Polizei und Moscheevereine im Dialog
(ots) -
(ik) "Muslime gehören zu uns. Sie sind im Kreis Paderborn
willkommen." - mit diesen Worten begrüßte Landrat Manfred Müller die
Vorsitzenden der Moscheevereine aus dem Kreis Paderborn. Als
Behördenleiter der Kreispolizeibehörde Paderborn hatten Müller und
der Abteilungsleiter Polizei Andreas Krummrey die Vorsitzenden zum
Jahresbeginn eingeladen, um sich mit ihnen über Wünsche und
Anregungen, aber auch angesichts der aktuellen Sicherheitslage über
Sorgen und Ängste, über Schutz und Sicherheit auszutauschen. "Die
Religionsfreiheit ist ein wichtiges Element unserer
freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Dabei erfordert das
Nebeneinander unterschiedlicher Religionen gegenseitigen Respekt.
Miteinander sprechen und Kontakt halten, gegenseitiges Vertrauen und
Akzeptanz - das sind die elementaren Grundlagen dafür", so Landrat
Manfred Müller. Er betonte die Verbundenheit und das langjährige gute
Verhältnis mit den Moscheevereinen. Diese Einschätzung bestätigten
die muslimischen Gesprächsteilnehmer uneingeschränkt. "Paderborn ist
unsere Heimat. Wir sind auch Paderborner. Hier fühlen wir uns wohl.
Die Integration hat im Kreis Paderborn einen hohen und guten
Stellenwert", hieß es. Und direkt auf die polizeilichen Gastgeber
bezogen: "Der Kontakt mit der Paderborner Polizei ist sehr gut, viel
besser als in anderen Städten."
Schon seit Jahren gibt es bei der Paderborner Polizei mit
Polizeihauptkommissar Dirk Cramer und Kriminaloberkommissarin Sonja
Biermann spezielle Ansprechpartner für Muslime. Sie halten engen
Kontakt, beraten, helfen, sind die Bindeglieder zwischen den
muslimischen Vereinen und der Kreispolizeibehörde. "Die Polizei will,
dass Sie sich sicher fühlen und sicher sind", fasste Leitender
Polizeidirektor Krummrey zusammen und forderte die Gäste auf: "Wenden
Sie sich an die Polizei, wenn es zu Gewalttaten gegen Sie gekommen
ist oder wenn Sie Hinweise auf Angriffe oder gar Anschläge haben.
Kommen Sie aber auch mit uns ins Gespräch, wenn Sie in ihrem Umfeld
Anzeichen extremistischer oder gewaltbereiter Einstellungen gegen
andere feststellen.
"Der schnelle Kontakt zur Polizei ist uns wichtig. Wir grenzen uns
ausdrücklich gegen Extremisten und Fanatiker ab, denn sie schüren mit
ihren Taten Hass und Angst. Wir haben Sorge, dass durch die Taten
Einzelner unberechtigte Angst vor Muslimen entsteht", waren sich die
Vorsitzenden der Moscheevereine einig und betonten: "Unsere Religion
hat nichts mit Gewalt zu tun. Wir wollen friedlich und angstfrei
miteinander leben."
Um die Verbindung zwischen Moscheevereinen und der
Kreispolizeibehörde noch zu intensivieren, werden in nächster Zeit
Jungen und Mädchen der muslimischen Vereine zum Gespräch mit
Polizeibeamten eingeladen. Möglicherweise findet dabei der ein oder
andere junge Mensch Interesse am Polizeiberuf und entschließt sich
zur Bewerbung. "Das wünsche ich mir ausdrücklich", so der Landrat.
Foto:
v.l.n.r.: PHK Dirk Cramer, KOK'in Sonja Biermann, Maafa Boukmana,
Veysel Öztürk, Selim Akkaya, Landrat Manfred Müller, Dr. Ahmad
Othman, Hüseyin Tosun, Mehmet Bozkurt, Mohammed Salim, Abdulgafar
Sahak, LPD Andreas Krummrey
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Datum: 05.02.2015 - 10:52 Uhr
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