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140417.1 Kiel: Zahl der Straftaten in Kiel auf niedrigstem Stand seit mehr als 30 Jahren

ID: 1054274

(ots) -

Die Auswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2013 für den
Bereich der Landeshauptstadt Kiel zeigt, dass die Anzahl der bekannt
gewordenen Straftaten wie auch in den Vorjahren erneut gesunken ist
und sich damit auf dem niedrigsten Stand seit über 30 Jahren
befindet. Diese Reduzierung sei insofern erfreulich, da Kiel als
größtes Oberzentrum des Landes Schleswig-Holstein eine gewisse
Sogwirkung für die Kriminalität entfalte, wie der Leitende
Kriminaldirektor Thomas Bauchrowitz betonte.

Bei der Kriminalitätsbelastung, gemessen an je 100.000 Einwohnern,
weist Kiel die niedrigsten Werte aller kreisfreien Städte auf. Die
Gesamtzahl der 2013 bekannt gewordenen Straftaten ist in Kiel stärker
gesunken als im Landesschnitt. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat
sich die Kriminalität in der Landeshauptstadt um über 37 Prozent
verringert. Dieser Wert liegt damit deutlich über dem Landeswert, wo
im gleichen Zeitraum ein Rückgang um 24 Prozent verzeichnet wurde.

Der Rückgang bedeutet allerdings keine Arbeitsreduzierung der
Kieler Polizeibeamten. Die Regionalleitstelle hat 2013 etwa 70.000
Einsätze der rund 900 Beamten der Polizeidirektion Kiel koordiniert.
Hinzu kamen 2013 über 200 geschlossene Einsätze (Fußball, Rocker,
Demonstrationen usw.), bei denen für die Polizisten - außerhalb des
täglichen Reaktionsdienstes - nahezu 35.000 Einsatzstunden anfielen.

Darüber hinaus werden Ermittlungsverfahren immer komplexer und
erfordern eine spezialisierte Sachbearbeitung, speziell im wachsenden
Bereich des "Cybercrime". Die Beweisanforderungen seitens der
Gerichte steigen seit Jahren, daher ergibt sich ein stetig erhöhter
Arbeitsaufwand für die Sachbearbeiter der Kriminal- und
Schutzpolizei.

Aufklärungsquote Bezogen auf alle Deliktsbereiche hat sich die
Aufklärungsquote bei 24.043 bekannt gewordenen Straftaten (2012:




26.034) auf 48,4 Prozent (2012: 46,9%) erhöht und liegt damit knapp
unter dem Landesschnitt von 50,5 Prozent. Zwischen den einzelnen
Bereichen gibt es allerdings deutliche Unterschiede in Bezug auf die
jeweiligen Aufklärungsquoten. Sehr hohe Aufklärungsquoten gab es 2013
bei Straftaten gegen das Leben (85,7%), Körperverletzungen (86,2%)
oder Betrug (82,7%). Demgegenüber stehen niedrige Aufklärungsquoten
von 5,1 Prozent bei Fahrraddiebstählen oder 8,9 Prozent bei
Wohnungseinbruchdiebstahl.

Ermittelte Tatverdächtige 8.161 Tatverdächtige konnten 2013 durch
Kieler Beamte ermittelt werden, etwa 40 Prozent von ihnen waren
bereits polizeilich bekannt. 72,1 Prozent aller Tatverdächtigen sind
in Kiel wohnhaft, drei Viertel der ermittelten Tatverdächtigen sind
männlich.

Deutlich überrepräsentiert sind die Jugendlichen und
Heranwachsenden, die zusammengefasst 19,76 Prozent aller
Tatverdächtigen stellen, jedoch nur 6,64 Prozent der Kieler
Bevölkerung ausmachen. Diese Überrepräsentation ist seit Jahrzehnten
weltweit zu beobachten und kann durchaus als Entwicklungsprozess
junger Menschen bezeichnet werden. Der überwiegende Anteil der
Jugendlichen und Heranwachsenden lässt dieses delinquente Verhalten
hinter sich, ohne eine kriminelle Karriere einzuschlagen. Die
Deliktsschwerpunkte bei Jugendlichen und Heranwachsenden sind
Diebstähle, Körperverletzungen sowie Sachbeschädigungen.

Diebstahlsdelikte Den größten Anteil aller in Kiel begangenen
Straftaten machen auch wie in den Jahren zuvor die Diebstahlsdelikte
aus. Trotz eines Rückgangs um 1.239 Fälle (9,71 %) waren 47,92
Prozent der angezeigten Straftaten einfache beziehungsweise schwere
Diebstähle.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist 2013 um 209 Taten gegenüber dem
Vorjahr gestiegen. Sie befindet sich mit 732 Taten (davon 315
Versuche) allerdings wieder auf dem Niveau der Jahre 2010 und 2011
(726 bzw. 740 Taten). Die klassischen Fahrzeugaufbrüche sind von
1.525 Taten in 2012 auf 914 (- 40%) gesunken. 127 Fahrzeuge wurden
entwendet, im Jahr zuvor waren es 91, 2011 allerdings 167 Fälle Bei
den angezeigten Ladendiebstählen gab es einen Zuwachs von 58 Taten
auf nun 1.838. Die durchschnittliche Schadenssumme beläuft sich auf
etwa 100 Euro.

