ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

Verkehrsunfallstatistik 2013 des Polizeipräsidiums Westhessen

ID: 1058773

(ots) - Polizeipräsidium Westhessen

Verkehrsunfallstatistik 2013

Rückgang der Unfalltoten

Zunahme der Schulwegunfälle mit Kindern

Anstieg der Unfälle mit Schwerverletzen auf Autobahnen
und Bundesstraßen

Unfallzahlen in allen Direktionen auf dem Niveau
des Vorjahres

Im Bereich des Polizeipräsidiums Westhessen ging die Zahl der
Verkehrsunfälle mit Todesfolge um 15% zurück. Damit liegen wir mehr
als 7 % unter dem Bundesdurchschnitt, resümiert der Leitende
Polizeidirektor Volker Pfeiffer bei dem Studium der Zahlen. Trotzdem
können wir damit nicht zufrieden sein und müssen weiter an der
Verkehrssicherheit arbeiten.

Laut Auskunft des statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2013
3340 Opfer zu beklagen, 7,2 % weniger als im Vorjahr und damit der
niedrigste Wert seit Beginn der Zählung im Jahr 1953.

Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle bewegt sich seit 1991, trotz
steigender Zulassungszahlen (Fahrzeugbestand 2013 insgesamt 52,3
Mio.) und mehr gefahrener Kilometer, auf einem ähnlich hohen Niveau.

So registrierte das Polizeipräsidium Westhessen 2013 insgesamt
24.696 Verkehrsunfälle (-179) und erreichte dabei nahezu den Stand
des Vorjahres (24.517). Im 5-Jahres- vergleich ist ein stetiger, wenn
auch geringfügiger Anstieg, zu verzeichnen.

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit tödlichen Folgen sind mit 34 (40)
Unfällen erfreulicherweise um 15 % gesunken. Dabei kamen dabei 40
(43) Menschen ums Leben, 3 weniger als im Vorjahr; 12 davon
innerorts, 24 außerhalb geschlossener Ortschaften und 4 Personen auf
Bundesautobahnen. Besondere Bedeutung kommt einem Verkehrsunfall im
Rheingau-Taunus-Kreis zu, bei dem 5 Menschen am 19.9.2013 starben.

Die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzten ist 2013 um 24 auf 670




gestiegen, während die Zahl der Unfälle mit Leichtverletzten um 96
auf 2.878 Schadensereignisse zurückging. Bei den insgesamt 3.582
Unfällen mit Personenschäden wurden 811 (756) Personen schwer und
4.122 (4148) leicht verletzt, was einen nur geringfügigen Rückgang
bedeutet. Bei 21.114 Unfällen (20.857) blieb es bei einem
Sachschaden. Bei dem gesamten Unfallgeschehen entstanden 2013
Sachschäden in einer Höhe von mehr als 71 (70) Millionen Euro.

Die Verteilung der Verkehrsunfälle nach Ortslagen ist seit Jahren
nahezu konstant. So ereigneten sich 2013 insgesamt 17.802
Verkehrsunfälle im innerorts, was, wie im vergangenen Jahr, einem
Anteil von 72% am Gesamtunfallgeschehen entspricht. Die Zahl der
Schwerverletzen stieg auf 80 (65), was ein Anstieg von mehr als 23 %
bedeutet.

18 % der 24.696 registrierten Verkehrsunfälle 2013 ereigneten sich
außerorts, wobei die Zahl der Schwerletzten auf Kreisstraßen um
ebenfalls 23 % zunahm.

Auf den Bundesautobahnen wurde die Polizei zu 2.009 Unfällen und
damit zu 8% der Schadensereignisse gerufen. Dabei kamen 4 (3)
Menschen ums Leben. Die Zahl der Schwerverletzten hat sich mit 114
(63) um mehr als 80 %, drastisch erhöht. Ursachen dürften
überwiegend überhöhte Geschwindigkeit und Fahren unter
Alkoholeinfluss sein.

Eine der Hauptunfallursachen bei schweren Unfällen ist die
Nichteinhaltung des Sicherheitsabstandes bei einem Anstieg von 654
auf 714 Fälle. Während im Vorjahr 2 Menschen um Leben kamen, wurde
2013 niemand tödlich verletzt. Dennoch erlitten 77 Personen schwere
Verletzungen. Im Vorjahr waren es 53 (+45 %) und 1023 (926) leichte
Verletzungen.

Wie in den Vorjahren war überhöhte Geschwindigkeit mit 505 (558)
Fällen meine der Hauptursachen, erfreulicherweise ca. 10 % weniger
als im Vorjahr. Insgesamt verunglückten auch weniger Personen 718
(799), dennoch starben 9 (11), 159 (173) wurden schwer- und 550
(615) leichtverletzt.

Auch Zahl der Personenschadensunfälle unter Einfluss von Alkohol
ging leicht zurück, um 12 Fälle auf 215. Der Einfluss anderer
berauschender Mittel mit 33 (35) Fällen nahm um 5,7 Prozent ab, was
jedoch keine Entwarnung bedeutet.

