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Enkeltrickanrufe scheitern / Betrüger suchen Opfer

ID: 1200297

(ots) -

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Herborn und Wetzlar: Mit der Masche "Enkeltrick" versuchte eine
Betrügerin in dieser Woche Beute im Lahn-Dill-Kreis zu machen. Die
Anruferin gab sich bei den betagten Opfern als Verwandte aus und
wollte die Rentner um ihr Erspartes bringen. Am Dienstagnachmittag
(27.01.2015) war die Frau in Herborn aktiv - gestern (29.01.2015)
versuchte sie in Wetzlar zuzuschlagen.

Die Enkeltrick-Betrüger gehen immer nach der gleichen Masche vor:
Ihre Opfer suchen sie sich aus elektronischen Ausgaben der
Telefonbücher heraus und orientieren sie sich hierbei an Vornamen,
die eher Senioren tragen, zum Beispiel Hannelore, Elfriede oder
Hilde. Am Telefon geben sie sich als Verwandter aus und wollen hohe
Geldsummen ergaunern. Die Täter gehen hierbei sehr geschickt vor.
Meist so geschickt, dass man ihnen ihre Geschichte fast abkaufen
könnte. Das ist das Tückische an dieser Tatbegehung. Da sich die
Täter ausschließlich an betagte Opfer wenden, profitieren sie von der
Gutgläubigkeit, der Hilfsbereitschaf und dem teilweise schon
schwindenden Hörvermögen der Opfer. Zudem nutzen die akzentfrei
Deutsch sprechenden Täter, sowohl männliche, als auch weibliche
Anrufer, den vielfach vorhandenen Wunsch nach mehr Kontakt mit den
eigenen Familienangehörigen aus. Sie verwickeln die älteren Damen
oder älteren Herren in ein Gespräch, bei dem sie nicht ihren Namen
nennen, sondern die Angerufenen geschickt dazu bringen, einen Namen
zu nennen. Dies geschieht mit der Formulierung wie etwa: "weißt Du
denn nicht, wer hier ist?"

Haben sie sich das Vertrauen erschlichen, täuschen sie eine
finanzielle Notlage vor und bringen ihre Opfer noch am selben Tag
dazu, Bargeld von der Bank abzuheben und dieses dann einem
"vertrauenswürdigen" Abholer zu übergeben. Auf diese Weise erbeuten
die Täter nicht selten Summen bis zu 10.000 Euro.





Am Dienstagnachmittag (27.01.2015) rief eine Betrügerin ein
Rentnerehepaar in Herborn an. Die Unbekannte startete das Gespräch
ganz unverfänglich mit dem Satz: "Erkennst du mich nicht?". Als die
Herbornerin nicht gleich reagierte, hakte die Anruferin nach:
"Überleg mal, wer ich bin - ich bin deine Nichte!". Die angebliche
Nichte erklärte, dass sie sich eine Wohnung kaufen wolle und ihr
dafür jedoch 40.000 Euro fehlen würden. Da die Herbornerin keine
Nichte hat und die Masche kannte, ging sie zum Schein auf das
Gespräch ein. Die Anruferin stellte in Aussicht, später mal
vorbeikommen zu wollen und beendete das Gespräch. Anschließend
informierten die Rentner die Polizei. Ermittler der Kriminalpolizei
Dillenburg legten sich auf die Lauer, allerdings tauchte die "Nichte"
nicht auf.

Am selben Tag versuchten die Gauner ihr Glück noch bei vier
weiteren älteren Menschen in Herborn. Gestern (29.01.2015)
scheiterten die Betrüger bei einem aufmerksamen Rentner in Wetzlar.
Die Angerufenen ließen sich nicht auf ein Gespräch ein und legten den
Hörer auf.

Die Polizei schließt nicht aus, dass die Täter weiter ihr Unwesen
treiben. Um nicht Opfer eines Enkeltricks zu werden, geben die
Ordnungshüter folgende Tipps:

- Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst
mit Namen vorstellt.
- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald ihr
Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.
- Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter
ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher bekannten
und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt
bestätigen.
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen
Verhältnissen preis.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Informieren Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 110,
wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt.
- Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und
erstatten Sie Anzeige.

Guido Rehr, Pressesprecher


ots Originaltext: Polizeipräsidium Mittelhessen

Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=56920

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Polizeipräsidium Mittelhessen
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Datum: 30.01.2015 - 14:17 Uhr
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