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Mehr Tote auf unseren Straßen: Geschwindigkeit ist wieder Killer Nr. 1 - Innenminister Jäger: Vorgehen gegen das Telefonieren am Steuer ist ab sofort weiterer Arbeitsschwerpunkt

ID: 1204767

(ots) - Zum ersten Mal seit 2011 gab es im vergangenen
Jahr einen Anstieg der Zahl der Verkehrstoten. Auf den Straßen in NRW
starben 520 Menschen. Das sind 41 mehr als 2013, ein Anstieg um 8,6
Prozent. "Zu hohe Geschwindigkeit bleibt Killer Nr. 1", erklärte
Innenminister Ralf Jäger heute bei der Vorstellung der
Verkehrsstatistik 2014 in Düsseldorf. Er kündigte an, dass die
Polizei in NRW ab sofort die Verkehrsstrategie erweitert. Neben den
drei Hauptunfallursachen zu hohe Geschwindigkeit, Alkohol am Steuer
und Verstoß gegen die Gurtpflicht gilt ein vierten
Arbeitsschwerpunkt: Das Vorgehen gegen Handys am Steuer. "Die Polizei
beobachtet eine zunehmende Nutzung von Smartphones beim Fahren", so
Jäger. "Selbst die Ablenkung durch den kurzen Blick aufs Display
bedeutet ein lebensgefährliches Risiko". Die Zahl der
Schwerverletzten nahm im vergangenen Jahr um mehr als elf Prozent auf
13.490 Unfallopfer zu. Auch bei den Leichtverletzten gab es einen
Anstieg und zwar um 3.273 auf 63.271. Das sind 5,5 Prozent mehr. Bei
den schwächsten Verkehrsteilnehmern, die am wenigsten geschützt am
Straßenverkehr teilnehmen, stellt sich die Situation folgendermaßen
dar: Im Vergleich zum Vorjahr starben mit 68 Radfahrern zwölf mehr.
50 Prozent der Unfälle wurden von diesen selber durch eigenes
Fehlverhalten verursacht. Dies gilt auch für die Fußgänger. Hier gab
es mit 115 Toten einen Anstieg um 5,5 Prozent. Auch hier zeigt die
Analyse, dass rund die Hälfte der getöteten Fußgänger den Unfall
selber verschuldet hat. Daraus zieht der Innenminister zwei Schlüsse:
"Das bedeutet zum einen, dass Autofahrer jeden zweiten dieser Unfälle
verursacht haben. Das sollte jedem klar sein, der sich hinter das
Lenkrad setzt und die Verkehrsregeln missachtet. Er gefährdet
Fußgänger und Radfahrer. Und zum anderen ist die Frage, wie viele




dieser Menschen noch leben könnten, wenn die Autos langsamer gefahren
wären." Die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer ist im
vergangenen Jahr praktisch unverändert geblieben. Der bisher
niedrigste Wert seit 1990 von 69 getöteten Motorradfahrern wurde mit
nun 70 nur knapp verfehlt. "Die polizeiliche Präsenz an besonders
risikoreichen Biker-Strecken zahlt sich offenbar aus", erläuterte
Ralf Jäger. Die besondere Aufmerksamkeit der Polizei gilt den jungen
Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren, weil sie
überdurchschnittlich oft in schwere Verkehrsunfälle verwickelt sind.
Die Zahl der Verkehrstoten stieg hier von 68 auf 72 (plus 5,9
Prozent) an. Sie liegt damit aber immer noch deutlich unter den
Zahlen von 2012. "Dieser Rückgang ist auch ein Erfolg unserer
Unfallprävention. Herausragendes Projekt dabei ist der "Crash Kurs
NRW". Daran haben schon 430.000 Jugendliche in NRW teilgenommen.
"Hier leisten alle vorbildliche Überzeugungsarbeit", meinte der
Minister. Die Polizei sieht mit großer Sorge, dass Autofahrer sich
zunehmend ablenken lassen. Eine immer größere Rolle spielen dabei die
Smartphones. "Wer bei Tempo 50 den Blick für zwei Sekunden von der
Straße abwendet, um z.B. aufs Display zu schauen, fährt fast 30 Meter
im Blindflug. Telefonieren am Steuer ohne Freisprechanlage ist
genauso gefährlich wie 0.8 Promille Alkohol im Blut, wer eine SMS
schreibt, reagiert wie ein Fahrer mit 1,1 Promille im Blut", warnte
Minister Jäger. Die Polizei werde deshalb noch intensiver gegen die
riskante Ablenkung durch Smartphones vorgehen. Dabei geht sie
systematisch vor: Sie wird verstärkt aufklären und dabei das
emotionale und erlebnisbetonte Konzept des Crash-Kurses einsetzen.
Und sie wird intensiver kontrollieren und dann entsprechend
sanktionieren. Zu dieser konsequenten Verfolgung rechtswidriger
Handynutzung zählt nach Angaben des Ministers auch die
Beweissicherung. "Die Folgen können bei einem leichtsinnigen
Verhalten sehr unangenehm sein. Das heißt konkret: Wenn bei einem
Unfall mit Personenschaden der Verdacht besteht, dass der Fahrer
durch das Handy abgelenkt war, wird die NRW-Polizei künftig das Handy
sicherstellen und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft auswerten, ob
eine Kommunikationsverbindung zum Unfallzeitpunkt bestand." In
Nordrhein-Westfalen wird die Handynutzung bei Verkehrsunfällen mit
Verletzten bzw. hohem Sachschaden seit 1998 erhoben. Seither bewegt
sich deren Zahl zwischen 115 und 169. "Auch wenn dies nur geringe
Zahlen sind, wissen wir, dass wir ein sehr großes Dunkelfeld haben.
Ich begrüße daher ausdrücklich die Forderungen des jüngsten
Verkehrsgerichtstages, dass diese Daten bundesweit einheitlich
erhoben werden", sagte Minister Jäger. "Außerdem brauchen wir klarere
rechtliche Vorschriften, die der aktuellen Entwicklung gerecht werden
und das Nutzen von Mobiltelefonen im Straßenverkehr eindeutig
einschränken."




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Ministerium für Inneres und Kommunales
Pressestelle Ministerium für Inneres und Kommunales
Telefon: 0211/871-2300
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Datum: 09.02.2015 - 12:00 Uhr
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