Nicht angepasste Überholvorgänge spielten bei dem Unfallgeschehen
ebenfalls eine große Rolle, denn in 189 Fällen (161), 17 % mehr,
waren sie Ursache bei Verkehrsunfällen mit schweren Folgen.

Verkehrsunfallflucht

Bei 7.769 (7.612) - 30 % - aller Unfälle flüchteten die
Unfallverursacher, wobei es bei dem überwiegenden Teil zu Sachschäden
kam 7.421 (7.231). Die Zahl der Schwerletzten nahm um knapp 15 % zu
48 (42). Leichtverletzte gab es 387 (424) was eine erfreuliche
Entwicklung bedeutet. In 41 % der Unfallfluchten konnten die Täter
ermittelt werden.

Bei einem schweren Verkehrsunfall am 19.9.2013 auf der B 260 bei
Heidenrod kamen 5 Personen ums Leben. Nach dem Überholmanöver eines
BMW-Fahrers fuhr das entgegenkommende Fahrzeug, eine Peugeot, besetzt
mit 5 Personen, frontal gegen LKW. Der Unfallverursacher flüchtete
und die 5 Insassen starben. Damit erhöhte sich die Zahl der
Unfalltoten bei Unfallfluchten von 3 auf 8 Personen.

Mit 41% ist die Aufklärungsquote seit 2010 nahezu konstant; das
Delikt bleibt weiter im Fokus polizeilicher Präventionskampagnen.

Risikogruppen: Kinder, Jugendliche, junge Fahrer, Generation 65 +

Bei Unfällen, an denen Kinder beteiligt waren, ist 2013 mit 285
(316) im Vergleich zum Vorjahr ein erfreulicher Rückgang um mehr als
30 % zu verzeichnen. Auch die Zahl der verunglückten Kinder erfuhr in
2013 mit 300 (336) im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 36 Fälle.
Mehrheitlich verunglückten die Kinder als Mitinsassen eines Pkw oder
als Fahrradfahrer. Ein Kind wurde tödlich verletzt, 42 Kinder schwer
- und 257 leicht verletzt.

Auf den Wegen von und zur Schule verunglückten 48 (21) im letzten
Jahr jedoch mehr Kinder, was einem Anstieg von nahezu 130 %
entspricht. Im schulischen und vorschulischen Bereich wurden und
werden weiterhin durch die Jugendverkehrsschule
zielgruppenorientierte Präventionsmaßnahmen durchgeführt.

Jugendliche (von 14- 17 Jahre) waren bei 344 (368) Unfällen in 24
Fällen weniger als im Vorjahr beteiligt und als Fahrer oder Mitfahrer
im PKW oder auf Mofa, Krafträdern und Fahrrädern. Einhergehend mit
dem Rückgang der Unfallzahlen fiel auch die Zahl der Verunglückten um
16 auf 278 (294). Zwei junge Menschen wurde als Mitfahrer in einem
PKW getötet, 43 (45) schwer- und 251(232) leicht verletzt.

Junge Fahrer (von 18 - 24 Jahre), für die der Besitz eines
motorisierten Fahrzeuges von großer Bedeutung ist, waren mit 5.165
(5.311) Unfällen, beteiligt. 146 weniger als im Vorjahr. Reduzierte
Zahlen sind erfreulicherweise auch bei den tödlich Verunglückten
sowie schwer- und leichtverletzten Personen festzustellen. Bei 4.655
Schadensereignissen waren die 18-24 jährigen Fahrer bzw. Mitfahrer
eines Personenkraftwagens. So waren bei den PKW-Unfällen neben der
überhöhten Geschwindigkeit mit 447 Unfällen, die allgemeine
Verkehrstüchtigkeit, falsche Fahrbahnbenutzung, Abstand, Überholen /
Abbiegen und Nichtbeachten der Vorfahrtsregelung die gängigsten
Unfallursachen. Hier vermischte sich das jugendspezifische
Risikoverhalten mit dem Anfängerrisiko.

Bei der Generation 65+, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung
stetig wächst, ist ein geringfügiger Anstieg der Gesamtunfälle 2.833
(2.807) zu verzeichnen. In über 90% der Fälle (2.568) war der
Personenkreis Fahrer oder Mitfahrer eines Personenkraftwagens.

Bei 50 Unfällen war die Altersgruppe als Fußgänger beteiligt,
wobei 1 Person getötet wurde, 36 Personen verletzt, 16 davon
schwer und 19 leichtverletzt. Mit dem Fahrrad verunglückten 46
Personen, 12 davon schwer und 34 leicht erlitten leichte
Verletzungen. Aber auch mit motorisierten Zweirädern, Mofas und
Fahrrädern mit Hilfsmotor wurden 10 Menschen schwer verletzt und 15
leicht verletzt. Bei der Altersgruppe der Personen die 75 Jahre und
älter sind, haben sich die Gesamtunfallzahlen gegenüber dem Vorjahr
um 210 auf 1.882 erhöht, was einem Anstieg von über 12% entspricht.

