Fünf Fälle von Trickdiebstahl in Wohnung - Polizei zeigt Maschen auf und gibt Tipps
(ots) - SR/ Bielefeld - Aufgrund mehrerer Fälle von
Trickdiebstahl in Wohnung mit unterschiedlichen Tatbegehungen zeigt
die Polizei einige Maschen auf und gibt Tipps, wie Sie sich schützen
können. Grundsätzlich täuschen die Täter ihre Opfer, um sich Zutritt
zur Wohnung zu verschaffen und zu stehlen. Alle bekannten
Täter-Arbeitsweisen lassen sich auf drei Grundmuster zurückführen: 1.
das Vortäuschen einer Notlage, die scheinbar eine Hilfeleistung oder
Unterstützung durch das Opfer in der Wohnung erfordert, 2. das
Vortäuschen einer offiziellen Funktion, die den Täter vermeintlich
zum Betreten der Wohnung berechtigt oder 3. das Vortäuschen einer
persönlichen Beziehung zum Opfer, die eine Einladung zum Betreten der
Wohnung nahe legt. Opfer der zumeist nichtdeutschen Täterinnen und
Täter sind fast ausschließlich ältere Menschen. Beim Trickdiebstahl
an der Haustür werden viele Maschen angewandt, zum Beispiel der Glas
Wasser-Trick: Täterinnen täuschen Schwangerschaft, Übelkeit oder die
Notwendigkeit einer Arzneimitteleinnahme vor und bitten um ein Glas
Wasser. Oder der Papier- und Bleistift-Trick/ Zettel-Trick: Täter
oder Täterinnen wollen für angeblich nicht angetroffene Nachbarn eine
Nachricht hinterlassen. Dazu fragen sie nach Schreibzeug sowie Papier
und drängen auf eine Schreibunterlage in der Wohnung oder bitten das
Opfer, die Nachricht selbst zu verfassen. Oder der Blumen- oder
Geschenkabgabe-Trick: Täter oder Täterinnen wollen für angeblich
nicht angetroffene Nachbarn Blumen oder ein Geschenk abgeben. Dabei
drängen sie darauf, die Blumen zu versorgen oder das Geschenk selbst
zu verwahren. In allen Fällen geht es den Tätern um Zutritt zur
Wohnung. Dann lenkt ein Täter die Bewohner ab, während der Mittäter
die Wohnung nach Wertgegenständen durchsucht.
In drei Fällen blieb es am Donnerstag, 24.07.2014, bei versuchten
Trickdiebstählen. Gegen 9.40 Uhr gelangten zwei unbekannte Frauen
mittels Zetteltrick in die Wohnung einer 77-jährigen Frau eines
Mehrfamilienhauses an der Ravensberger Straße. Die unbekannten Frauen
kamen schließlich der Aufforderung der älteren Dame, die Wohnung zu
verlassen, nach. Die 77-Jährige stellte später fest, dass ihr
Schlafzimmer durchsucht worden war. Gestohlen wurde nichts. Gegen
15.10 Uhr versuchten zwei unbekannte Frauen, sich Zutritt zu einer
Wohnung an der Brandenburger Straße zu verschaffen. Eine Frau war
bereits im Keller des Mehrfamilienhauses gesehen worden.
Stehlenswertes Gut fanden die Diebinnen offenbar nicht. Gegen 17 Uhr
verschaffte sich ein unbekanntes Pärchen ebenfalls mittels
Zetteltrick Zutritt zu einer Wohnung einer 89-jährigen Bielefelderin
an der Wilbrandstraße. Die ältere Dame drohte mit der Polizei,
woraufhin die Unbekannten ohne Beute die Wohnung verließen. Eine
unbekannte Frau betrat gegen 10.30 Uhr die Wohnung einer
demenzkranken 84-Jährigen an der Bleichstraße. Sie hatte sich zuvor
nach einer angeblichen Bekannten erkundigt. Nachdem die Frau
verschwunden war, stellte die ältere Dame den Diebstahl von drei
Halsketten fest. In Gadderbaum wendeten Täterinnen gegen 11 Uhr den
Glas-Wasser-Trick bei einer 85-jährigen Frau an einem Haus an der
Straße Am Ellerbrocks Hof an. Später fehlten zwei Paar goldene
Ohrringe.
Die Polizei rät: Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung! Bei
angeblicher Notlage von Fremden an der Tür (Schreibzeug, Glas Wasser)
überlegen: Woher sollte der Nachbar die Besucher wirklich kennen?
Warum wenden sich Besucher in Not nicht an Apotheke, Gaststätte,
Geschäft, ...? Bei angeblicher Notlage anbieten, selbst nach Hilfe zu
telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser)
hinauszureichen - dabei die Tür gesperrt lassen. Nichts für Nachbarn
ohne deren Ankündigung oder Auftrag entgegennehmen! Pflegen Sie
Kontakt zu älteren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Machen Sie
ihnen das Angebot, bei fremden Besuchern an der Wohnungstür zur
Sicherheit hinzuzukommen, und übergeben Sie für solche Fälle die
eigene Telefonnummer.
Gegen 15 Uhr kontrollierte die Polizei auf der Mühlenstraße einen
verdächtigen Mietwagen, der mit drei Frauen und einem Mann besetzt
war. Die Personenbeschreibung der durch Trickdiebstahl Geschädigten
traf auf Personen in dem PKW zu. In dem PKW wurden Tücher,
Handschuhe, Modeschmuck und Bargeld aufgefunden. Bei den verdächtigen
Personen handelte es sich um eine deutsche, eine italienische und
eine polnische Staatsangehörige, sowie einen schwedischen
Staatsangehörigen, mit Wohnsitz in Frankfurt, beziehungsweise ohne
festen Wohnsitz in Deutschland. Die Ermittlungen, ob der Gruppe
konkrete Diebstähle zugeordnet werden können, dauern an. Die Personen
wurden zunächst nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft
entlassen.
Rückfragen bitte an:
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Leitungsstab/ Pressestelle
Kurt-Schumacher-Straße 46
33615 Bielefeld
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Datum: 25.07.2014 - 13:15 Uhr
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