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Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft und Polizeiinspektion Hildesheim.

Betrüger nach "Wash - Wash" Trick festgenommen. Strafverfolgungsbehörden warnen vor Geschäft mit schnellem Geld.

ID: 1204640

(ots) -
Die Ermittler der Hildesheimer Polizei haben es mit einem selten
angewandten Betrugsfall zu tun. Klappt der sogenannte Wash Wash
Trick, ist der Betrogene sein eingesetztes Geld, meistens ein höherer
Bargeldbetrag, in jedem Fall los. Die Täter gehen dabei professionell
und souverän vor. Am Mittwoch, 4.2.2015, erschien bei der
Hildesheimer Polizei ein 30-Jähriger Geschäftsmann aus Hildesheim. Er
schilderte, Montagmittag (2.2.) in seinem Geschäft von zwei Männern
aufgesucht worden zu sein. Es sei ein Geschäft mit einem Umfang von
200.000 EUR in Aussicht gestellt worden, das der 30-Jährige aber
nicht habe erfüllen können. Da die beiden Männer einen
vertrauensvollen Eindruck gemacht hätten, habe das Gespräch etwas
länger gedauert. Nebenbei hätten die Männer erwähnt, über 3 Millionen
EUR sogenanntes "Geistergeld", das aus dem Iran bzw. Afghanistan
stamme, zu verfügen. Dieses Geld sei jedoch unbrauchbar gemacht
worden, in dem es schwarz eingefärbt sei. Es sei jedoch möglich, dies
durch Einsatz von Chemikalien wieder brauchbar zu machen. Um ihre
Behauptung zu beweisen, hätten die beiden Männer zwei 50 EUR-Scheine
verlangt. Neugierig geworden habe der 30-Jährige zwei 50EUR Scheine
übergeben und sich die Seriennummern aufgeschrieben. Nun seien diese
beiden Scheine zwischen das "Geistergeld" gesteckt, mit einer
Flüssigkeit besprüht und alles zusammen in Alu-Folie gewickelt
worden. Dann habe man die vermeintliche Chemikalie eine Zeitlang
einwirken lassen. Das "Geistergeld" sei danach mit warmem Wasser
abgespült worden. Neben den beiden mit Seriennummer notierten
Scheinen hätten sich weitere vier 50.--EUR Scheine vorgefunden, die
sich vom "Geistergeld" in echtes Geld umgewandelt haben sollen. Der
Geschäftsmann sei endgültig überzeugt worden, als man ihn zur Prüfung
der sechs Geldscheine in ein Geldinstitut geschickt habe, welches die




Echtheit aller Euronoten bestätigt haben soll. Das Umwandeln des
Geldes funktioniere auch mit größeren Geldbeträgen, hätten die beiden
Männer versichert. Je mehr Geld eingesetzt werde, desto mehr
"Geistergeld" könne hinzugetan werden. Als Gewinnmarge habe man dem
30-Jährigen zu seinem eingesetzten Geld noch 30 % des gewaschenen
Geldes in Aussicht gestellt. Davon überzeugt schnelles Geld machen zu
können, habe der Geschäftsmann sein Mitmachen zugesagt, allerdings
müsse er zunächst noch weiteres Geld zusammentragen. Für die beiden
Männer kein Problem. Man habe die Handynummern ausgetauscht, um ein
weiteres Treffen vereinbaren zu können.. Am Tag darauf kamen dem
Geschäftsmann dann aber doch noch Zweifel. Im Internet begab er sich
auf Suche und wurde schnell fündig. Seitenlang erstreckten sich dort
Hinweise und Sachverhalte auf den sogenannten "Wash Wash" Trick. Am
Mittwoch setzte sich der 30-Jährige mit der Polizei in Verbindung,
die sofort die Ermittlungen aufnahm. Nachdem der 30-Jährige per Handy
einen Kontakt zu den beiden Männern hergestellt und signalisiert
hatte, über genug Geld zu verfügen, so dass die Aktion beginnen
könne, traf man sich einige Zeit später an verabredeter Stelle. Es
erfolgte die Festnahme der beiden Personen, 34 und 47 Jahre alt, und
die Durchsuchung eines von ihnen mitgeführten Trollis. Hierin
befanden sich mehrere in Folie eingewickelte Stapel mit
"Geistergeld", Alu-Folie und weitere Behältnisse mit Flüssigkeit
sowie ein nach Waschmittel riechendes Pulver. Beide Tatverdächtige
machten von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Der 47-Jährige
wurde wegen nicht ausreichender Haftgründe (Wohnsitz in der
Bundesrepublik) entlassen. Gegen den 34-Jährigen erließ das
Amtsgericht auf Antrag der Hildesheimer Staatsanwaltschaft einen
Haftbefehl wegen Betruges und Fluchtgefahr. Da nicht auszuschließen
ist, dass der 30-Jährige Geschäftsmann das einzige Betrugsopfer in
Stadt und Landkreis Hildesheim ist, sollten sich mögliche weitere
Geschädigte oder auch Personen, die lediglich kontaktiert worden
sind, bei der Polizei Hildesheim unter Telefon 05121-939115 melden.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Hildesheim
Schützenwiese 24
31137 Hildesheim
Pressestelle
Claus Kubik, Kriminalhauptkommissar
Telefon: 05121/939104
Fax: 05121/939200
E-Mail: pressestelle(at)pi-hi.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdgoe/hildesheim/


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Datum: 09.02.2015 - 11:06 Uhr
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