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++ Polizeiinspektion Verden/Osterholz stellt die polizeiliche Kriminalstatistik 2013 vor ++ Straftatenaufkommen rückläufig ++ Anzahl der Wohnungseinbrüche angestiegen ++

ID: 1050530

(ots) -

Polizeiinspektion Verden/Osterholz stellt die polizeiliche
Kriminalstatistik 2013 vor
Landkreis Verden. Heute stellte die Polizeiinspektion
Verden/Osterholz in den Räumen des Zentralen Kriminaldienstes die
Kriminalstatistik für den Landkreis Verden vor.


1. Straftatenaufkommen
Der Leiter der Inspektion, Uwe Jordan, stellte zu Beginn der
Pressekonferenz das Straftatenaufkommen im Zuständigkeitsbereich des
Jahres 2013 dar. Insgesamt wurden in beiden Landkreisen im
Berichtszeitraum 14.715 Straftaten zur Anzeige gebracht. Bezogen auf
den Vergleichszeitraum 2012 ist dies ein Rückgang von 1.349 Fällen (-
8,40 %).
Dieser Trend spiegelt sich auch im Landkreis Verden wider: Hier waren
2013 822 Straftaten weniger zu verzeichnen als noch im Vorjahr; ein
geringeres Straftatenaufkommen als 2013 gab es im Landkreis nie
zuvor. 8.922 Fälle klärten die Beamten auf, die Aufklärungsquote
blieb mit über 60 % daher auf hohem Niveau und auf vergleichbarem
Niveau wie die Polizeidirektion Oldenburg und die Polizei im gesamten
Land Niedersachsen (jeweils 61 %).


2. Altersgruppen / Drogen- und Alkoholbeeinflussung
Zu den Altersgruppen kann inspektionsweit dargestellt werden, dass
unter den Tatverdächtigen 207 (2012: 292) Kinder, 636 (735)
Jugendliche und 670 (727) Heranwachsende registriert worden sind.
Davon standen 682 (988) Tatverdächtige bei der Tatausführung unter
Alkohol- und 209 unter Drogeneinwirkung.
Die Anzahl Minderjähriger, die im Landkreis Verden polizeilich in
Erscheinung getreten sind, ist auf einem Zehnjahrestief; 2009
registrierte die Polizei im Landkreis Verden fast doppelt so viele
minderjährige Tatverdächtige wie 2013.

3. Körperverletzungen
Erfreulich ist auch die Entwicklung der Zahlen im Bereich der
Körperverletzungen. Insbesondere die Zahl der gefährlichen




Körperverletzung nahm innerhalb eines Jahres um 30 Prozent von 247
(2012) auf 171 (2013) ab. Verstärkte Sicherheitskonzepte bei
Großveranstaltungen dürften diesen Trend begünstigt haben.


4. Eigentumsdelikte
Einen leichten Rückgang verzeichnen die Beamten bei den
Diebstahlsdelikten. Diese Entwicklung zeigt sich sowohl beim
einfachen als auch beim schweren Diebstahl.

Ein spezielles Delikt unter den Diebstählen ist der
Wohnungsseinbruchdiebstahl - ein Delikt, das den Beamten der
Polizeiinspektion Verden/Osterholz die größten Sorgen bereitet. Hier
stieg die Anzahl der registrierten Taten inspektionsweit von 528
(2012) auf 583 (2013). Auch die Taten, die im Versuchsstadium
endeten, stiegen um 21 Taten auf 341 im Jahr 2013 an. Nicht nur die
Anzahl der Taten, sondern auch der entstandene Schaden nahm zu. 2013
lag der angerichtete Schaden in beiden Landkreisen mit 1.348.000 um
31 Prozent höher als im Vorjahr.
Betrachtet man, wo die Einbrecher zuschlugen, stellt man die größten
Zuwächse in Verden, Oyten, Ottersberg und Langwedel fest. Die nahen
Autobahnanschlussstellen sind den Tätern offenbar wichtig. In der
Stadt Achim ist die Zahl zwar leicht zurückgegangen, hier
registrierte die Polizei 25 Taten weniger als 2012, die Zahl bleibt
hier jedoch auf hohem Niveau.

Ein wesentlicher Grund für den Anstieg des Wohnungseinbruchdiebstahls
dürfte die Deliktsverlagerung innnerhalb der Eigentumskriminalität
sein. So ist in den letzten Jahren der Einbruchdiebstahl aus
Kraftfahrzeugen sowie aus Geschäften stark zurückgegangen.
Für den Anstieg des Wohnungseinbruchdiebstahls dürften die seit
mehreren Jahren ansteigenden Rohstoffpreise, so auch für Gold und
Silber, mitverantwortlich sein. So ist auffällig, dass verstärkt
Bargeld und Schmuck gestohlen werden. Ebenso entsteht der Eindruck,
dass von den Bewohnern höhere Bargeldbeträge, aber auch gerade bei
älteren Bewohnern, hochwertiger Schmuck in der Wohnung aufbewahrt
werden, so dass vermutlich der Wohnungseinbruch für die Täter
lukrativer geworden ist.

