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141217.10 Süderheistedt: Desolate Zustände auf landwirtschaftlichem Betriebsgelände

ID: 1179159

(ots) -

Mit einem Großaufgebot von Kräften ist das Polizeibezirksrevier
Heide nach richterlichem Beschluss und in Zusammenarbeit mit Personal
aus Fachabteilungen der Kreise Dithmarschen, Steinburg, Nordfriesland
und der Stadt Neumünster sowie der Staatsanwaltschaft Itzehoe auf
einem Hof in Süderheistedt tätig geworden. Ziel war es am Montag und
Dienstag, den Betrieb nach tierschutz- und umweltrechtlichen Aspekten
in Augenschein zu nehmen und die gegebenenfalls erforderlichen
Maßnahmen zu treffen. Hintergrund war eine bekannt gewordene
unverhältnismäßig hohe Sterberate von mehreren hundert Rindern und
die Nichteinhaltung von ordnungsrechtlichen Auflagen.

Bereits am frühen Montag bestätigten sich die Befürchtungen der
Einsatzkräfte, die sich auf Bestandsaufnahmen von Polizei und
Ordnungsbehörde aus der Vergangenheit begründeten. Schon damals waren
auf dem Gelände erhebliche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und
gegen umweltrechtliche Bestimmungen festgestellt worden. Die
Haltungsbedingungen für die annähernd 700 Rinder entsprachen nicht
den rechtlichen Anforderungen. Zudem lagen Hygieneverstöße im
Milchbetrieb vor. Der Gesundheits- und Pflegezustand vieler Tiere war
besorgniserregend. Boden- und Gewässerverunreinigungen wurden
aufgedeckt, ebenso der unerlaubte Umgang mit gefährlichen Abfällen.
Darauf erfolgten damals neben der Einleitung von Straf- und
Ordnungswidrigkeitenverfahren drastische Auflagen, die dem Landwirt
mit festen Terminen zur Umsetzung bekannt gegeben wurden. Wie die 28
Einsatzkräfte nun allerdings am Montag und Dienstag feststellten, war
der Verantwortliche den in der Vergangenheit in einer
Ordnungsverfügung an ihn ergangenen Forderungen nicht nachgekommen.
Unter anderem waren zahlreiche der über 700 Kühe in erschreckendem
Allgemein- und Ernährungszustand, manche waren sichtbar länger




anhaltenden Schmerzen unbehandelt ausgesetzt. Fünf Rinder mussten
durch einen hinzugezogenen Tierarzt noch vor Ort getötet werden, bei
47 weiteren wurden tierärztliche Untersuchungen dringend angeordnet.
Die Stallungen, insbesondere der Kälber, waren teils stark
verschmutzt, dunkel und dem Platzbedarf nicht angemessen. Kalbungen
wurden auf dem blanken Beton wissentlich hingenommen. Silagesäfte
flossen in erheblichem Ausmaß in angrenzende Gräben, Flüsse und
Wiesen, Asbestabfälle und landwirtschaftliche Fahrzeugwracks lagerten
teils eingewachsen auf dem Grundstück. Die gesamte Inaugenscheinnahme
des Hofes inklusive der Stallgebäude und Weiden erstreckte sich über
volle zwei Tage.

Nach der Aufdeckung und Auflistung der Missstände wird nun das
büromäßige Bearbeiten dieses Falls erfolgen. Unterlagen und Bilder
müssen gesichtet, verbessernde Maßnahmen besprochen und von
zuständiger Stelle angeordnet werden. Noch vor Ort erfolgten bereits
direkte Vorgaben an den Landwirt, die zum Schutz der Tiere und der
Natur umgehend umzusetzen sind.

Der Milchbauer wird sich wegen mehrerer, wiederholender Verstöße
gegen das Tierschutzgesetz und das Umweltrecht verantworten müssen.
Darüber hinaus hat er mit erheblichen Einbußen von Prämienzahlungen
zu rechnen.

Merle Neufeld




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Itzehoe
Stabsstelle/Öffentlichkeitsarbeit
Große Paaschburg 66, 25524 Itzehoe
Telefon: +49 (0) 4821 602 - 2010
Mobil: +49 (0) 171 337 53 56
E-Mail: pressestelle.itzehoe(at)polizei.landsh.de


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Datum: 17.12.2014 - 16:15 Uhr
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