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(770/2014) Lalülala und toter Hamster - Polizei Göttingen blickt auf kuriose Einsätze 2014 zurück

ID: 1184743

(ots) -

GÖTTINGEN (jk) - Das Jahr 2014 neigt sich dem Ende zu. Für viele
Menschen ist dies die Zeit, auf das vergangene Jahr zurückzublicken.
Die Polizei Göttingen erinnert sich in diesen Tagen auch an die
Einsätze, die sich von schweren Unfällen, Raubüberfällen,
Gewaltdelikten und anderen oftmals tragischen Erlebnissen, die uns im
täglichen Dienst unvermittelt begegnen können, unterscheiden.
Kuriose Einsätze und Geschichten "fürs Herz" gibt es eben auch.
Begegnungen also, die den polizeilichen Alltag mit seinen oftmals
bedrückenden Geschehnissen ein wenig aufhellen.

Eine kleine Auswahl haben wir für Sie zusammengestellt.

Bovenden, Mai 2014: Ein bei Gartenarbeiten ausgebuddelter Knochen
war es, der im Mai eine Anwohnerin aus Bovenden zur dortigen
Polizeistation führte. Mit dem ungewöhnlichen Fund in der Hand
erschien sie auf der Wache und bat die dortigen Beamten, zu
überprüfen, ob es sich eventuell um menschliches Gebein handelt.
Polizisten wissen ja schon echt viel, aber das war dann doch nicht so
einfach möglich. Also fuhr der Kollege mit dem Knochen zum
Veterinäramt. Die Diagnose dort: Keine Panik! - der Knochen stammte
von einem Rind (den Begriff "Bulle" möchten wir an dieser Stelle aus
verständlichen Gründen mal vermeiden).

Duderstadt, Mai 2014: Helle Aufregung im Mai im beschaulichen
Duderstadt. Mitten in der Woche, es begann am frühen Abend, da
erregte ein verdächtiger Geländewagen mit seltsamen Antennen auf dem
Dach die Bürger und ließ mehrere besorgte Anrufe bei der Polizei
Duderstadt eingehen. Im Bereich Euzenberg, in der Nähe der
Bundespolizei und von dortigen Firmen war das mysteriöse Fahrzeug mit
auswärtigen Kennzeichen gesichtet worden. Doch was tat es da?
Ausspähversuche oder Spionage? Eine Funkstreife rückte sofort aus.




Die Überprüfung des Wagens bestätigte die abenteuerlichen Theorien
nur zum Teil. Richtig war: Der Mann am Steuer wollte ausspionieren!
Falsch war: Es ging ihm nicht um Firmen, die Polizei oder die
Bevölkerung. Sein Interesse galt einzig und allein gechipten
Fledermäusen. Sie wollte er im offiziellen Auftrag und damit völlig
legal aufspüren.

Göttingen, Juni 2014: Doch auch über uns selbst können wir
natürlich lachen. So geschehen im Juni in Göttingen. Hier
kontrollierten zwei freundliche Polizeibeamte (Zitat) eine
Fahrradfahrerin aus der Gemeinde Gleichen an der bei Radfahrern
beliebten Straßenecke Goßlerstraße/Nikolausberger Weg. Bei der
Kontrolle wurde natürlich alles genau überprüft - auch die
Beleuchtung. Doch die funktionierte nicht, obwohl sie eine Woche
zuvor noch völlig intakt war, so die Frau. Die Radlerin wurde von den
Kollegen nur mündlich verwarnt und konnte weiterradeln. Der
plötzliche und unerklärliche Defekt ließ ihr aber offenbar keine
Ruhe. Als die Gleichenerin schließlich zwei Tage später ihr Rad
untersuchte, um festzustellen, woran es lag, habe sie dann herzlich
gelacht (so schreibt sie in ihrer Mail an die Pressestelle). Und
weiter "Viele Grüße an ihre technisch scheinbar nicht fortgebildeten
Beamten. Wenn man feststellen möchte, ob die Fahrradbeleuchtung
funktioniert, sollte man das Rad mit dem Dynamo drehen, in meinem
Fall ein Nabendynamo. Da geht einem ein Licht auf", Zitat Ende.
Kleine Anmerkung am Rande: Wir wissen jetzt Bescheid!

