Brutaler Raubüberfall auf ein Ehepaar in Oberbayern: Tatverdächtige aus Dortmund und Lünen festgenommen
(ots) - Lfd. Nr.: 1545
Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd:
Nach einem brutalen Raubüberfall auf ein Ehepaar in dessen
Wohnhaus am 8. Januar 2014 haben die intensiven Ermittlungen der "EG
Villa" und der Staatsanwaltschaft München II zur Festnahme von zwei
Tatverdächtigen in Nordrhein-Westfalen geführt. Die
kriminaltechnischen Untersuchungen am Institut für Rechtsmedizin in
München brachten den Durchbruch für die Ermittler, die in enger
Zusammenarbeit mit der Dortmunder Polizeibehörde die beiden Männer am
22. Oktober 2014 festnehmen konnten.
Zwei maskierte Männer sind am späten Abend des 8. Januar in das
Wohnhaus des Ehepaares eingedrungen, hatten diese geschlagen,
ausgeraubt und gefesselt zurückgelassen. Die beiden Opfer mussten
knapp 16 Stunden in ihrer Notlage ausharren, ehe ein glücklicher
Umstand deren Rettung ermöglichte. Die beiden Senioren erlitten bei
dem Überfall erhebliche körperliche und psychische Verletzungen. Die
Täter flüchteten zunächst mit dem Auto des Ehepaars und ließen dieses
auf einem Parkplatz in Tegernsee zurück. Die Männer erbeuteten neben
hochwertigen Uhren und Familienschmuck auch mehrere kostbare
Porzellanfiguren. Der Gesamtwert der geraubten Gegenstände dürfte
weit mehr als 1 Million Euro betragen.
Zur Klärung des brutalen Raubüberfalls wurde bei der
Kriminalpolizei Miesbach die bis zu 14-köpfige Ermittlungsgruppe
"Villa" eingerichtet. Nach sechs Monaten intensiver Ermittlungsarbeit
waren Anfang Juli 80 Spurenkomplexe in enger Zusammenarbeit mit dem
Institut für Rechtsmedizin und dem Bayerischen Landeskriminalamt
ausgewertet worden. Zahlreiche weitere befanden sich allerdings zu
diesem Zeitpunkt noch in Bearbeitung. Vom Landeskriminalamt wurde
eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt. Die Auslobung
erhöhte eine Privatperson auf die bundesweit einzigartige Summe von
250.000 Euro - zum einen für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters
führen, zum anderen zur Wiederbeschaffung der gestohlenen
Porzellanfiguren.
Den entscheidenden Durchbruch brachte die akribische Untersuchung
der Bekleidung des Opfers durch das Institut für Rechtsmedizin.
Hierbei konnte eine zweifelsfreie DNA-Spur gesichert werden. Nachdem
alle berechtigten Personen ausgeschlossen wurden, ergab der Abgleich
in der bundesweiten DNA-Datenbank den Hinweis zu einem 48-jährigen
Mann aus Lünen.
Die enge Zusammenarbeit der bayerischen und
nordrhein-westfälischen Behörden führte schließlich am 22. Oktober
zum Erfolg. Dank der großzügigen logistischen und personellen
Unterstützung der Dortmunder Polizei wurden zwei deutsche
Staatsangehörige im Rahmen einer bundesweiten Durchsuchungsaktion,
bei der knapp 120 Polizeibeamte und fünf Staatsanwälte zeitgleich
insgesamt acht Objekte in Dortmund (5), Hagen, Hamburg und
Rottach-Egern überprüften, im Großraum Dortmund festgenommen. Dabei
handelt es sich um den bereits erwähnten Tatverdächtigen sowie einen
55-jährigen Mann aus Dortmund. Des Weiteren wurde ein großer Teil der
entwendeten Porzellanfiguren sowie Gegenstände, die möglicherweise
mit der Tatausführung in Zusammenhang stehen, aufgefunden und
sichergestellt. Der Verdacht gegen einen 51-jährigen Mann aus
Nordrhein-Westfalen, der am Mittwochnachmittag, 22.10.14, auf der
Autobahn München-Stuttgart bei Burgau vorläufig festgenommen wurde,
hat sich nicht bestätigt.
Die Ermittlungen in Zusammenhang mit dem brutalen Überfall werden
von der Staatsanwaltschaft München II wegen versuchten Mordes und
schweren Raubes geführt. Die beiden festgenommenen Männer wurden
unverzüglich dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser hat gegen die
beiden Tatverdächtigen die Untersuchungshaft angeordnet. Mit der
Festnahme der beiden Männer ist die Arbeit der Ermittlungsgruppe
"Villa" bei weitem noch nicht beendet. Zum einen gilt es, die
Tatbeteiligung der festgenommenen Männer zu klären, zum anderen die
gesicherten Asservate der kriminaltechnischen Untersuchung zuzuführen
und anschließend mit den Angaben der Zeugen abzustimmen. Daraus
entstehenden Ermittlungsansätze sind zu überprüfen und der
Sachverhalt beweiskräftig aufzuklären.
Medienauskünfte erteilt die Pressestelle des Polizeipräsidiums
Oberbayern Süd unter Tel. 08031/200-1010 oder -1011.
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Datum: 30.10.2014 - 12:45 Uhr
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