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++ Polizeiinspektion Verden/Osterholz stellt die polizeiliche Kriminalstatistik 2013 vor ++ Straftatenaufkommen rückläufig ++ Anzahl der Wohnungseinbrüche angestiegen ++

ID: 1051059

(ots) -

Landkreis Osterholz. Heute stellte die Polizeiinspektion
Verden/Osterholz in den Räumen des Polizeikommissariats Osterholz die
Kriminalstatistik für den Landkreis Osterholz vor.


1. Straftatenaufkommen
Der Leiter der Inspektion, Uwe Jordan, stellte zu Beginn der
Pressekonferenz das Straftatenaufkommen im Zuständigkeitsbereich des
Jahres 2013 dar. Insgesamt wurden in beiden Landkreisen im
Berichtszeitraum 14.715 Straftaten zur Anzeige gebracht. Bezogen auf
den Vergleichszeitraum 2012 ist dies ein Rückgang von 1.349 Fällen (-
8,40 %).
Dieser Trend spiegelt sich auch im Landkreis Osterholz wider: Hier
waren 2013 527 Straftaten weniger zu verzeichnen als noch im Vorjahr;
ein geringeres Straftatenaufkommen als 2013 gab es im Landkreis nie
zuvor. 8.922 Fälle klärten die Beamten inspektionsweit auf, die
Aufklärungsquote blieb mit über 60 % daher auf hohem Niveau und auf
vergleichbarem Niveau wie die Polizeidirektion Oldenburg und die
Polizei im gesamten Land Niedersachsen (jeweils 61 %).


2. Altersgruppen / Drogen- und Alkoholbeeinflussung
Zu den Altersgruppen kann inspektionsweit dargestellt werden, dass
unter den Tatverdächtigen 207 (2012: 292) Kinder, 636 (735)
Jugendliche und 670 (727) Heranwachsende registriert worden sind.
Davon standen 682 (988) Tatverdächtige bei der Tatausführung unter
Alkohol- und 209 unter Drogeneinwirkung.
Die Anzahl Minderjähriger, die im Landkreis Osterholz polizeilich in
Erscheinung getreten sind, ist auf einem Zehnjahrestief; 2009
registrierte die Polizei im Landkreis Osterholz fast 60 % mehr
minderjährige Tatverdächtige als 2013.
3. Körperverletzungen
Erfreulich ist auch die Entwicklung der Zahlen im Bereich der
Körperverletzungen. Während die Zahl der gefährlichen
Körperverletzung leicht zunahm, nahm die leichte Körperverletzung um




15 Prozent von 462 (2012) auf 392 (2013) ab. Verstärkte
Sicherheitskonzepte bei Großveranstaltungen dürften diesen Trend
begünstigt haben.


4. Eigentumsdelikte
Einen leichten Rückgang verzeichnen die Beamten bei den
Diebstahlsdelikten. Diese Entwicklung zeigt sich sowohl beim
einfachen als auch beim schweren Diebstahl.

Ein spezielles Delikt unter den Diebstählen ist der
Wohnungsseinbruchdiebstahl - ein Delikt, das den Beamten der
Polizeiinspektion Verden/Osterholz die größten Sorgen bereitet. Hier
stieg die Anzahl der registrierten Taten inspektionsweit von 884
(2012) auf 924 (2013). Nicht nur die Anzahl der Taten, sondern auch
der entstandene Schaden nahm zu. 2013 lag der angerichtete Schaden in
beiden Landkreisen mit 1.348.000 um 31 Prozent höher als im Vorjahr.
Der Landkreis Osterholz ist dabei nicht so sehr betroffen wie der
Landkreis Verden. Trotzdem registrierten die Statistiker 2013 zehn
Einbrüche mehr als im Vorjahr.

Ein wesentlicher Grund für den stetigen Anstieg des
Wohnungseinbruchdiebstahls über die letzten neun Jahre dürfte die
Deliktsverlagerung innnerhalb der Eigentumskriminalität sein. So ist
in den letzten Jahren der Einbruchdiebstahl aus Kraftfahrzeugen sowie
aus Geschäften stark zurückgegangen. Zudem steigen aber auch seit
mehreren Jahren die Rohstoffpreise, so auch für Gold und Silber. So
ist auffällig, dass verstärkt Bargeld und Schmuck gestohlen werden.
Ebenso entsteht der Eindruck, dass von den Bewohnern höhere
Bargeldbeträge, aber auch gerade bei älteren Bewohnern, hochwertiger
Schmuck in der Wohnung aufbewahrt werden, so dass vermutlich der
Wohnungseinbruch für die Täter lukrativer geworden ist.

Eine große Aufgabe der Polizei Verden bleibt somit die Bekämpfung der
Wohnungs-einbruchdiebstähle. Aufgrund der ansteigenden Fallzahlen
erarbeitete die Polizeiinspektion Verden/Osterholz ein Konzept zur
Bekämpfung des Wohnungseinbruch-diebstahls, welches auch die
Einbeziehung auswärtiger Polizeikräfte in gezielte Kontrollen
beinhaltet. So wurde und wird auch in Zukunft die Polizeiinspektion
durch Beamte der Bereitschaftspolizei unterstützt, die offen, aber
auch verdeckt in den Wohngebieten präsent sind.
Die örtlichen Ermittler verteilten im Umfeld von Tatorten Handzettel
und gingen offensiv auf die Nachbarn von Geschädigten zu, um hier
"Klinken zu putzen", also zu fragen, ob Anwohner Auffälligkeiten
gesehen haben. Eine herausragende Bedeutung bei der Aufklärung, aber
auch der Verhinderung von Wohnungseinbruchsdiebstählen zeigt sich in
der Aufmerksamkeit von Anwohnerinnen und Anwohnern. "Ohne die
Mithilfe der Bevölkerung wäre das Problem noch größer!", lobte
Hartmut Sonström als Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes
Osterholz die Rolle der "aufmerksamen Nachbarn".

