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(531/2014) Polizei beendet Verkaufsveranstaltung während Kaffeefahrt

ID: 1124009

(ots) - Göttingen/Worbis Donnerstag, 28. August 2014,
09.00 bis 17.00 Uhr

GÖTTINGEN/WORBIS (lü) - Göttinger Polizeibeamte haben in
Zusammenarbeit mit Thüringer Kollegen und Mitarbeitern des
Gewerbeamtes in Worbis eine Verkaufsveranstaltung im Rahmen einer
sogenannten "Kaffeefahrt" vorzeitig beendet und zwei Beschuldigten
(55 Jahre, männlich und 48 Jahre, weiblich) die weitere
Durchführungen derartiger Veranstaltungen untersagt. Ein 78-jähriger
pensionierter Göttinger Polizist brachte die Ermittler auf die Spur.

Zunächst waren im Vorfeld überwiegend ältere Menschen
angeschrieben und zu der als "Kaffeefahrt" deklarierten
Verkaufsveranstaltung eingeladen worden. Im konkreten Fall wurden
dann von den Beschuldigten 22 Personen zusammengestellt und mit Hilfe
eines Busunternehmens zu einem Gasthaus in Worbis gebracht. Bereits
am Eingang wurden den mitunter schon kranken, gebrechlichen, einsamen
oder auch nur gutgläubigen Teilnehmern Blanco-Karten ausgehändigt,
die später mit Personalien ausgefüllt wieder eingesammelt wurden. Bis
zum Mittag präsentierte der 55-jährige Beschuldigte euphorisch fünf
Reisen zu angeblichen Vorzugspreisen. Bei näherem Interesse wurden
Teilnehmer an einen separaten Tisch zitiert und ihnen bis auf die
Unterschrift komplett vorbereitete Kaufverträge präsentiert.

Im weiteren Verlauf wurden zahlreiche Kleinwaren präsentiert. Für
verteilte Kräutersalben in Tuben wurden sofort jeweils 10 Euro
kassiert. Dafür eingeforderte Quittungen wurden barsch verweigert.
Insgesamt acht Teilnehmer wurden dazu bewegt, für die zuvor
angepriesenen Reisen eine Beratungsgebühr in Höhe von 35 Euro zu
entrichten.

Als Höhepunkt wurde den Teilnehmern dann ein Wundermittel zum
Sonderpreis von 2298 Euro präsentiert. Im Preis inbegriffen sei eine
zwei-Jahres-Kur incl. Medizinischer Betreuung. Bei vorbeugender




Einnahme des Produktes ließen sich z.B. Alzheimer, Demenz und
Parkinson verhindern. Untermauert wurde der Vortrag durch das Zeigen
(Power-Point) abschreckender Bilder, z. B einer hilflosen, alten Frau
im Pflegebett oder schwarzer Zehen von Diabetikern. Gegen die
Beschuldigten wurden Verfahren wegen Betrugs, Wucher, Unlauteren
Wettbewerbs und Verstoßes gegen das Lebensmittelgesetz eingeleitet.

Bereits am 26.08.2014 kontrollierten Göttinger Polizeibeamte in
Zusammenarbeit mit den hessischen Kollegen ein sogenanntes
Wanderlager. Ein unbekanntes Unternehmen mit einer Postfachadresse in
Vechta lud die vornehmlich älteren Menschen aus Göttingen zu einer
Gewinnübergabe von 800 Euro an einem unbekannten Ort ein.

Die Göttinger Bürger wurden von einem Reisebus an Bushaltestellen
aufgenommen und zu einer Gaststätte nach Wildeck-Obersuhl/Hessen
gebracht. Nach einer herzlichen Begrüßung gab es ein bescheidenes
Frühstück. Danach stellte der 54-jährige mit einem Anzug gekleidete
Hauptsprecher in mehrstündigem Vortrag Reisen sowie zahlreiche
Produkte zur Gesunderhaltung vor, unter anderem eine (Bett-/ Sessel-)
Magnetauflage zum Preis von 2998 Euro. Diese sollte sämtliche
elektromagnetische Strahlung vom menschlichen Körper fernhalten und
so für einen besseren Schlaf sorgen. Dies führe zu einer deutlich
besseren Lebensqualität, so der Sprecher.

Ein Rentnerehepaar ließ sich durch die Ausführungen des Sprechers
derart beeindrucken, dass es einen entsprechenden Kaufvertrag
unterzeichnete. Experten hingegen warnen vor dem regelmäßigen
Benutzen von Magnetauflagen. Gesundheitliche Schäden könnten die
Folge sein.




Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Göttingen
Presse-/Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0551/491-2017
Fax: 0551/491-2301
E-Mail: pressestelle(at)pi-goe.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-goe.polizei-nds.de


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Datum: 03.09.2014 - 13:58 Uhr
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