Göttingen, Juli 2014: Enormer Durst muss es wohl gewesen sein, der
einen 57 Jahre alten Mann dazu trieb im Juli diesen Jahres gleich in
zwei Nächten hintereinander in denselben Göttinger Getränkehandel
einzubrechen. Bei den Taten erbeutete der Dieb Pakete weise kleine
Schnapsflaschen mit Namen wie "Kleiner Keiler", "Kümmerling" und
...man stelle sich vor: "Lalülala"! Am Morgen nach dem zweiten
Einbruch gab es dann ein böses Erwachen. "Lalülala" kam um die Ecke.
Eingenickt in einer Bushaltestelle sitzend, umgeben von einigen
leeren und auch noch gefüllten Fläschchen mit besagten Namen, wurde
eine Funkstreife auf dem mutmaßlichen Dieb aufmerksam. In Anbetracht
des Leergutes fiel bei den Ermittlern schnell der Groschen. Der
alkoholisierte 57-Jährige wurde festgenommen und zur Wache
mitgenommen. Er räumte später beide Einbrüche ein.

Rosdorf, August 2014: "Göttingen - die Stadt, die Wissen schafft"
...ungefähr so könnte man betiteln, was sich am Abend des 1. August
in der Feldmark zwischen Rosdorf und der Autobahn 7 zutrug und zwei
Tüftlern eine Ordnungswidrigkeitenanzeige u. a. wegen Verstoßes gegen
das Luftverkehrsgesetz einbrachte. Getrieben vom Forscherdrang
hatten die jungen Studenten an diesem Abend eine im wahrsten Sinne
des Wortes "zündende" (aber auch sehr gefährliche) Idee. Bevor die
Polizei Göttingen allerdings davon Wind bekam, meldeten mehrere
Zeugen über Notruf einen "brennenden Wetterballon", der auf einem
Feld nahe der Autobahn niedergegangen war. Sofort rückten
Autobahnpolizei und Feuerwehr aus. Eine Funkstreife traf die beiden
Konstrukteure kurze Zeit später auf einem Feldweg an. Nach dem
Ursprung des "unidentifizierten fliegenden Objekts" befragt, gaben
beide an, dass sie an einem benachbarten Baggersee mittels Folie und
Einweggrill eine Art "Wetter-Heißluftballon" gebaut und anschließend
fliegen gelassen hätten. In einer geschätzten Höhe von rund 100
Metern flog die Konstruktion danach in westlicher Richtung über die
gesamte Ortschaft Rosdorf hinweg. Offensichtlich selbst überrascht
von den Flugfähigkeiten des durchsichtigen Eigenbaus mit einem
Durchmesser von ca. fünf Metern seien sie ihm mit ihren Rädern
hinterhergefahren. Nach rund drei Kilometern ging der Ballon nur ca.
200 Meter westlich der vielbefahrenen A 7 auf einem Feldweg nieder.
Zum Glück! Was den beiden Bastlern offenbar nicht bekannt war:
Erlaubt ist ein solches Flugexperiment ohne Genehmigung nicht. Um es
vorsorglich mal ganz präzise zu sagen: Die Polizei leitete ein
Verfahren nach § 58 Luftverkehrsgesetz i. V. m. §§ 16
(Erlaubnisbedürftige Nutzung des Luftraums) Nr.7, 43 Nr.20
Luftverkehrsordnung gegen die beiden Studenten ein. Unvorsichtige
Nachahmer seien also gewarnt!

