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Polizeipräsident Robert Kruse zieht positives Fazit

Kriminalstatistik 2014

ID: 1230296

(ots) - Göttingen - Hameln-Pyrmont/Holzminden -
Hildesheim - Nienburg/Schaumburg - Northeim/Osterode (mr) "Die
Polizeidirektion Göttingen kann für das vergangene Jahr - wie auch im
Vorjahr - ein positives Fazit bei der Verhütung und Bekämpfung von
Straftaten vorweisen." Das erklärte Polizeipräsident Robert Kruse,
anlässlich der heute vorgestellten Polizeilichen Kriminalstatistik
2014. Bei einem minimalen Anstieg um 113 Fälle auf 79.783 Fälle im
Vergleich zum Vorjahr ist das Straftatenaufkommen von Hoya bis Hann.
Münden das zweitniedrigste Fallzahlenaufkommen im
Zehn-Jahres-Vergleich. Gleichzeitig liegt die Aufklärungsquote in der
Polizeidirektion Göttingen mit 64,02 % stabil auf hohem Niveau.
"Dieser langjährige Erfolg in der Kriminalitätsbekämpfung ist meines
Erachtens auf das stetige Bestreben in den polizeilichen
Kerndisziplinen - Prävention - Analyse und Ermittlung - polizeiliche
Soforteinsätze - zurückzuführen", so der Polizeipräsident. "Mein
besonderer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die
professionelle und erfolgreiche Arbeit. Die 1,23 Millionen
Bürgerinnen und Bürger in unserer Region leben sicher und können sich
auf ihre Polizei verlassen", so Kruse weiter. Da in der Polizeilichen
Kriminalstatistik nur die der Polizei bekanntgewordenen Delikte
erfasst werden, brachte das Landeskriminalamt Niedersachsen im Jahr
eine Dunkelfeldstudie auf den Weg, um Informationen über die nicht
zur Anzeige gebrachte Kriminalitätslage in Niedersachsen zu erlangen.
In der Wahrnehmung der übergroßen Mehrheit der Befragten behandelt
die Polizei die Bürgerinnen und Bürger gerecht, hält sich an Gesetze
und wahrt die Rechte der Bevölkerung. Hierdurch kommt ein großes Maß
an Vertrauen in die Polizei zum Ausdruck. Die Teilnehmer zeichnen das
Bild einer engagierten, hilfsbereiten und kompetenten Polizei. Um




auch weiterhin aktuelle Tendenzen und Entwicklungen des
Kriminalitätsgeschehens zu erkennen, schließt sich nunmehr eine
weitere landesweite Befragung an. Schwerpunkte der anstehenden
Befragung werden Anzeigeverhalten, Kriminalitätsfurcht, Wahrnehmung
und Bewertung der Polizeiarbeit sowie Erfahrungen mit dem Internet
sein. "Ich halte die Studie für sehr wichtig", so Kruse. "Sie ergänzt
die Polizeiliche Kriminalstatistik und hilft das Bild von der
Kriminalitätslage im Land zu vervollständigen. Zudem dient sie als
Indikator für die Wirkung polizeilicher Schwerpunktsetzungen und als
Verpflichtung weiter bürgerorientiert und erfolgreich zu arbeiten."

Gewaltkriminalität auf Zehnjahrestief - Gewalt gegen Polizeibeamte
auf hohem Niveau

Der seit 2010 bestehende Trend des Gewaltrückgangs hält
erfreulicherweise weiter an. Nie wurden in der Polizeidirektion
Göttingen in den letzten zehn Jahren weniger Gewaltstraftaten
bearbeitet als im letzten Jahr. So beschrieb Polizeipräsident Kruse
den starken Rückgang u.a. von Tötungsdelikten, Vergewaltigungen,
Raubdelikten, gefährlicher und schwerer Körperverletzungen um mehr
als 20 % im Langzeitvergleich zu 2005. Von den begangenen 2.374
Gewaltstraftaten in 2014 wurden 82,35 % aufgeklärt. "Mit unserer
starken polizeilichen Präsenz an Brennpunkten wirken wir der
Entstehung von Gewalt und den daraus resultierenden Angsträumen
entgegen", führte der Polizeipräsident weiter aus. Dagegen stieg die
Fallzahl von 327 im Jahr 2013 auf 333 im Jahr 2014, in denen
Polizeibeamte unabhängig vom Straftatbestand (Widerstand, einfache
oder gefährliche Körperverletzung) Opfer wurden. "Auch im vergangenen
Jahr hat mich das teils respektlose und brutale Vorgehen gegen unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ausübung ihres Dienstes in
unterschiedlichen Situationen erschüttert. Kolleginnen und Kollegen
wurden zum Teil schwer verletzt und waren dienstunfähig. Die
Verursacher stehen häufig unter Alkohol- und Drogenbeeinflussung,
verwenden Waffen, sind dadurch unberechenbar und attackieren die
Polizei unvermittelt. Neben einer konsequenten Strafverfolgung liegen
unsere Schwerpunkte in der Unterstützung mit einer angemessenen
Fortbildung, einer dauerhaften Optimierung der Ausrüstung sowie in
fürsorgerischen Aspekten", so Kruse.