Rohheitsdelikte Eine Reduzierung um 5,03 Prozent verzeichnete die
Kieler Polizei im Bereich der Rohheitsdelikte. Insgesamt haben
Rohheitsdelikte einen Anteil an der Gesamtkriminalität von 14,6
Prozent. Die Zahl der angezeigten Raubtaten (258) sank im
Vorjahresvergleich um 25,43 Prozent. Die Zahl der Körperverletzungen
ist von 2.772 Fällen in 2012 auf 2.693 Fälle erneut gesunken. Bei den
gefährlichen/schweren Körperverletzungen ist ein Rückgang von 102
Taten zu verzeichnen. Demgegenüber steht eine Steigerung von 32 Taten
bei einfachen Körperverletzungen.

Vermögens- und Fälschungsdelikte Die Vermögens- und
Fälschungsdelikte machen 13,06 Prozent aller in Kiel bekannt
gewordenen Straftaten aus. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die
angezeigten Taten um 4,8 Prozent auf nun 3.139 reduziert. Im Jahr
2013 gab es 181 Fälle von Internetbetrug bzw. Warenkreditbetrug, was
20,3 Prozent mehr als im Vorjahr bedeutet. Der Anteil der Taten unter
Einsatz des Internets steigt stetig. die Ermittlungen diesbezüglich
gestalten sich oft schwierig, da Tatverdächtige oft aus dem Ausland
agieren.

Rauschgiftkriminalität 2013 stellte die Polizei insgesamt 933
Fälle von Rauschgiftkriminalität fest, was einen Anstieg von 29
Fällen bedeutet. Die meisten Fälle standen im Zusammenhang mit
Cannabis-Produkten. Fünf Drogentote gab es 2013 in der
Landeshauptstadt, im Vorjahr waren es vier.

Brandstiftung Die Zahl der Brandstiftungen hat sich 2013 von 67
auf 108 Fälle erhöht. Allerdings ist eine Vielzahl dieser Taten auf
eine Brandserie in Neumühlen-Dietrichsdorf zurückzuführen, die durch
intensive Ermittlungsarbeit bereits aufgeklärt werden konnte.

Kiels Polizeichef Thomas Bauchrowitz sieht in den überwiegend
positiven Entwicklungen die Schwerpunktsetzung der Kieler Polizei
bestätigt und wird das erfolgreiche eigens entwickelte
Kriminalitätsbekämpfungssystem (KBS) fortsetzen. Durch ständige
Lageauswertung sei die Polizeidirektion Kiel mit ihren nachgeordneten
Dienststellen in der Lage, zeitnah und effizient auf
Kriminalitätsschwerpunkte zu reagieren, so der Leitende
Kriminaldirektor. Beispielhaft können hier die seit Jahren sinkenden
Zahlen im Bereich der Raubdelikte genannt werden. "Die
Schwerpunktsetzung zeigt Erfolg und wir wähnen uns auf einem guten
Weg, dass dieser Trend langfristig etabliert werden kann.", so
Bauchrowitz.

Die Polizeidirektion Kiel wird sich auch weiterhin nach Kräften in
das behördenübergreifende "Landeskonzept Wohnungseinbruchdiebstahl"
unter Federführung des Landeskriminalamts einbringen. "Es handelt
sich hier um ein überregionales Phänomen und die bisherigen
Ermittlungserfolge bestätigen die gemeinsame Zielsetzung", so der
Behördenleiter. Er kündigt an, trotz des geplanten Personalabbaus und
der immer größeren Komplexität der Ermittlungen auch in Zukunft die
richtigen Schwerpunkte zu setzen und appelliert parallel an die
Selbstverantwortung der Bürger.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2013 ist der Meldung angehängt
und ab sofort als Gesamtdokument im Internet abrufbar.

https://www.polizei.schleswig-holstein.de/internet/DE/Organisation
/PDKiel/pdkiel_node.html

Matthias Arends




Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Kiel
Stabsstelle/Öffentlichkeitsarbeit
Gartenstraße 7, 24103 Kiel

Tel. +49 (0) 431 160 - 2010 bis 2012
Fax +49 (0) 431 160 - 2019
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E-Mail: Pressestelle.Kiel.PD(at)polizei.landsh.de


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Datum: 17.04.2014 - 15:30 Uhr
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