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Verkehrsunfallstatistik 2014 für das Stadtgebiet Braunschweig - Unfallzahlen und -folgen stagnieren, wieder mehr Todesopfer

ID: 1221465

(ots) -
Bewertet wird das Verkehrsunfallgeschehen im Stadtgebiet
Braunschweig für das Jahr 2014 im Vergleich zu den Vorjahren
(Klammerzahlen). Die Unfälle auf den Autobahnen im Stadtgebiet A2,
A39, A391, A392 und A395 sind ausgenommen. Die Statistik beschreibt
die Unfallentwicklung, die Unfallfolgen, die jeweilige Art der
Verkehrsbeteiligung und die Hauptunfallursachen. Abschließend wird
das Unfallverhalten in den sogenannten Risikogruppen betrachtet.

Schlagzeilen:

Zahl der Verkehrsunfälle hat mit 8.718 den höchsten Stand seit
2005. Sie stieg im Vergleich zum Vorjahr (8.693) geringfügig um 25
(+0,29 Prozent).

1.193 (1.217) Menschen wurden bei Unfällen im Stadtgebiet
verletzt, davon 160 (153) schwer- und 1.025 (1.075) leichtverletzt.

Acht (vier) Menschen wurden bei Unfällen getötet. Das betraf 2014
alle Altersklassen zwischen 17 und 81 Jahre. Es ist kein Kind unter
den Todesopfern.

Wieder mehr Fahrradfahrer an Unfällen beteiligte - 733 (629).

Fahrten unter Alkoholeinfluss haben wieder zugenommen.

Die Unfallzahlen werden in Zusammenhang mit der Unfallursache, der
Art des Verkehrsmittels und der beteiligten Altersgruppe genannt. Die
statistische Erhebung dient unter anderem der polizeilichen
Verkehrsüberwachung und Prävention. Ziel ist die Senkung der
Unfallzahlen und vor allem der schwerwiegenden Unfallfolgen. Daher
wird im Folgenden besonders auf die sogenannten Risikogruppen
Senioren, Kinder und Jugendliche, Junge Fahrer und Fahrradfahrer
eingegangen.

Todesopfer im Straßenverkehr

Das Alter der Todesopfer, die Art der Verkehrsbeteiligung sowie
des Unfallhergangs (siehe grafische Übersicht) lassen keine
Gemeinsamkeit bei den Unglücksfällen 2014 erkennen. Unachtsamkeit,
Selbstüberschätzung oder fehlendes Gefahrenbewusstsein lagen den




Unfällen mit tödlichem Ausgang in den letzten Jahren maßgeblich zu
Grunde. Waren zum Beispiel 2013 alle Todesopfer über 65 Jahre alt,
sind dagegen die im letzten Jahr bei Unfällen in der Stadt ums Leben
gekommenen Menschen zwischen 17 (Soziusfahrer Motorrad) und 81 Jahre
(Mofafahrer) alt gewesen. Dies und die im Laufe der Jahre stark
wechselnde Zahl von Todesopfern zeigt die Unberechenbarkeit dieser
Unglücke im großstädtischen Ballungsverkehr. Die
Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei konzentriert sich deshalb auf
ein verkehrsgerechtes und umsichtiges Verhalten aller Menschen auf
der Straße von Kindesbeinen an. Sie orientiert sich vor allem an den
Bedürfnissen der nachfolgend beschriebenen Risikogruppen.

Senioren (65 plus)

Die Altersgruppe der über 65-Jährigen ist inzwischen von einer
hohen Mobilität über das Arbeitsleben hinaus gekennzeichnet.
Auffallend ist, dass die über 65-Jährigen häufiger als andere
Altersgruppen bei Unfällen schwerer verletzt werden. 69(32)der
insgesamt 160 schwerverletzten Menschen waren über 65 Jahre alt und
mussten zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Auch bei den
Leichtverletzten (ambulante Behandlung) stieg der Anteil der über
65-Jährigen auf 155 (103). Der Trend, in der Stadt mit dem Fahrrad zu
fahren, setzt sich auch bei älteren Menschen immer mehr durch.Das
zeigt sich auch an der Zahl der an Fahrradunfällen beteiligten
Senioren im letzten Jahr. Sie stieg von 57 auf 79. Dabei wurden 21
(10) ältere Radfahrer schwer und 45 (33) leicht verletzt. Mobilität
im Alter bedeutet Lebensqualität. Das wird die Polizei auch in
Zukunft unterstützen. Die seit Jahren bewährten Präventionsprogramme
der Polizei für ältere Verkehrsteilnehmer werden in Zusammenarbeit
mit der Verkehrswacht und dem Seniorenbüro der Stadt fortgeführt und
weiter ausgebaut.