Eine große Aufgabe der Polizei Verden bleibt somit die Bekämpfung der
Wohnungseinbruchdiebstähle. Aufgrund der ansteigenden Fallzahlen
erarbeitete die Polizeiinspektion Verden/Osterholz ein Konzept zur
Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls, welches auch die
Einbeziehung auswärtiger Polizeikräfte in gezielte Kontrollen
beinhaltet. So wurde und wird auch in Zukunft die Polizeiinspektion
durch Beamte der Bereitschaftspolizei unterstützt, die offen, aber
auch verdeckt in den Wohngebieten präsent sind.
Die örtlichen Ermittler verteilten im Umfeld von Tatorten Handzettel
und gingen offensiv auf die Nachbarn von Geschädigten zu, um hier
"Klinken zu putzen", also zu fragen, ob Anwohner Auffälligkeiten
gesehen haben. Eine herausragende Bedeutung bei der Aufklärung, aber
auch der Verhinderung von Wohnungseinbruchsdiebstählen zeigt sich in
der Aufmerksamkeit von Anwohnerinnen und Anwohnern. "Ohne die
Mithilfe der Bevölkerung wäre das Problem noch größer!", lobte Martin
Erftenbeck als Leiter des Zentralen Kriminaldienstes die Rolle der
"aufmerksamen Nachbarn".

Mehrere, teilweise spektakuläre, Täterfestnahmen "auf frischer Tat"
resultierten aus der Aufmerksamkeit von Zeugen, die sich unmittelbar
während einer verdächtigen Beobachtung an die Polizei wandten oder
auch später Beschreibungen von Personen oder Fahrzeugen weitergaben.

Die Betroffenheit über das Delikt, aber auch die Bereitschaft zur
Mithilfe bei der Verhinderung oder Aufklärung von Taten zeigte sich
auch in dem Interesse an Beratungsangeboten zum Einbruchschutz bzw.
am regen Besuch von Präventionsvorträgen. So war das Präventionsteam
der Polizeiinspektion Verden/Osterholz mit den Themen Einbruchschutz
und Verhaltensprävention in der Bevölkerung äußerst gefragt. Circa
2.500 interessierte Bürgerinnen und Bürger wurden in beiden
Landkreisen durch Vorträge direkt erreicht, zudem wurden über 297
Haushalte nach Wohnungseinbrüchen aufgesucht.

Dem Konzept zur Bekämpfung der Wohnungseinbrüche folgend konnten die
Ermittler mehrere Erfolge verbuchen. So wurden im Bereich des
Polizeikommissariats Achim im Rahmen von fünf Großverfahren gegen
zehn in Bremen wohnende und drei örtliche Tatverdächtige ermittelt.
Allein durch diese Verfahren konnten 45 Wohnungseinbrüche aufgeklärt
werden. Im Inspektionsbereich wurden im Jahre 2013 insgesamt 155
Tatverdächtige ermittelt.


5. Internetkriminalität/Cybercrime
Die Straftaten mittels Internet fordern Polizei und Justiz zunehmend.
"Die Fantasien der Täter sind schnelllebig und produzieren immer neue
Erscheinungsformen der Kriminalität", so Uwe Jordan. Um bei
Nachforschungen unentdeckt zu bleiben, agieren die Täter zunehmend
konspirativ und verlegen die Wurzeln ihrer Internetaktivitäten immer
mehr ins Ausland.


6. Kinderpornografie
Ebenso arbeitsaufwendig wie die komplexen Verfahren im Bereich der
Internetstraftaten sind die Ermittlungen im Bereich der
Kinderpornografie. Im Jahr 2013 registrierte die Polizei im Landkreis
Verden 25 derartiger Delikte, das sind fast doppelt soviel wie im
Vorjahr. Der geleistete Arbeitsaufwand des zuständigen
Fachkommissariats lässt sich aus der relativ geringen Zahl nicht
einmal erahnen. Tatsächlich wenden die Ermittler immer mehr Zeit auf,
um die ständig gewachsenen Datenspeicher auszuwerten. Auch die
persönliche Belastung bei der Auswertung dieser Bilder ist hoch. "Das
kann man auf Dauer niemandem zumuten", so Martin Erftenbeck.


7.Herausragende Delikte

Verden
Am 30.05.2013 kam es in Verden in der Oberen Straße zu einem
Tötungsdelikt im Trinkermilieu, bei dem ein 32-jähriger Mann aus
Verden einen 37-jährigen Nebenbuhler mit einem Messer tödlich
verletzte. Der Täter wurde noch am Tatort festgenommen und ist
mittlerweile durch das Landgericht Verden verurteilt worden.

Osterholz-Scharmbeck
Eine Mordkommission wurde eingerichtet, nachdem am 05.12.2013 eine
21-Jährige tot in ihrer Wohnung aufgefunden wurde. Durch
Stichverletzungen wurde das Opfer in seiner Wohnung massiv verletzt
und getötet. Der Beschuldigte Nachbar stellte sich noch während der
laufenden Ermittlungen selbst und kam der bevorstehenden Festnahme
zuvor. Als Motiv für seine Tat gab er sinngemäß an, sich durch Lärm
aus der Wohnung des Opfers gestört gefühlt zu haben.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Verden / Osterholz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Helge Cassens
Telefon: 04231/806-104
Mobil: 0152 / 56 88 06 04
E-Mail: pressestelle(at)pi-ver.polizei.niedersachsen.de


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Datum: 10.04.2014 - 15:30 Uhr
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