55-jähriger Hildesheimer löst nach Suizidversuch, Bedrohung mit Samuraischwert und Schussabgaben SEK-Einsatz aus
(ots) - (agu.) Am Sonntag, dem 28.12.2014, gegen 22.50
Uhr wurde ein Rettungs- und Polizeieinsatz in einem Mehrfamilienhaus
im Hinteren Brühl, Hildesheim, ausgelöst, nachdem ein alkoholisierter
55-jähriger Hildesheimer Suizid angedroht und sich selbst bewaffnet
hatte.
Auslöser war ein familiärer Konflikt mit seiner älteren
Lebensgefährtin innerhalb der Wohnung gewesen, infolge dessen sich
der Mann Schnittverletzungen an den Unterarmen im Pulsaderbereich
zufügte. Seine Lebensgefährtin orderte daraufhin einen Rettungswagen,
dessen Besatzung kurz darauf in der Wohnung erschien. Zunächst ließ
der 55-Jährige eine Erstversorgung der selbst beigebrachten Wunden
zu. Nachdem er jedoch von den Rettungskräften erfahren hatte, dass
eine weitere Behandlung im Krankenhaus erfolgen sollte, entfernte er
sich in das Schlafzimmer der Wohnung unter dem Vorwand, sich Schuhe
anzuziehen. Die Sanitäter folgten dem Mann. In Wahrheit griff dieser
jedoch nach einem bereitgelegen Samuraischwert, das er sogleich gegen
die beiden Rettungskräfte richtete und sie damit bedrohte. Mit diesem
Schwert hatte sich der Mann zuvor die Schnittverletzungen selbst
zugefügt. Auf Grund der akuten Gefahr zogen sich die Sanitäter
räumlich zurück. Gleich darauf war es der Lebensgefährtin des
Suizidenten jedoch gelungen, ihm ohne weitere Zwischenfälle das
Schwert wieder abzunehmen und es den Rettungskräften zu übergeben.
Danach waren jedoch aus dem nur teilweise einsehbaren Schlafzimmer,
in dem sich der Suizident nun alleine aufhielt, mehrere Schussabgaben
zu hören. Den zwischenzeitlich alarmierten und eingetroffenen
Funkstreifenbesatzungen gelang es im weiteren Verlauf nicht, mit dem
55-Jährigen aus der Distanz in Gesprächskontakt zu kommen, um ihm zum
Einlenken zu bewegen und somit eine Eigengefährdung oder eine
Gefährdung von Unbeteiligten zu verhindern. Da der Mann über eine
spezielle Kampfwaffenausbildung verfügen sollte und ein Besitz von
echten Schusswaffen letztlich nicht zweifelsfrei ausgeschlossen
werden konnte, wurde das Sondereinsatzkommando der Polizei für einen
gezielten Zugriff angefordert. Nach dem Aufbau der üblichen
Sicherheitsvorkehrungen konnte der 55-jährige Mann gegen 01.15 Uhr
durch das Sondereinsatzkommando widerstandslos im Schlafzimmer der
Wohnung dingfest gemacht werden. Darin wurden durch die Polizei neben
einer Luftdruckpistole gleichermaßen ein Schreckschussrevolver
sichergestellt, von dem auch die mehrfache Schussabgabe erfolgt war.
Der Mann wurde aufgrund seiner eigens zugefügten
Schnittverletzungen zunächst einem Hildesheimer Krankenhaus zugeführt
und danach mit Einweisungsbeschluss in ein psychatrisches Klinikum
überstellt. Eingesetzte Rettungs- und Sicherheitskräfte oder etwa
unbeteiligte Personen waren im Zuges des Einsatzes nicht verletzt
worden.
Eine Blutalkoholuntersuchung hatte bei dem Mann einen Wert von
über zwei Promille ergeben.
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Schützenwiese 24
31137 Hildesheim
Ansgar Günther, Polizeioberkommissar
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Fax: 05121/939200
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Datum: 29.12.2014 - 13:52 Uhr
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