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Motorradsaison 2014 beginnt - Polizei gibt Tipps und Hinweise

ID: 1052555

(ots) -

Motorradfahrer leben gefährlicher! Mit Beginn der "Biker Saison"
steigt auch die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von
motorisierten Zweiradfahrern und leider damit auch die Zahl der
Unfallopfer. Mit Sorge betrachtet daher die Polizei die
Verkehrsunfallstatistik und das damit verbundene persönliche Leid.
Alleine im Landkreis Stade wurden von 2001 bis 2013 bei 1843
Verkehrsunfällen mit Kradfahrern 41 Zweiradfahrer getötet, 392
schwer- und 1073 leichtverletzt.

Viele Unfälle wären sicherlich bei weniger Risikobereitschaft
seitens der Kradfahrer und mehr gegenseitige Rücksichtnahme
vermeidbar gewesen. 28,3 % der verunglückten als auch der getöteten
Motorradbenutzer kamen bei Alleinunfällen ohne Beteiligung anderer
Verkehrsteilnehmer -bezogen auf die Unfalldaten in Deutschland 2012-
zu Schaden. Bei 14 129 (80,3%) aller Unfälle mit Motorradfahrer waren
PKW-Fahrer die Unfallgegner, wobei 71,2% dieser Unfälle von den
Pkw-Fahrern verursacht wurden. Dieses nützt den Kradfahrern wenig,
denn sie haben keine Knautschzone, Sicherheitsgurte und meistens
keinen Airbag. Durch defensives Fahren und rechtzeitiges Erkennen der
kritischen Verkehrssituation hätten aber auch die motorisierten
Zweiradfahrer dazu beitragen können, zumindest einen Teil der Unfälle
zu verhindern.

Der "vorausschauende" Kradfahrer kann kritische Situationen
bereits im Vorfeld erkennen und Unfälle vermeiden.
Partnerschaftliches Verhalten im Straßenverkehr bedeutet auch, mit
Fehlern der anderen Verkehrsteilnehmer rechnen und diese ausgleichen
zu müssen. Wird die Kollision durch einen Pkw Fahrer verursacht, ist
zu über 40 % das Nichtbeachten der Vorfahrt die Hauptunfallursache.
Der Grund ist häufig die schlechte Erkennbarkeit aufgrund der
schmalen Silhouette und die falsch eingeschätzte Geschwindigkeit des




Kradfahrers. Daher sollten die Kradfahrer auffällige Schutzkleidung
tragen und die Geschwindigkeitsbegrenzungen einhalten. Vielfach wird
auch die Beweglichkeit der Kräder, z.B. das Ausweichen vor einem
plötzlich auftretenden Hindernis, überschätzt.

Motorradfahrer haben keine Schutzeinrichtungen eines Pkw. Sie
sollten daher, der Sozius inbegriffen, optimale Schutzbekleidung
tragen. Kopfverletzungen sind die häufigsten schweren Unfallfolgen.
Der beste Helm sollte daher gerade gut genug sein, der neuesten
ECE-Norm entsprechen und richtig sitzen. Die Gesundheit und
Sicherheit wird auch durch Witterungseinflüsse gefährdet. Deshalb
muss die Motorradbekleidung zusätzlich zu der Schutzfunktion auch
Kälte und Nässe abhalten. Ein in seinem Wohlbefinden beeinträchtigter
Kradfahrer ist unaufmerksam und in seinem Reaktionsverhalten
erheblich eingeschränkt.

Fahren Sie nicht schneller als ihr Schutzengel fliegen kann

Tipps zum sicheren Fahren

Ausrüstung

Den besten Kopfschutz bietet ein nach ECE-Norm geprüfter
Intergralhelm. Der Helm muss fest sitzen, helle Helmfarben und
Reflektoren tragen zur besseren Erkennbarkeit bei. Das Visier sollte
kratzfest, beschlaghemmend und nicht getönt sein. Nach einem
Aufprall, auch wenn keine sichtbaren Schäden erkennbar sind, muss der
Helm getauscht werden.

