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Ahlhorn, A1

Sonderkontrollen auf der Autobahn A 1: Polizei stellt diverse technische Mängel fest

ID: 1158488

(ots) - In der vergangenen Woche kontrollierten
speziell ausgebildete Polizeibeamte des Autobahnpolizeikommissariats
Ahlhorn und des Polizeikommissariats Langen Nutzfahrzeuge auf der A1
im Bereich des Landkreises Oldenburg. Schwerpunkt dieser Kontrollen
war der technische Zustand der Fahrzeuge. Von den insgesamt 25
kontrollierten Fahrzeugen wurden 20 beanstandet. Die kontrollierten
Fahrzeuge kamen aus ganz Europa und dem angrenzenden Asien. Insgesamt
11 Fahrzeuge wurden einer technischen Prüforganisation in
Wildeshausen vorgeführt und aufgrund ihres mangelhaften technischen
Zustandes dort ausnahmslos als verkehrsunsicher bewertet. Diesen
Fahrzeugen wurde, zumindest zeitweise, der Betrieb auf öffentlichen
Straßen untersagt. Gegen die verantwortlichen Fahrzeughalter dieser
Fahrzeuge wurden hohe Geldbußen erhoben, die teilweise noch vor Ort
von den Polizeibeamten einbehalten wurden. Alle 11 verkehrsunsicheren
Fahrzeuge mussten anschließend auf direktem Weg unter polizeilicher
Begleitung in eine nahegelegene Werkstatt zwecks dortiger Reparatur
gefahren werden. Als Alternative zu einer Sofortreparatur blieb
lediglich die Verladung auf geeignete Transportfahrzeuge (Tieflader)
oder die sofortige Verschrottung.

Die Alternative der Verladung nahm beispielsweise ein Fahrer eines
Sattelzuges wahr, an dessen Sattelanhänger mehrere Rahmenbrüche
festgestellt wurden. Das Fahrzeug war nicht mehr verkehrssicher,
sodass die weitere Benutzung untersagt wurde. Durch den Landkreis
Oldenburg wurde das Fahrzeug aus dem Verkehr gezogen und durfte daher
die Bundesrepublik nicht mehr auf eigenen Rädern verlassen. Der
Sattelzug wurde nach Bezahlung einer hohen Geldbuße verladen und
zurück in sein Heimatland transportiert.

Ein anderer Sattelzug (Sattelanhänger mit schwedischer Zulassung
und deutsche Sattelzugmaschine) sollte nach Russland überführt




werden. Der russische Fahrzeugführer hatte den Anhänger in den
Niederlanden gekauft. Im Rahmen der Kontrolle wurde festgestellt,
dass der Fahrzeugführer unterhalb der Ladefläche des Sattelanhänger
zwei professionell getarnte Böden aus Holz eingezogen hatte, in denen
er Waren transportierte. Da im ersten Ermittlungsansatz nicht zu
erkennen war, welche Art von Waren in diesem Versteck transportiert
wurden, wurde das Hauptzollamt Bremen mit einem Rauschgiftspürhund
hinzugezogen. Nachdem die Verstecke geräumt worden waren, stellte
sich heraus, dass sich dort größere Mengen an hochwertigem Alkohol,
Tee und Kaffee befanden. Der Fahrzeugführer konnte anhand vorgelegter
Quittungen belegen, dass die Waren ihm gehören. Als Erklärung für
diese ungewöhnliche Lagerung gab er an, dass er Angst vor Diebstählen
gehabt habe. Anschließend wurden bei der technischen Kontrolle des
Sattelanhängers auch bei diesem mehrere Rahmenbrüche, sowie eine
mangelhafte Bremsanlage festgestellt. Ein Kfz-Sachverständiger
begutachtete das Fahrzeug und stufte es mit einer erheblichen
Gefährdung als verkehrsunsicher ein. Im Zuge weiteren Ermittlungen
wurde außerdem festgestellt, dass die schwedische Zulassung des
Sattelanhängers nicht mehr gültig war und das Fahrzeug somit ohne
Zulassung geführt wurde. Auf den Fahrzeugführer kommt eine
Strafanzeige und ein Verkehrsordnungswidrigkeitsverfahren zu. Da er
keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat, wurden hohe
Sicherheitsleistungen erhoben.

Keinerlei Bremswirkung des Sattelanhängers war das Ergebnis der
Prüfung eines Sattelzuges, der mit 21.000 kg Wolle auf dem Weg von
Belgien nach Lettland war. Mehrere Bremsscheiben waren gebrochen,
sodass die erforderliche Bremswirkung nicht erreicht wurde. Das
Fahrzeug befindet sich derzeit in einer Fachwerkstatt zur Reparatur.

Ein Kühl-Sattelzug, der mit 15.000 kg Frischgemüse beladen war,
wurde einem Prüfer vorgeführt. Es wurde eine erhebliche Schwächung
des Sattelanhängerrahmens und des Fahrwerkes aufgrund von
Durchrostungen festgestellt. Auch dieser Sattelanhänger wurde als
verkehrsunsicher eingestuft und der Landkreis Oldenburg untersagte
den Betrieb für den öffentlichen Straßenverkehr. Da der
Fahrzeughalter kein Interesse mehr an einer Instandsetzung des
Sattelanhängers hatte, wurde dieser auf einen Tieflader verladen und
in Richtung Finnland ausgeführt. An der Sattelzugmaschine wurden
ebenfalls erhebliche Mängel beim Bremssystem festgestellt, die in
einer Werkstatt beseitigt werden müssen.

Für einen weiteren Sattelzug war die Fahrt nach der polizeilichen
Kontrolle ebenfalls zu Ende. Der mit ca. 6.000 kg Flugzeugteilen
beladene Sattelanhänger hatte eine defekte Bremsanlage, beschädigte
Schwingungsdämpfer und einen gebrochenen Rahmen. Die Terminfracht
wurde noch vor Ort umgeladen und weitertransportiert. Das Fahrzeug
wird in einer Fachwerkstatt repariert und soll nach einer erneuten
Vorführung bei einem Kfz-Sachverständigen in Richtung Heimat
weiterfahren.

Einem Lkw mit Anhänger musste die Weiterfahrt vorläufig untersagt
werden, da die Gesamtlänge des Fahrzeuggespannes überschritten war.
Durch Umladung konnte die Beanstandung jedoch relativ einfach und
schnell beseitigt werden. Der Fahrzeugführer musste lediglich die
geladenen Lkw umstellen.

Fünf Reifen musste der Fahrzeugführer eines ausländischen
Sattelzuges wechseln, weil diese abgefahren waren. Zum Wechseln der
Reifen auf der Rastanlage "Wildeshausen-Nord" wurde eine
Reifenfachwerkstatt aus dem Ruhrgebiet vom Fahrzeughalter beauftragt.
Der Fahrzeughalter musste eine Sicherheitsleistung hinterlegen.

Ähnlich ging es auch mehreren anderen ausländischen
Fahrzeugführern. Sie mussten erst die von den Polizeibeamten
beanstandeten Reifen an ihren Fahrzeugen wechseln, bevor sie
weiterfahren durften.

Aufgrund der Vielzahl und Schwere der hier festgestellten schweren
Fahrzeugmängel wird die Polizei auch in Zukunft ihre Aufmerksamkeit
und Kontrolltätigkeit weiter intensivieren, insbesondere hinsichtlich
der technischen Mängel an Nutzfahrzeugen.




Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch
Pressestelle
Telefon: 04221-1559104
E-Mail: pressestelle(at)pi-del.polizei.niedersachsen.de
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Datum: 10.11.2014 - 16:07 Uhr
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