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Kriminalstatistik 2014 für die Polizeiinspektion Braunschweig: Mehr Straftaten - Aufklärungsquote bleibt bei knapp 60 Prozent

ID: 1230286

(ots) -
Kriminalitätsentwicklung

Mit 25.074 Straftaten registrierte die Polizeiliche
Kriminalstatistik für die Stadt Braunschweig im letzten Jahr 1.382
Straftaten (+5,83 Prozent) mehr als 2013. Gleichzeitig konnte mit
14.579 aufgeklärten Taten eine Quote von 59,93 (60,13) Prozent
gehalten werden. Die Häufigkeitszahl (Kriminalitätsbelastung pro
100.000 Einwohner) lag im letzten Jahr bei 10.142 Straftaten.
Grundlage für die Berechnung waren 247.227 Einwohner in Braunschweig.
Insgesamt wurden 10.559 Tatverdächtige, 814 Verdächtige mehr als
2013, ermittelt.

Veränderungen und Auffälligkeiten

Die Zunahme der angezeigten Straftaten resultiert im Wesentlichen
aus einem Anstieg der Fallzahlen beim Diebstahl (+317 Fälle) und bei
den Vermögens- und Fälschungsdelikten (+855 Fälle). Bei den
Diebstählen ist ein Plus von Ladendiebstählen (+252) und der
Fahrraddiebstähle (+639) auffallend. Bei den Vermögens- und
Fälschungsdelikten sind es der Waren- und Warenkreditbetrug mit +426
Fällen und 347 Fälle von Beförderungserschleichung ("Schwarzfahren"),
die als Zunahme zu Buche schlagen. Mit 163 Kraftfahrzeugdiebstählen
sind 2014 die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr 2013 um 41 Taten
(oder 20,10%) deutlich zurückgegangen.

Erfreulich ist, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche im Stadtgebiet
stagniert. 480 Einbrüche sind in 2014 (441 - 2013) registriert.
Darunter sind allerdings 41 Taten, die bereits aus 2013 stammen, über
den Jahreswechsel hinaus bearbeitet wurden und so in die aktuelle
Statistik einfließen. 195 Taten blieben im Versuchsstadium stecken.
Der Anteil der Einbrüche, bei denen Täter scheiterten, stieg seit
2012 von 36 auf aktuell 44 Prozent. Diese Entwicklung dürfte mit ein
Erfolg der Beratung durch die Polizei zum Einbruchschutz sein. Siehe
Vorbeugung





Um 41 Fälle auf 163 Diebstähle deutlich zurückgegangen sind in
Braunschweig die Komplettdiebstähle von Kraftfahrzeugen. Bevorzugte
Beute waren 2014 VW T4 und T5-Modelle. Zugenommen haben allerdings
wieder Autoaufbrüche. Ziel der organisierten Täter waren vor allem
fest installierten Multimedia-Geräte, die fachgerecht demontiert
wurden. 491 aufgebrochen Kraftfahrzeuge, 81 Fälle mehr als 2013,
wurden im letzten Jahr registriert.

Seit Jahren rückläufig sind Rohheitsdelikte. Sie machen aktuell
13,2 Prozent aller Straftaten aus. In 3.315 Fällen ermittelte die
Polizei Braunschweig im letzten Jahr. 2013 waren es noch 3.493
Taten. Bei über 76 Prozent der Rohheitsdelikte handelt es sich um
Körperverletzungen. 2.533 Körperverletzungen (2013 - 2.622) wurden
2014 angezeigt. Raubüberfälle (Rohheitsdelikt), in der
Öffentlichkeit und auf Geschäfte sorgen wegen der Gewaltanwendung
durch die Täter immer für Schlagzeilen und beunruhigen die
Bevölkerung nachhaltig. Die vorliegende Statistik zeigt, dass
Raubdelikte weiter zurück gehen. 181 Raubüberfälle (2013 - 202)
verzeichnet die Auswertung für 2014. Hier handelt es sich überwiegend
um Überfälle auf der Straße, oft zwischen Jugendlichen der
Partyszene. Der klassische Handtaschenraub schlug in neun Fällen zu
Buche. Elf Überfälle (2013 - 24) wurden auf Geschäfte, Tankstellen
oder Spielhallen verübt.