Göttingen, November 2014: Eine Todesermittlungssache der
besonderen Art beschäftigte die Polizei Göttingen im November. In
einer Wohnung wurde ein kleiner Hamster mit erheblichen
Kopfverletzungen tot aufgefunden. Wie er starb ist noch nicht
geklärt. Das 3. Fachkommissariat ermittelt. Geschockt von dem
grausigen Fund informierte die Besitzerin des Tieres die Polizei. Die
Beamten kamen, sahen und...rätselten. In dem erstellten Vorgang
liest es sich dann auch wie folgt: "Der tote Hamster befindet sich
auf der Ablage eines Schränkchens. Die Verletzung am Kopf dürfte für
das Dahinscheiden des Cricetinae (lat. Name) ursächlich sein. Ob es
sich um einen Goldhamster oder einen Feldhamster der Familie der
Wühler handelt, kann nicht gesagt werden. Die Leichenstarre ist noch
nicht ausgeprägt." Die Frau fand den toten Hamster eigenen Angaben
zufolge als sie nach Hause kam. Er und ein weiterer Artgenosse
konnten sich in einem Zimmer der Wohnung frei bewegen. Die
geschockte Göttingerin alarmierte die Polizei, weil sie vermutete,
dass ein Unbekannter in ihre Wohnung eingedrungen sei und den Hamster
tötete. Ersten Ermittlungen zufolge geht die eingeschaltete Polizei
davon aus, dass die Verletzungen am Kopf des kleinen Tieres durch
Gegenstände im Zimmer hervorgerufen worden sein könnten. Doch was
ist wirklich passiert? "Eine mögliche Version des Tatherganges wäre,
dass der zweite Hamster seinen Artgenossen mit einem Gegenstand
unglücklich am Kopf getroffen haben könnte (Herumtollen auf dem Tisch
und Treffen des darunter befindlichen Tieres mit schwerem
Gegenstand)", heißt es im Vorgang. Ein Unglücksfall also? Die
Ermittlungen dauern an.

Göttingen, Dezember 2014

Hier noch ein Kriminalfall, der die Polizei Göttingen ganz aktuell
beschäftigt.

Sicherlich gefreut haben dürfte sich ein Göttinger Kioskbesitzer
über einen kleinen Beutel mit Keksen, den ihm ein unbekannter Mann am
Vormittag des 24.12. in seinem Laden zu Weihnachten geschenkt hat.

In der Mittagspause ließ sich der Geschäftsmann nach eigenen
Schilderungen die Leckerei bei einem Kakao schmecken. Doch dann kam
alles anders. Rund eine Stunde nach dem Genuss wurde dem Mann
plötzlich fürchterlich übel und er musste sich übergeben. Auch von
Halluzinationen ist die Rede. Ein Mitarbeiter rief schließlich den
Rettungswagen. Der Kioskbetreiber kam ins Krankenhaus.

Die Polizei Göttingen geht nach ersten Erkenntnissen davon aus,
dass es sich bei dem "Weihnachtsgebäck" vermutlich um "Haschkekse"
gehandelt hat. Es wurde deshalb ein Ermittlungsverfahren wegen
Verdachts der gefährlichen Körperverletzung gegen "Unbekannt"
eingeleitet. Der Beutel und ein verbliebener Keks wurden von den
Beamten sichergestellt. Die Ermittlungen dauern an.

Zum Schluss noch was fürs Herz

Neben den "kuriosen" Geschichten gibt es auch die, die zusätzlich
noch ein Happyend haben. Davon hatten wir in diesem Jahr zwei.

"Goldring am Parkhaus gefunden - Polizei sucht Eigentümer(in)", so
lautete die Pressemitteilung vom 13.08.

Mit dem Foto eines Goldringes mit der Gravur "Marcel 21.06.2014"
(Foto) suchten wir damals nach der rechtmäßigen Eigentümerin. Ein
30 Jahre alter Besucher des Parkhauses an der Bahnhofsallee hatte den
Fingerschmuck am Sonntagabend (10.08.2014) im Eingangsbereich
gefunden und auf der nahegelegenen Polizeiwache an der Groner
Landstraße 51 abgegeben. Alles ging gut aus. Nur einen Tag nach der
Presseveröffentlichung holte eine junge Frau aus Bovenden ihren Ring
bei der Polizei ab. Sie hatte ihn nach einem Kinobesuch verloren.

"Wanted: My Home" (Foto)

Besonders ans Herz ging wohl die Geschichte rund um "Pauli", den
kleinen Teddy, der im Juni in einem Schreibwarengeschäft in der
Göttinger Innenstadt verloren ging und dank Facebook nur wenige Tage
später wieder an seine "Familie" übergeben werden konnte (Foto).
Über das Internet, die Medien und die Facebook-Fanpage der
Polizeidirektion (PD) Göttingen hatte die Polizeiinspektion Göttingen
zuvor nach dem Zuhause des kleinen Teddybären gesucht.