Mehrere, teilweise spektakuläre, Täterfestnahmen "auf frischer Tat"
resultierten aus der Aufmerksamkeit von Zeugen, die sich unmittelbar
während einer verdächtigen Beobachtung an die Polizei wandten oder
auch später Beschreibungen von Personen oder Fahrzeugen weitergaben.

Die Betroffenheit über das Delikt, aber auch die Bereitschaft zur
Mithilfe bei der Verhinderung oder Aufklärung von Taten zeigte sich
auch in dem Interesse an Beratungsangeboten zum Einbruchschutz bzw.
am regen Besuch von Präventions-vorträgen. So war das Präventionsteam
der Polizeiinspektion Verden/Osterholz mit den Themen Einbruchschutz
und Verhaltensprävention in der Bevölkerung äußerst gefragt. Circa
2.500 interessierte Bürgerinnen und Bürger wurden in beiden
Landkreisen durch Vorträge direkt erreicht, zudem wurden über 297
Haushalte nach Wohnungseinbrüchen aufgesucht.

Dem Konzept zur Bekämpfung der Wohnungseinbrüche folgend konnten die
Ermittler mehrere Erfolge verbuchen. So ermittelte der Kriminal- und
Ermittlungsdienst allein in neun aufwendigen Straftatenkomplexen
jeweils mehrere Täter, die überwiegend aus Bremen stammen. "Diese
Ermittlungserfolge lassen sich sofort in der Gesamtaufklärungsquote
ablesen", freut sich Hartmut Sonström mit Blick auf die rund 100
Wohnungseinbrüche, die im Rahmen allein dieser neun Verfahren
aufgeklärt werden konnten. Im gesamten Inspektionsbereich wurden im
Jahre 2013 insgesamt 155 Tatverdächtige ermittelt.


5. Internetkriminalität/Cybercrime
Die Straftaten mittels Internet fordern Polizei und Justiz zunehmend.
"Die Fantasien der Täter sind schnelllebig und produzieren immer neue
Erscheinungsformen der Kriminalität", so Uwe Jordan. Um bei
Nachforschungen unentdeckt zu bleiben, agieren die Täter zunehmend
konspirativ und verlegen die Wurzeln ihrer Internetaktivitäten immer
mehr ins Ausland.


6. Kinderpornografie
Ebenso arbeitsaufwendig wie die komplexen Verfahren im Bereich der
Internetstraftaten sind die Ermittlungen im Bereich der
Kinderpornografie. Im Jahr 2013 registrierte das Polizeikommissariat
Osterholz 13 derartiger Delikte, die Zahl bleibt seit Jahren nahezu
konstant. Der geleistete Arbeitsaufwand des Ermittlungsdienstes lässt
sich aus der relativ geringen Zahl nicht einmal erahnen. Tatsächlich
wenden die Ermittler immer mehr Zeit auf, um die ständig gewachsenen
Datenspeicher auszuwerten. Auch die persönliche Belastung bei der
Auswertung dieser Bilder ist hoch. "Das kann man auf Dauer niemandem
zumuten", so Martin Erftenbeck.


7. Herausragende Verfahren

Osterholz-Scharmbeck
Eine Mordkommission wurde eingerichtet, nachdem am 05.12.2013 eine
21-Jährige tot in ihrer Wohnung aufgefunden wurde. Durch
Stichverletzungen wurde das Opfer in seiner Wohnung massiv verletzt
und getötet. Der Beschuldigte Nachbar stellte sich noch während der
laufenden Ermittlungen selbst und kam der bevorstehenden Festnahme
zuvor. Als Motiv für seine Tat gab er sinngemäß an, sich durch Lärm
aus der Wohnung des Opfers gestört gefühlt zu haben.

Im Jahr 2013 wurden im Landkreis Osterholz drei große, professionell
betriebene Cannabis-Indoorplantagen ermittelt: Im August in
Ritterhude, im Oktober in Lilienthal und im Dezember in Schwanewede.
In allen Fällen wurden die Pflanzen beschlagnahmt und vernichtet.

Verden
Am 30.05.2013 kam es in Verden in der Oberen Straße zu einem
Tötungsdelikt im Trinkermilieu, bei dem ein 32-jähriger Mann aus
Verden einen 37-jährigen Nebenbuhler mit einem Messer tödlich
verletzte. Der Täter wurde noch am Tatort festgenommen und ist
mittlerweile durch das Landgericht Verden verurteilt worden.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Verden / Osterholz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Helge Cassens
Telefon: 04231/806-104
Mobil: 0152 / 56 88 06 04
E-Mail: pressestelle(at)pi-ver.polizei.niedersachsen.de


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Datum: 11.04.2014 - 14:00 Uhr
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