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Motorradkontrolle in Zusammenarbeit mit dem TÜV-Nord und dem Landkreis Goslar

ID: 1136333

(ots) -

Bei spätsommerlichem Wetter führte die Polizeiinspektion Goslar
mit Unterstützung des Landkreises Goslar und des TÜV Nord vergangenen
Sonntag die letzte große Motorradkontrolle dieses Jahres durch.
Bedingt durch die idealen Voraussetzungen war das Motorradaufkommen
auf den Straßen im Harz hoch. An zwei Kontrollstellen wurden
Motorradfahrer angehalten und ihre mitgeführten Motorräder gründlich
begutachtet. Da noch drei Geschwindigkeitsmesswagen mit im Einsatz
waren, konnten die Streckenabschnitte im Landkreis Goslar, an denen
es in den vergangenen Jahren die häufigsten Verkehrsunfälle mit
Motorradbeteiligung gegeben hatte, abgedeckt werden. Die umfangreiche
Motorradkontrolle stand wieder unter dem Thema "Sicher durch den
Harz". Hierbei handelt es sich um eine Verbundaktion mit den
Bundesländern Sachsen-Anhalt und Thüringen, sowie der
Polizeiinspektion Northeim/Osterode. Durch diese Kooperation wird
sichergestellt, dass jedes Wochenende in den Sommermonaten auf den
Straßen im Harz Kontrollen stattfinden. Begründet sind die
Kontrollmaßnahmen durch die Vielzahl an Verkehrsunfällen, bei denen
Motorradfahrer beteiligt und zum Teil schwer verletzt oder getötet
werden. So waren im Landkreis Goslar bis Ende August 64
Motorradunfälle registriert worden. 26 dieser Unfälle hatten schwere
Personenschäden zur Folge. Insgesamt wurden bei den Verkehrsunfällen
28 Motorradfahrer schwer und 27 leicht verletzt. 2 Motorradfahrer
kamen bislang dieses Jahr auf den Straßen des Landkreises ums Leben.

In diesem Zusammenhang ist allerdings zu erwähnen, dass nahezu die
Hälfte der Verkehrsunfälle nicht von den Motorradfahrern verursacht
werden. Häufig werden sie, bedingt durch die kleinere Silhouette und
die Tatsache, dass immer mehr Pkw mit Tagfahrlicht unterwegs sind und
so eine spezifische Erkennbarkeit des Zweiradfahrers nicht mehr




gegeben ist, beim Einbiegen in Kreuzungsbereiche oder beim Einfahren
in den Verkehr von Parkplätzen aus übersehen. Da bei einem Sturz der
unmittelbare Kontakt mit dem Fahrzeug des anderen Unfallbeteiligten,
der Fahrbahn oder anderer Hindernisse, wie beispielsweise
Schutzplanken und Bäumen, erfolgt, sind schwerste Verletzungen der
Motorradfahrer häufig die Folge. Ein Grund, weshalb es so viele
Motorradfahrer in den Harz zieht, sind die verschiedenartigen Kurven
in der reizvollen Landschaft. Da diese aber häufig nicht oder schwer
einsehbar sind, bieten sie für ungeübte und ortsunkundige Fahrer
besondere Gefahren. Hinzu kommt noch, dass diese unbekannten Kurven
in Gefälle- oder Steigungsstrecken liegen. Diese zusätzliche
physikalische Komponente führt schnell zur Überforderung des
Motorradfahrers und zu falschen Reaktionen und Fahrmanövern aus denen
sich gefährlichen Situationen oder Stürze entwickeln. Ein weiterer
Risikofaktor, der Gefahrensituationen hervorruft, sind die
verschiedenen Verkehrsgruppen, die an Wochenenden die Strecken im
Harz nutzen. Schnelle und in Einzelfällen sehr rasante,
risikobewusste Motorradfahrer, treffen auf Gruppen von Fahrradfahrern
und eher gemütlich und zum Teil auch behindernd langsam fahrende
Tagesausflügler. Konflikte sind da, insbesondere an schwer
einsehbaren Stellen, von denen es viele im Harz gibt,
vorprogrammiert. Hinter so mancher nicht einsehbaren Kurve kann ein
dynamisch fahrender Motorradfahrer dann schon mal auf ein langsam
fahrendes Fahrzeug treffen. Hier ist dann schnelles und der Situation
angepasstes Fahrverhalten gefragt, da es ansonsten zu einem
Verkehrsunfall kommt.

Bei den sonntäglichen Kontrollen fielen insgesamt 909
Fahrzeugführer wegen Überschreitens der vorgeschriebenen
Geschwindigkeit auf. Davon waren allerdings lediglich 164 Motorräder.
12 dieser Fahrer waren so schnell unterwegs, dass sie mit einem ein
oder mehrmonatigem Fahrverbot rechnen müssen. Unter diesen Fahrern
befand sich allerdings nur ein Pkw-Fahrer. Die weiteren 11 Fahrer
waren ausnahmslos Führer von Motorrädern. Die höchste Überschreitung
von 65 km/h schneller als der erlaubten Geschwindigkeit, wurde von
einem Motorradfahrer aus Wolfsburg begangen, Auf diesen
Motorradfahrer kommt nun ein Bußgeld in Höhe von 440 EUR zu und neben
einem Punkt in der "Verkehrssünderkartei" in Flensburg, wird er noch
zwei Monate kein führerscheinpflichtiges Fahrzeug führen dürfen. Bei
den technischen Begutachtungen der kontrollierten Fahrzeuge fielen
über 77 Motorrad- und zwei Pkw-Fahrer auf, deren Kraftfahrzeuge nicht
den Vorschriften entsprachen. Hier waren zum Teil Reifen abgefahren,
Kennzeichen falsch angebracht, oder nicht vorschriftsmäßige
Anbauteile an das Fahrzeug montiert worden, die dann nicht von einem
Sachverständigen abgenommen worden waren. Auf die Motorradfahrer
kommen zum Teil empfindliche Bußgelder zu. Zudem sind auch ein
Großteil dieser Verstöße mit "Punkten" belegt. Um die Gewähr zu
haben, dass die festgestellten Missstände behoben werden, wurden in
25 Fällen Mängelmeldungen durch die feststellenden Beamten erstellt,
die unter Setzung einer Frist den Verkehrssünder dazu anhalten, den
ordnungsgemäßen Zustand des Fahrzeugs wieder herzustellen. Kommt der
Fahrzeugführer der Aufforderung in der festgesetzten Frist nicht
nach, kann eine zwangsweise Vorführung des Fahrzeugs durch die
jeweilige Zulassungsstelle erfolgen. Diese Maßnahmen sind dann
wiederum mit erheblichen Kosten verbunden.

Nach hiesigen Erkenntnissen gab es am vergangenen Wochenende auf
den Straßen des Landkreises Goslar nur einen Motorradunfall. Auf der
B 4 zwischen Rothesütte und Hohegeiß war beim Überholen ein
Motorradfahrer dem vor ihm fahrenden Motorradfahrer leicht
aufgefahren und zu Fall gekommen. Verletzt wurde der Motorradfahrer
bei dem Sturz nicht.

Steffen Jach, PHK




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Goslar
Polizeikommissariat Oberharz
Telefon: 05323-94110-0


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Datum: 29.09.2014 - 09:35 Uhr
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