohne viel Aufhebens setzte er sich in das Auto und fuhr los, in
Richtung Kerkrade. Die schlafenden Kinder hatte er nicht bemerkt. Die
Mutter, inzwischen mit dem Eis in der Hand nach draußen gekommen, sah
plötzlich ihr Auto nicht mehr. Sie schrie so laut, dass andere Leute
auf sie aufmerksam wurden und die Polizei alarmierten. Die leitete
darauf hin sofort eine Großfahndung ein, die aufgrund der Grenznähe
auch auf die Niederlande ausgeweitet wurde.
Der 33-Jährige hatte dann gemerkt, so gab er später im Protokoll
an, dass er wohl nicht alleine im Auto saß. Er habe sich umgeschaut
und die Kleinkinder in ihren Kindersitzen auf der Rücksitzbank
bemerkt. Dann habe er Panik bekommen. Sofort habe er die nächste
Polizeiwache in Kerkrade angesteuert, sich gestellt und die Kinder
unversehrt übergeben. Mit Entführung habe er nichts zu tun. Das sei
ein Versehen gewesen.
Jedenfalls klickten in Kerkrade die Handschellen für den Mann,
gegen den übri-gens in Deutschland ein Haftbefehl bestand. Wegen
fortgesetzter Gaunerei und dem Absitzen einer Reststrafe von ein paar
hundert Tagen suchen ihn die Behörden hier.
Die Mutter, erleichtert und doch mit den Nerven am Ende, wurde
wenig später mit einem deutschen Streifenwagen zur niederländischen
Polizeiwache in Kerkrade gefahren. Dort konnte sie ihre zwei Kleinen
in die Arme schließen. Die hatten von dem Theater um sie herum eher
wenig mitbekommen.
Eis gab es allerdings jetzt nicht mehr.
--Paul Kemen--
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Datum: 31.03.2014 - 11:36 Uhr
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Herzogenrath / Kerkrade (NL)
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