Körperverletzungen geht häufig Alkoholkonsum der Beteiligten
voraus. Schlägereien auf der Straße werden landläufig gern
angetrunkenen Jugendlichen zugeschrieben. Der Anteil alkoholisierter
Jugendlicher (14 bis 18 Jahre) an Körperverletzungsdelikten
allerdings ist seit Jahren rückläufig und hat mit einem 19,1
Prozent-Anteil an den Tatverdächtigen einen historischen Tiefpunkt
erreicht. 2013 betrug der Anteil alkoholisierter Jugendlicher an
Prügeleien, damals schon rückläufig, noch 24,1 Prozent.
Gewaltprävention an den Schulen, Alkoholtestkäufe und die konsequente
Sanktionierung von Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz hat
offensichtlich die positive Tendenz mit bewirkt. Allerdings scheinen
Jugendliche zunehmend andere Rauschmittel, vor allem
Cannabisprodukte, zu konsumieren. Die Zahl der Ermittlungsverfahren
zu "Cannabisdelikten" stieg von 602 Verfahren im Jahre 2013 auf 735
Verfahren in 2014. Vordringliches Ziel der Polizei bei der Bekämpfung
der Rauschgiftkriminalität bleibt allerdings, den illegalen Handel
mit Betäubungsmitteln zu unterbinden. In 224 Verfahren, 31 mehr als
2013, wurde 2014 wegen des illegalen Handels mit Betäubungsmitteln in
der PI Braunschweig ermittelt. Insgesamt wurden 1.403 Straftaten im
Bereich des Betäubungsmittelgesetzes gezählt. Das sind 228 Taten mehr
als 2013. Da es sich in aller Regel um sogenannte "Hol"-Kriminalität
handelt, liegt die Aufklärungsquote bei diesen Delikten bei knapp 97
Prozent.

Für überregional agierende Tätergruppen nach wie vor lukrativ ist
der Trickbetrug zum Nachteil älterer Menschen. Nach einem Höchststand
von 165 Taten (davon 117 Versuche) im Jahr 2013 ging die Zahl im
letzten Jahr auf 122 Taten (davon 78 Versuche) zurück. Der oft
beschriebene "Enkeltrick" (43,8 Prozent) und der Wasserwerkertrick
(23 Prozent) sind die am häufigsten gebrauchten Maschen. Allerdings
scheint inzwischen Prävention zu greifen. Vergebliche Versuche der
Betrüger wurden der Polizei in aller Regel durch die Opfer selbst
angezeigt. Aber auch aufmerksame Nachbarn oder Bankangestellte
schlagen Alarm, wenn angebliche Handwerker im Haus auftauchen oder
alte Menschen in der Bank plötzlich ihre gesamt Barschaft abheben
wollen.

Beratung durch die Polizei - professionell, kostenlos und neutral

Große Bedeutung im Kampf gegen Kriminalität hat die
Präventionsarbeit der Polizei. Gerade im Diebstahls- und
Betrugsbereich kann jedermann wirksam vorbeugen. Technische Mittel am
eigenen Haus schützen gegen Einbruch und ein sicherheitsbewusstes
Verhalten lässt Betrüger scheitern. Das Informations- und
Beratungsangebot der Polizei ist vielfältig und thematisch der
Kriminalitätslage entsprechend angepasst. Im letzten Jahr suchten
Beamte der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle 630
Wohnungseigentümer und Hausbesitzer in Braunschweig auf, um vor Ort
kostenlos zum Einbruchschutz zu beraten. In über 40 Vorträgen klärten
die Beamten vor Interessengruppen und Vereinen zum aktuellen
Kriminalitätsgeschehen auf.

Neu ist in diesem Zusammenhang, dass die Finanzierung von
Sicherheitstechnik bei Sanierung von Wohnraum jetzt auch staatlich
gefördert wird. Siehe dazu www.kfw.de/einbruchschutz

Weitere Informationen gibt die Kriminalpolizeiliche
Beratungsstelle der Polizei in Braunschweig, zu erreichen unter der
Rufnummer 0531 476 2005.




Rückfragen bitte an:

Polizei Braunschweig
PI Braunschweig, Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 0531/476-3034 und -3033
Fax: 0531/476-3035
E-Mail: pressestelle(at)pi-bs.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei-braunschweig.de


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Datum: 31.03.2015 - 14:00 Uhr
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