Tragen Sie nur optimale Schutzbekleidung mit entsprechenden
Protektoren. Die Schutzbekleidung sollte mit einer hohen
Abriebfestigkeit und gutem Rutschverhalten versehen sein. Achten Sie
auf eine enge Passform an den Handgelenken und Knöcheln. Bei
Zweiteilern sollte zwischen den Teilen eine Verbindung hergestellt
werden, damit diese bei einem Unfall nicht wegrutschen können. Helle
Bekleidung mit Reflektoren trägt auch zur besseren Erkennbarkeit der
Kradfahrer bei.

Fahrtipps

Wer nicht das gesamte Jahr über Motorrad fährt oder lange nicht
gefahren ist, muss sein "Gefühl" für das Motorrad neu entwickeln. So
sollte am Beginn jeder Saison ein Fahr- und Sicherheitstraining
stehen, entsprechend könnten zusätzlich auf abgelegenen Strecken
einfache Fahr- und Bremsübungen durchgeführt werden.

Erliegen Sie nicht der Faszination der Geschwindigkeit.

Fahren Sie immer mit einer Sicherheitsreserve, da in oder hinter
einer Kurve oder Kuppe Unvorhergesehenes warten kann. Rechnen Sie mit
langsameren Verkehrsteilnehmern, Fahrbahnunebenheiten,
Verunreinigungen oder einem überraschenden Streckenverlauf.

Fahren Sie vorausschauend, andere Verkehrsteilnehmer übersehen Sie
leicht. Fast die Hälfte aller Motorradunfälle geschehen dadurch, dass
andere Verkehrsteilnehmer die Vorfahrt oder den Vorrang der
Motorradfahrer nicht beachten.

Fahren Sie nicht im "toten Winkel" anderer Verkehrsteilnehmer.

Schalten Sie immer die Beleuchtung ein und überprüfen Sie diese
vor jeder Fahrt.

Seien Sie stets bremsbereit. In Kurven und bei Nässe müssen Sie
besonders gefühlvoll bremsen.

Halten Sie die Verkehrsvorschriften ein, insbesondere
Überholverbote, Geschwindigkeitsbegrenzungen und den
Sicherheitsabstand, Überholvorgänge sind früh und deutlich
anzukündigen.

Technischer Zustand des Fahrzeuges

Die regelmäßige Wartung und Kontrolle des Zustands von Licht,
Bremsen, Luftdruck und Bereifung können lebensrettend sein. Die
Reifenlauffläche sowie die Seitenwände müssen fehlerfrei sein und
eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm aufweisen. Checken Sie nach der
Winterpause Ihr Motorrad gründlich durch. Unterlassen Sie alle
technischen Veränderungen oder Leistungssteigerungen, diese können
zum Erlöschen der Betriebserlaubnis und des Versicherungsschutzes
führen.

Gruppenfahrten

Bei Gruppenfahrten sollten vor der Fahrt Regeln festgelegt werden.
Kein Überholen in der Gruppe. Der Führende rast nicht. Er ist der
Ortskundige. Alle Mitfahrer müssen unter Einhaltung der
Verkehrsregeln "dranbleiben" können.

Sozius-Fahrt

Die Sicherheitsstandards, die für den Fahrer gelten, gelten auch
für den Mitfahrer in Punkto Schutzbekleidung und Helm. Denken Sie
daran, mit einem Sozius verändert sich das Fahrverhalten der
Maschine. Sie tragen die Verantwortung für ihren Mitfahrer. Als
Sozius sollten Sie nur bei Personen mitfahren, die "sicher" fahren.

Wolfgang Cordes, PHK Verkehrssicherheitsberater PI Stade




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Stade
Pressestelle
Rainer Bohmbach
Telefon: 04141/102-104
E-Mail: rainer.bohmbach(at)polizei.niedersachsen.de


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Datum: 15.04.2014 - 08:41 Uhr
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