Kinder (bis 14 Jahre)

80 (81) Kinder wurden im letzten Jahr bei Unfällen im Stadtgebiet
verletzt - 71 (70) leicht, 9 (11) schwer. Die meisten Kinder waren
mit dem Fahrrad in Unfälle verwickelt. 32 Kinder wurden dabei leicht,
ein Kind wurde schwer verletzt. Schulwegunfälle reduzierten sich von
27 auf 24. Die meisten Kinder verunglücken beim Spielen in ihrer
Freizeit. Problematisch bleibt, dass 21 (17) Kinder bei Unfällen als
Mitfahrer im Auto verletzt werden. Davon waren acht Kinder unter
sechs Jahre alt. Ursache sind zum Teil nach wie vor nicht vorhandene
oder nicht genutzte Rückhaltesysteme. Bei Verkehrskontrollen vor
Grundschulen wird immer noch Fehlverhalten von Eltern deutlich, die
entgegen polizeilichem und pädagogischen Rat ihre Kinder mit dem Auto
zur Schule bringen und sich darüber hinaus als Fahrzeugführer falsch
verhalten.

Fahrradfahrer

733 (629) Fahrradfahrer waren 2014 an Unfällen beteiligt. Dabei
wurden 387 (345) Radler leicht und 67 (58) schwer verletzt. Das
bedeutet, dass Fahrradfahrer zu über 38 Prozent an den Verletzten
insgesamt beteiligt sind. Bei den schweren Verletzungen beträgt die
Beteiligung sogar fast 42 Prozent. Eine 49 Jahre alte Fahrradfahrerin
wurde 2014 bei einem Unfall getötet. Hauptunfallursache bei Unfällen
mit Fahrradfahrern bleibt die Benutzung der falschen Straßenseite.
Auffällig ist auch eine Verdoppelung der in 2014 an Unfällen
beteiligten betrunkenen Fahrradfahrer (30/14).

Alkohol und Drogen

Eine seit Jahren anhaltend positive Entwicklung in puncto Alkohol
im Straßenverkehr ist vorerst beendet. 111 (94) Autofahrer
verunglückten 2014 unter Alkoholeinfluss. Zusätzlich fielen 267 (242)
betrunkene Fahrer bei Verkehrskontrollen auf. Weiter rückläufig sind
dagegen die Fahrten unter dem Einfluss illegaler Drogen. 53 (85)
Fahrer fielen ohne Unfall auf. Vier (sechs) Verkehrsteilnehmer
verursachten unter Drogeneinfluss einen Unfall. Neben dem Verlust der
Fahrerlaubnis kommt auf die Drogen konsumierenden Autofahrer immer
ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das
Betäubungsmittelgesetz zu.

Hauptunfallursachen - in Reihenfolge der Bedeutung

1. Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und beim Ein- und
Anfahren

2. Mangelnder Abstand

3. Missachtung der Vorfahrt oder des Vorrangs

4. Nebeneinanderfahren, unachtsamer Fahrstreifenwechsel

5. Geschwindigkeit

Junge Fahrer (18 bis 24 Jahre)

2014 waren 1.585 (1.600) Autofahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren
an Unfällen im Stadtgebiet beteiligt. 574 Männer und 466 Frauen
verursachten diese Karambolagen maßgeblich. Dabei wurden 112 Menschen
verletzt und zwei getötet. Bedenklich ist, dass 15 der
Führerscheinneulinge zum Zeitpunkt des Unfalls unter Alkoholeinfluss
standen.

Unfallfluchten

2014 flüchteten 1.727 Fahrer nach einem Unfall, ohne sich um die
Folgen zu kümmern. Von 71 Unfallfluchten, bei denen Menschen verletzt
wurden, konnten 37 aufgeklärt werden. Das entspricht einer
Aufklärungsquote von 52,1 Prozent. Bei ihren Ermittlungen ist die
Polizei im hohen Maß auf Beobachtungen aus der Bevölkerung
angewiesen. Zeugenaufrufe in den Medien hatten dabei einen großen
Anteil und haben schließlich zur erfolgreichen Aufklärung der
Straftaten beigetragen. Die Ermittlungen zum Tod eines 17-Jährigen
nach Unfall mit Flucht unter der Brücke Münchenstraße/ Broitzemer
Straße am 04.11.14 dauern an. Der Fall ist in dieser Statistik noch
nicht erfasst.

Die Polizeidirektion Braunschweig wird am 20. Juni 2015 mit einer
zentralen Auftaktveranstaltung auf dem Schlossplatz in Braunschweig
den dritten landesweiten Verkehrssicherheitstag unter der
Schirmherrschaft des Niedersächsischen Innenministers Boris Pistorius
eröffnen.




Rückfragen bitte an:

Polizei Braunschweig
PI Braunschweig, Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 0531/476-3034 und -3033
Fax: 0531/476-3035
E-Mail: pressestelle(at)pi-bs.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei-braunschweig.de


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Datum: 13.03.2015 - 11:04 Uhr
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