Es bleibt festzustellen, dass Senioren auch zukünftig über die
Leistungseinbußen im Alter und über den Einfluss von Medikamenten im
Straßenverkehr aufgeklärt werden müssen. Sie sollten lernen, ihr
Fahrverhalten entsprechend zu ändern und auch andere
Mobilitätsangebote wie beispielsweise die des öffentlichen Verkehrs
zu nutzen.

Wildunfälle

Erfreulich ist der Rückgang der Wildunfälle um 94 auf 2478
(2572). Es wurden keine Personen getötet, 5 (3) Personen wurden
schwer- bzw. 24 (27) Beteiligte leicht verletzt. Insbesondere in den
ländlichen Bereichen sind Wildunfälle ein andauerndes und durchaus
schwerwiegendes Problem der Verkehrssicherheit, denn unabhängig von
der Erfahrung und dem Fahrkönnen, kann es jeden Kraftfahrer treffen.

Motorisierte Zweiräder

Zu den meisten der 771 ( 842 ) Verkehrsunfälle mit Zweirädern kam
es durch überhöhte Geschwindigkeit. In 124 Fällen (108) war überhöhte
Geschwindigkeit die Hauptursache. 8 Menschen starben, 5 davon im
Alter zwischen 24 und 65 Jahren, 159 (157) wurden schwer- und 403
(435) leicht verletzt.

Güter- und Personenverkehr

Die Zahl der LKW-Unfälle hat sich auf 3.099 (2905) erhöht. Damit
verbunden hat insbesondere die Zahl der Schwerverletzten auf 19 (9)
erhöht. Unfallursachen sind wie erwartet, zu geringer Abstand mit 397
(226) , Wenden, Rückwärtsfahren mit 530 (373) und nicht zuletzt
technische Mängel ( von 40 auf 73 ) mit mehr als 80 %.

Offenkundig zahlt sich die Präsenz und die Tätigkeit der
Überwachungskräfte an den klassifizierten Straßen im Hinblick auf
Abstands- und Geschwindigkeitsmessungen, Überprüfung der Lenk- und
Ruhezeiten sowie weiteren Sozialvorschriften, der Fahrtüchtigkeit der
Fahrzeugführer, dem technischen Zustand der Fahrzeuge, der Zuladung
und Ladungssicherung, der Überwachung von Großraum- und
Schwertransporten sowie Gefahrgut- und Abfalltransporten aus.

Neben Verwarnungsgeldern, Bußgeldverfahren und Strafanzeigen sowie
der Sicherstellung und Untersagung der Weiterfahrt hat sich vor allem
das Mittel der Vermögensabschöpfung als scharfes Schwert gegen
erhebliche und oftmals auch wiederholte Verstöße wie Überladung,
unzureichende Ladungssicherung oder gravierende technische Mängel
erwiesen.

4.407 Fahrzeuge dieser Verkehrsart wurden 2013 einer Kontrolle
unterzogen. Dabei wurden insgesamt 1.783 Fahrzeug beanstandet und in
632 Fällen Verstöße gegen das Fahrpersonalrecht festgestellt.

Ausblick

Gleichwohl werden auch hier nach wie vor alle Anstrengungen
unternommen werden, um das Unfallrisiko weiter zu senken und die
Sicherheit von Insassen und anderen Verkehrsteilnehmern zu erhöhen.

Das Polizeipräsidium Westhessen hat im Rahmen der
Verkehrssicherheitsarbeit 2013 den Schwerpunkt auf die Fortführung
des Aktionsprogramms "Sichere Landstraße" gelegt, mit den
unfallursächlichen Themenfelder wie beispielsweise -Alkohol und
Drogen, -nicht angepasste Geschwindigkeit, -Unterschreitung des
Sicherheitsabstandes, -falsches Überholen -Telefonieren/Schreiben
und Lesen von Kurznachrichten während der Fahrt sowie auf Zielgruppen
bezogenen Problembereiche der Fahranfänger und der schwächeren
Verkehrsteilnehmer (Senioren, Fußgänger, Radfahrer).




Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Westhessen - Wiesbaden
Konrad-Adenauer-Ring 51
65187 Wiesbaden
Pressestelle
Telefon: (0611) 345-1042
E-Mail: pressestelle.ppwh(at)polizei.hessen.de


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   Holzgerlingen: Einbruch in Schulgebäude; Weil im Schönbuch: Einbruch in Fabrikationshalle; Sindelfingen: Sachbeschädigung an Sporthalle;  27 Fahrzeuge zerkratzt - Zeugen gesucht
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 28.04.2014 - 13:58 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1058773
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: POL-WI
Stadt:

Wiesbaden



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" Verkehrsunfallstatistik 2013 des Polizeipräsidiums Westhessen"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Wiesbaden - Polizeipr (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Wiesbaden - Polizeipr