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Verkehrsunfallgeschehen 2014 im Landkreis Stade - Polizei gibt statistische Zahlen bekannt

ID: 1221561

(ots) -
Die Gesamtzahl der in 2014 polizeilich aufgenommenen
Verkehrsunfälle (VU) ist von 3.907 auf 4.105  gestiegen. Grund
hierfür dürfte auch ein höherer Fahrzeugbestand im Landkreis Stade
von knapp 3.000 mehr Zulassungen als im Vorjahr sein.   Ein leichter
Anstieg konnte auch bei den Unfallopfern verzeichnet werden. Im Jahr
2014 wurden 144 Personen schwer und 735 leicht verletzt.  

Das Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer im Landkreis Stade
forderte in 2014 elf Todesopfer bei zehn Verkehrsunfällen, ein
Todesopfer weniger als im Vorjahr.   Bei den Fahranfängern (18 -
24jährige) sind ebenfalls leicht steigende Unfallzahlen zu
verzeichnen. Der überproportionale Anteil am Gesamtunfallgeschehen
bleibt jedoch bestehen:  895 Unfälle mit 18-24jährigen machen 21,80 %
des gesamten Schadensbildes im Landkreis Stade aus.   An keinem
Unfall mit Todesfolge waren jedoch Fahrer dieser Personengruppe
beteiligt.   Am März 2014 kam es auf der Autobahn 26 an der Abfahrt
Stade Ost zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem ein 23-jähriger
Fußgänger tödliche Verletzungen erlitt. Der junge Mann war zu Fuß auf
der Richtungsfahrbahn Horneburg unterwegs gewesen. Die
Hauptunfallursache bei dieser Altersgruppe ist ein ungenügender
Sicherheitsabstand. Im Vorjahr war es die Geschwindigkeit. Trotzdem
ist jeder vierte der durch junge Fahrer verursachten Unfälle auf
überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen. Elf
Mal waren junge Fahrer bei Verkehrsunfällen alkoholisiert und viermal
standen sie unter Drogeneinfluss.   Die Altersgruppe der Senioren (ab
65 Jahre) ist mit 798 VU am Unfallgeschehen beteiligt. Das sind 120
VU mehr als in 2013. Bei einem Unfall wurde ein älterer
Verkehrsteilnehmer getötet. Im März 2014 ist ein 85-jähriger Fahrer
eines Elektrorades nach dem Zusammenstoß mit einem Pkw in Fredenbeck




ums Leben gekommen. Die Anzahl der verletzten Senioren blieb ungefähr
gleich; insgesamt waren 106 Verletzte (2013: 103) zu versorgen. In
dieser Altersgruppe sind die Unfallursachen im Bereich
Rückwärtsfahren/Wenden sowie Abstand zu finden.   Die Polizei musste
im abgelaufenen Jahr 73 Unfälle mit Kindern (0-14 Jahre) aufnehmen,
10 weniger als im Vorjahr. Ein durch Verkehrsunfall getötetes Kind
war zu beklagen. Auf der Landesstraße 124 zwischen Hollenbeck und
Ahlerstedt kam es zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem ein
14-jähriger Beifahrer ums Leben kam. Mit 6 schwer (2013:6) und 49
(2013: 68) leicht Verletzten waren insgesamt weniger Kinder durch
Unfälle zu Opfern geworden.

Diese Entwicklung hatte auch Auswirkungen auf die Schulwegunfälle.
In  2014 gab es nur 17 Unfälle auf dem Weg zur Schule, mit 9
Leichtverletzten und einem schwerverletzten Kind.

In 2014 wurden vier Motorradunfälle weniger als noch in 2013
verursacht. Leider wurden auch zwei Motorradfahrer tödlich verletzt.
Im August kam es in Stade-Schölisch auf der Kreisstraße 27 zu einem
Verkehrsunfall, bei dem ein 45-jähriger Motorradfahrer tödliche
Verletzungen erlitt. Eine Pkw-Fahrerin übersah den
vorfahrtsberechtigten Motorradfahrer.   Im Oktober verlor ein
38-jähriger Motorradfahrer auf der Bassenflether Chaussee
alleinbeteiligt die Kontrolle über sein Krad, kam ins Rutschen und
prallte unter die dortige Leitplanke im rechten Seitenraum. Er
verstarb an der Unfallstelle.   Radfahrer waren in 13 Verkehrsunfälle
mehr verwickelt als 2013. 194 Unfälle mit Radfahrern sowie 25
Schwerverletzte (2013: 26) und 128 Leichtverletzte (2013: 137) wurden
durch die Polizei des Landkreises Stade aufgenommen. Zwei Radfahrer
wurden tödlich verletzt. Ein VU davon ist der vorstehend aufgeführte
85-jährige Elektroradfahrer. Der zweite Verkehrsunfall mit tödlichem
Ausgang mit Radbeteiligung ereignete sich im September in Buxtehude.
Eine 30-jährige wurde  auf Höhe des Bacardi-Geländes von einem
Anlieferungs-Lkw erfasst und erlitt tödliche Verletzungen.