Zur Erinnerung: Die Mitarbeiterin eines Schreibwarengeschäftes in
der Lange Geismarstraße hatte die Polizei um ihre Hilfe gebeten.
Nach Schilderung der "Verkäuferin mit Herz" fand eine Kundin den
flauschigen Gesellen am Donnerstag (19.06.14) auf dem Boden des
Geschäftes und übergab ihn an sie. Seitdem saß der Kleine mit dem
gestreiften Jäckchen auf dem Kopierer und hoffte zusammen mit der
Angestellten darauf, dass man ihn endlich nach Hause holen würde.
Doch niemand kam.

Am Samstagabend (21.06.14) gegen 20.37 Uhr hielt es die
Verkäuferin offenbar nicht mehr aus. Sie schrieb eine Mail an die
Polizei Göttingen und hängte ein Foto des Teddy incl. Suchbotschaft
gleich mit an. Das Bild konnte u. a. der facebook-Fanpage der PD
Göttingen betrachtet werden
(https://www.facebook.com/polizeidirektion.goettingen).

Die Göttinger Polizei und die Initiatorin der Suchaktion drückten
seitdem ganz fest die Daumen und hofften, dass sich die Besitzer bald
melden würden.

Und tatsächlich!

Die Erfolgsmeldung ließ nicht lange auf sich warten. Ungekürzt
lassen wir sie einfach einmal unkommentiert am Ende unseres
"Jahresrückblicks der etwas anderen Art" stehen.

Einen Guten Rutsch ins neue Jahr!

Jasmin Kaatz

(385/2014) facebook-Fahndung nach nur zwei Tagen erfolgreich -
Teddy "Pauli" ist ein Göttinger!

GÖTTINGEN (jk) - Unglaublich aber wahr: Happy End im Fall des
kleinen Teddybären, der am letzten Donnerstag (19.06.14) in einem
Schreibwarengeschäft in der Göttinger Innenstadt verloren ging und
seitdem auf dem Kopierer sehnsüchtig auf seine "Familie" wartete
(siehe unsere Pressemitteilung Nr. 381 vom 23.06.14).

Jetzt steht fest: sein Name ist "Pauli" und er ist ein Göttinger!

Der kuschlige Kleine wurde am Dienstagnachmittag (24.06.14) von
einer 32 Jahre alten Göttingerin in der Langen Geismarstraße
abgeholt. Nach Angaben der jungen Mutter gehört "Pauli" ihrem
jüngsten Sohn. Auf facebook hatte die 32-Jährige von der Suchaktion
erfahren, das Teddyfoto gesehen und "Pauli" sofort erkannt. Seinen
Verlust hatte man natürlich sofort bemerkt, aber eigentlich nicht
mehr daran geglaubt, ihn wiederzufinden.

Mit der gelungenen Familienzusammenführung geht der gemeinsame
Herzenswunsch einer Mitarbeiterin des Geschäftes, die den Stein am
vergangenen Samstagabend mit einer Mail ins Rollen brachte, und der
Polizei Göttingen nur einen Tag nach dem Start der Suchaktion in
Erfüllung. Über die Medien und auch die facebook-Fanpage der
Polizeidirektion (PD) Göttingen hatte man seitdem nach dem Zuhause
des süßen Bären gesucht.

Darüber, ob die eingeleitete "Eltern-Fahndung" auch tatsächlich
zum Erfolg führen würde, war man bei der Polizei allerdings bis zum
Schluss unsicher. Noch immer die gescheiterte Suche nach dem kleinen
australischen Bären "Ted" im Mai 2009 vor Augen, waren die Zweifel
verständlicherweise groß. Doch dieses Mal ging alles gut! Das freut
uns sehr.

Polizei Göttingen sagt danke!

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen, die uns bei der Suche
nach den Teddybesitzern und insbesondere auch bei der Verbreitung
unserer Suchmeldung unterstützt haben.

Nur ein Bespiel hierfür: Allein auf der facebook-Fanpage der PD
Göttingen (siehe
https://www.facebook.com/polizeidirektion.goettingen) wurde der
Beitrag bis Mittwochnachmittag (25.06.14) 585mal geteilt und
erreichte insgesamt knapp 26.000 Nutzer.




Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Göttingen
Presse-/Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0551/491-2017
Fax: 0551/491-2301
E-Mail: pressestelle(at)pi-goe.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-goe.polizei-nds.de


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Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 30.12.2014 - 14:31 Uhr
Sprache: Deutsch
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