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Feuerwehrübt Absturzsicherung und Höhenrettung

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(ots) -

Hoch hinaus ging es am vergangenen Wochenende für zehn Freiwillige
Feuerwehrleute aus Herdecke. Sie nahmen an einem Lehrgang zur
Sicherung bei Arbeiten in der Höhe teil. Auch die Rettung von
Menschen aus diesen Bereichen stand auf dem Plan.

Rund ein Drittel aller Arbeitsunfälle entstehen durch Stürzen,
Rutschen oder Stolpern. Insbesondere in großen Höhen, in denen sich
Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen oft aufhalten müssen, enden diese
Unfälle ohne eine Absturzsicherung meist tödlich. Die
Absturzsicherung ist daher bei vielen Einsätzen unverzichtbar.

Insbesondere am letzten Tag kamen alle Lehrgangsteilnehmer auf
ihre Kosten. Bei einer Abseilübung aus rund acht Metern Höhe lernten
die Feuerwehrleute zunächst einen alternativen Rettungsweg aus einer
Brandwohnung kennen. Wenn der Rückweg über die Treppe durch Flammen
versperrt ist und von außen keine Leiter in Stellung gebracht werden
kann, steht manchmal nur der Weg mit der Leine aus dem Fenster zur
Verfügung. Insbesondere den Moment, in dem man nur noch im Seil hängt
und acht Meter über dem Erdboden schwebt, empfanden viele Teilnehmer
als spannend, aber auch respekteinflößend. Vollstes Vertrauen in die
sorgsam geprüfte Ausrüstung ist dazu nötig.

Weiter ging es zum Werbemast des Einrichtungshauses Poco in Hagen
Vorhalle. Der rund 30 Meter hohe Mast ist von der Struktur her einem
Hochspannungsmast oder einem Kran sehr ähnlich. Die Feuerwehrleute
steigen bei steifer Briese gesichert an ihm in die Höhe, wie sie es
bei einer Rettung von Menschen auf einem Mast oder einem Kran auch
tun müssten. Nach dem kräftezehrenden Aufstieg auf den Turm stellte
eine Menschenrettung aus einem Steinbruch den Abschluss des
Lehrganges dar. Hier galt es, alle gelernten Techniken zu kombinieren
und mit dem vorhandenen Material zu improvisieren. Nach rund 45




Minuten war auch diese Lage vor der eindrucksvollen Kulisse der
steilen, glatten Felswand bewältigt und die Person schonend gerettet.

Ausbildung im Selbststudium (PM)

Nach einem theoretischen Teil und dem Kennenlernen der speziellen
Schutzausrüstung standen zunächst kleinere Gewöhnungsübungen auf dem
Plan. Wesentliche Teile der theoretischen Inhalte sowie die
erforderlichen Knoten haben sich die Teilnehmer im Vorfeld im
Selbststudium angeeignet. "Da kann sich jeder seine Zeit selber
optimal einteilen. Immerhin müssen wir ja im Jahr auch rund 350 bis
400 Einsätze bewältigen. Da ist man um jeden freien Tag am
Wochenende, wo Feuerwehrlehrgänge sonst in der Regel stattfinden,
dankbar." erklärte der Lehrgangsleiter Michael Tillmanns die Vorteile
des eigenverantwortlichen Lernens. "Wir Ausbilder stehen den
Lehrgangsteilnehmern natürlich auch in dieser Phase trotzdem
jederzeit für Fragen zur Verfügung. Und am Ende des Lehrgangs können
wir mit der theoretischen Prüfung feststellen, ob jeder zu Hause
genug getan hat.", ergänzt Jan Möller, einer der Ausbilder des Teams.
Bei weiterführenden Lehrgängen am Institut der Feuerwehr in Münster
ist diese Lernmethode Gang und Gäbe.

Höhenrettung: Die Aufgabe jeder Wehr

Gesicherte Personen sind nach einem Absturz in großer Höhe oft
nicht in der Lage, sich selber zu retten. Wenn dann keine geeigneten
Hilfskräfte vor Ort bereit stehen, kommt die Feuerwehr zum Einsatz.
Denn bereits nach wenigen Minuten Hängen im Seil droht dem Gestürzten
ein sogenanntes Hängetrauma, eine lebensbedrohlich Situation,
ausgelöst durch das Einschneiden der Gurte an den Beinen. Bis zu
einer Höhe von 30 Metern ist dann die Rettung mit einem Auf- und
Abseilgerät im Rahmen der einfachen Rettung aus Höhen und Tiefen
möglich. Auch solche Szenarien waren Bestandteil der Ausbildung. "Das
lässt sich sehr gut Kombinieren, denn auch bei der Rettung mit dem
Auf- und Abseilgerät ist zusätzlich eine Absturzsicherung
durchzuführen.", erklärt Ausbilder Jochen Husberg. Die Rettung mit
diesem Gerät ist jedoch nicht nur aus großen Höhen möglich. Auch bei
Unglücken in der Tiefe, zum Beispiel in Baugruben oder Kanälen,
können die Feuerwehrleute so tätig werden.

Jedoch nicht immer können sofort die ersten Einsatzkräfte helfen.
Wenn die Rettung besonders kompliziert wird oder größere Höhen bei
der Rettung zu überwinden sind, stößt eine "normale Feuerwehr" an
ihre Grenzen. Dann kommen Feuerwehrleute einer speziellen
Höhenrettungsgruppe zum Einsatz. Die nächste dieser Einheiten hält
die Berufsfeuerwehr Dortmund vor. Bis die Höhenretter Eintreffen
sichern die Ersteintreffenden Feuerwehrleute dann den Verunfallten
und leiten die Versorgung des Patienten ein. Denn auch über eine
rettungsdienstliche Ausbildung verfügen viele freiwillige
Feuerwehrleute. Die haben Sie meist auch in Ihrer Freizeit
absolviert. Freiwillig eben.




Rückfragen bitte an:

Feuerwehr Herdecke
Pressestelle
Till Michael Tillmanns
Telefon: +49 (0)170 968 22 63
E-Mail: michael.tillmanns (a) feuerwehr-herdecke.de
www.feuerwehr-herdecke.de

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Datum: 21.08.2014 - 08:00 Uhr
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