PI Goslar: Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt: Beratungs-& Präventionsoffensive
(ots) -
GZK- 110 - Plakat mit Ärztin Vanessa Zahn hilft Opfern häuslicher
Gewalt; Vorstellung der Jahresstatistik der BISS - Dagmar Schlegel
Die Asklepios Harzkliniken, die Goslarer Zivilcouragekampagne
(GZK) und die Beratungs- und Interventionsstelle für Opfer häuslicher
Gewalt (BISS), welche vom Goslarer Netzwerk gegen häusliche Gewalt
unter dem Dach der AWO initiiert wurde, haben eine
Präventionsoffensive für die Opfer häuslicher Gewalt präsentiert.
Nach der repräsentativen Studie des BMSFJ zum Thema Gewalt in
Partnerschaften erleiden 60 Prozent der befragten Frauen Gewalt in
ihren Partnerschaften. Dabei haben 57 % der Kinder die Gewaltszenen
gehört bzw. 50 % gesehen. 21% der Kinder wurden direkt Opfer. Die
Leiterin der BISS Goslar, Frau Dagmar Schlegel belegte anhand der
Jahresstatistik eindrucksvoll, dass es auch vor Ort immer mehr Opfer
häuslicher Gewalt gibt, die von ihr betreut werden. Im Jahr 2014
waren es 170 Opfer; in diesen Familien lebten 178 Kinder!
Bernd Fricke, AWO Geschäftsführer in Goslar, stellte ein weiteres
AWO Engagement vor. Auf Antrag des Netzwerkes wird ab 1.4.2015 die
AWO als Träger das Landesprojekt "KIBIZ" starten. Frau Marion Menzel
wird sich dann speziell um Kinder, die Opfer häuslicher Gewalt
geworden sind, kümmern.
Die Chefin der Polizeiinspektion Goslar, Polizeidirektorin
Christiana Berg führte aus, dass die polizeiliche Krisenintervention
bei häuslicher Gewalt ein wichtiger Beitrag bei der Bekämpfung dieses
Phänomens ist. Der Platzverweis für den Täter bzw. die Täterin, der
bis zu 14 Tagen ausgesprochen werden kann, versetzt die BISS und das
Goslarer Netzwerk in die Lage, gezielt den Opfern helfen zu können.
Verletzte weibliche und männliche Opfer werden dann u.a. in den
Asklepios Harzkliniken versorgt. Wie die Forschung belegt, bleiben
aber viele dieser Gewalttaten unentdeckt, weil zu viele Menschen bei
häuslicher Gewalt wegschauen! Günter Koschig, der Beauftragte für
Kriminalprävention der Polizeiinspektion Goslar sowie
Außenstellenleiter des WEISSEN RINGES, möchte deshalb mit allen
anderen Engagierten das Dunkelfeld im sinne der Opfer aufhellen
sowie, z.B. den Nachbarn der Betroffenen Mut zum Hinsehen, Handeln
und Helfen machen.
Als Projektleiter der GZK dankten Koschig sowie die ehrenamtliche
Aktionsfotografin Heike Göttert der Ärztin Vanessa Zahn aus der
Goslarer Asklepios Harzklinik, die sich für eine Plakat-, Postkarten
und Kinospotoffensive zur Verfügung gestellt hat. Mit ihrem
eindrucksvollen Aktionsfoto und Statement "Ich helfe Opfern
häuslicher Gewalt, ruf an!", fordert sie mit ihrem verletzten Teddy
Zeugen auf, bei häuslicher Gewalt sofort die Polizei unter 110
anzurufen.
Die Asklepios Harzkliniken, GZK und das Goslarer Netzwerk gegen
häusliche Gewalt möchten mit der bundesweiten
Plakat-/Postkartenoffensive und ihren Hilfsangeboten dieses
Gewaltphänomen weiter enttabuisieren und, "wenn's zu Zuhause knallt",
auch Kindern, die Opfern häuslicher Gewalt werden, schnell über den
Notruf 110 helfen!
Günter Koschig, GZK-Projektleiter sowie Goslarer Netzwerk gegen
häusliche Gewalt
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Goslar
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 05321/339104
E-Mail: pressestelle(at)pi-gs.polizei.niedersachsen.de
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Datum: 20.03.2015 - 08:15 Uhr
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