Im Landkreis Stade wurden 14 VU mit Pedelecs  und E-Bikes
(Fahrräder mit Motorunterstützung) gemeldet. Neben einem Toten und
vier Schwerverletzten wurden acht Fahrer leicht verletzt. In 13
Fällen waren die Fahrerinnen/Fahrer über 70 Jahre alt. Für die
Zukunft ist  mit einer höheren Unfallbeteiligung zu rechnen, da die
Geschwindigkeit dieser Pedelecs  und E-Bikes in vielen Fällen
erheblich höher ist, als man das von herkömmlichen Fahrrädern gewohnt
ist.

Die Verkehrsunfälle mit Fußgängern sind von 66 in 2013 auf 72 in
2014 leicht gestiegen.  11 Fußgänger erlitten schwere, 35 Personen
leichte Verletzungen, zwei Fußgänger wurden tödlich verletzt. Ein
tragischer Verkehrsunfall, bei dem zwei Menschen (1 Fußgänger, 1
Pkw-Fahrer) das Leben verloren, ereignete sich in Drochtersen-Ritsch
auf der Kreisstraße 28. Ein 54-jähriger war zusammen mit einem
Bekannten mit seinem Auto aus Richtung Assel gekommen und hatte am
Straßenrand der Kreisstraße angehalten und war bausgestiegen, um dort
etwas zu suchen. Eine aufmerksame 47-jährige Pkw-Fahrerin  hatte
angehalten und nachgefragt, ob sie helfen könne, was jedoch von den
beiden Fußgängern verneint wurde. Als sie gerade wieder anfahren
wollte, kam von hinten ebenfalls aus Richtung Ritschermoor ein
48-jähriger Pkw-Fahrer. Dieser schätzte die Verkehrssituation
offenbar falsch ein und bemerkte den anfahrenden PKW zu spät. Er
versuchte noch auszuweichen, prallte gegen die hintere rechte Seite
des Touran und fuhr dann rechts an dem Fahrzeug vorbei, durch den
Grünstreifen in den Seitenraum. Dabei erfasste er den dort stehenden
Fußgänger und schleuderte mit diesem zusammen in den dortigen
wasserführenden Graben. Der Fußgänger wurde durch die Wucht des
Aufpralls so schwer verletzt, dass er vermutlich sofort tot war. Der
Pkw-Fahrer wurde in seinem auf dem Kopf im Graben liegenden Fahrzeug
eingeschlossen und konnte sich nicht mehr selbst befreien. Er konnte
nur noch leblos geborgen werden. Während in 2013 noch 130 Unfälle am
Baum endeten, waren es in 2014 nur noch 98.

Wildunfälle, die der Polizei gemeldet wurden, haben sich von 595
auf 675 erhöht.  

Einen anderen Brennpunkt im Unfallgeschehen im Landkreis Stade
stellen die Unfallfluchten dar. Sie steigen seit Jahren
kontinuierlich. Mittlerweile enden 1.064 Unfälle mit der Flucht des
Verursachers. 57 Unfälle haben dabei auch Personenschäden zur Folge.
Hier appelliert die Polizei an die Bürger und Verkehrsteilnehmer,
dass sie beobachtete Verkehrsunfälle und durch Fahrzeuge verursachte
Schäden unbedingt der Polizei melden sollen. Bei der Unfallflucht
handelt es sich nämlich nicht um ein Kavaliersdelikt, gehen die
Kosten für den Geschädigten doch häufig in die Tausende.

Bei der Ursachenverteilung zu den Unfällen hat sich gegenüber den
Vorjahren nichts verändert. Fehlerhafte Fahrmanöver, die mit
Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren zu tun haben, sind deutlich am
meisten festzustellen. Danach folgen zu geringer Abstand und
unangepasste bzw. zu hohe Geschwindigkeit, wobei diese beiden
Fehlverhalten stark miteinander korrelieren. Fehler beim Überholen
machen 3 % der Unfallursachen aus, Alkohol 2 %.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Stade
Pressestelle
Rainer Bohmbach
Telefon: 04141/102-104
E-Mail: rainer.bohmbach(at)polizei.niedersachsen.de


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Datum: 13.03.2015 - 12:00 Uhr
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