Jugendkriminalität

Durch Minderjährige begangene Straftaten stiegen 2014 um 164 Taten
auf 5.083 Delikte. Im Zehn-Jahres-Vergleich ist jedoch ein Rückgang
um mehr als 35 % festzustellen. Erfreulich ist, dass die Polizei
weniger Gewaltdelikte durch Minderjährige registriert hat. Besonders
besorgniserregend dagegen ist die Tatsache, dass immer mehr
Rauschgiftdelikte durch Minderjährige begangen wurden. Minderjährige
erkennen insbesondere die mit Cannabisprodukten verbundenen Gefahren
nicht. "Deshalb werden wir weiterhin die bewährten Kooperationen
insbesondere mit Schulen fortführen und den Kontrolldruck auf hohem
Niveau halten, um den Drogenmissbrauch zu stoppen", so Kruse. Die
Polizei stößt bei jungen Menschen auf offene Ohren. Insbesondere bei
der vernetzten Zusammenarbeit der Polizei mit Schulen "nutzen wir
jede Gelegenheit, unser Erfahrungswissen an Minderjährige
weiterzugeben", ergänzte Kruse.

Wohnungseinbruchdiebstahl weiterhin im Fokus

"Straftaten, die eine besondere Belastung für die Betroffenen mit
sich bringen, liegen mir besonders am Herzen - dazu zählt
ausdrücklich der Wohnungseinbruchsdiebstahl", unterstrich Kruse. Hier
zeigt die Statistik in den letzten Jahren eine Negativentwicklung,
die noch nicht gestoppt werden konnte. Im Jahr 2014 musste ein
weiterer Anstieg um 119 Fälle (plus 6,53 %) registriert werden.
Erkennbar ist eine Verlagerung vom schweren Diebstahl aus
Kraftfahrzeugen hin zum Wohnungseinbruch. Bargeld, Schmuck und
Wertgegenstände sind ein wertvolleres und besser umzusetzendes
Diebesgut als z.B. mobile Navigationsgeräte und modellbezogene
Audiosysteme. In der Polizeidirektion Göttingen ist ein Rückgang beim
Kfz-Aufbruch um 43 Fälle auf 2.977 Fälle zu verzeichnen. Dass es sich
bei Wohnungseinbrüchen um eine aufklärungsungünstige Deliktsart
handelt, belegt der Rückgang der Aufklärungsquote auf 23,05 % (2013:
25,88 %). Trotz engagierter Arbeit ist es den in diesen Bereichen
eingesetzten Ermittlerinnen und Ermittlern bislang nicht gelungen,
eine Trendumkehr einzuleiten. Nicht abwarten, sondern trotz
begrenzter Beeinflussungsmöglichkeiten weiter der Bekämpfung des
Wohnungseinbruchdiebstahls zugewandt bleiben, heißt die Devise in der
Polizeidirektion Göttingen. In der konkreten Umsetzung stehen dabei
drei Aspekte im besonderen Fokus: Prävention - Repression - Betreuung
Betroffener. Durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, kostenlose und
individuelle Beratungsangebote, Informationsveranstaltungen sowie
Verteilung von Informationsflyern in Wohngebieten verfolgt die
Polizei die Ziele, dass potentielle Opfer über diese Phänomenbereiche
gut informiert sind und mögliche Zeugen gewonnen werden.
Beispielsweise führte im September 2014 der Hinweis eines
aufmerksamen Nachbarn in Elze zur Festnahme dreier mutmaßlicher
Tageswohnungseinbrecher. Polizeipräsident Robert Kruse bedankt sich
ausdrücklich bei den Bürgerinnen und Bürgern, die die Polizei mit
wertvollen Hinweisen versorgt haben und bittet die Bevölkerung
"weiter wachsam zu sein sowie Auffälligkeiten sofort an die örtliche
Polizei zu melden". Ein Einbruch dauert in der Regel nur wenige
Minuten. Je länger das Eindringen in die Wohnung aufgrund
professioneller Sicherungstechnik dauert, desto größer die Chance,
dass der Täter aufgrund gestiegenen Entdeckungsrisikos aufgibt. An
den steigenden Versuchstaten - im letzten Jahr 731 Fäl-le (2013: 632)
- lässt sich ablesen, dass sich Prävention lohnt. "All diese Gründe
führen dazu, dass wir uns weiterhin dem Thema
Wohnungseinbruchdiebstahl in besonderer Weise annehmen",
verdeutlichte Kruse.

Internetkriminalität steigt dynamisch

Straftaten, zu deren Begehung auch das Internet genutzt wurde,
sind um 18,8 % auf 5.638 Taten angestiegen (2013: 4.745). Über 70 %
der Fälle sind Betrugsdelikte. Die Spanne der Cyber-Kriminalität
reicht von der mittels "WhatsApp" begangenen Beleidung über die
strafrechtlich relevante Verbreitung politisch motivierter
Propaganda, Erpressungen etc. bis zu scheinbar harmlosen Downloads,
E-Mail-Anhängen oder auf Internetseiten mit selbst aktivierenden
Inhalten. Die Beschaffung und Verbreitung elektronischer Kinder- und
Jugendpornografie ist besonders herauszustellen. Diese Fallzahlen
stiegen 2014 auf 157 Fälle (2013: 103). Durch die lückenlose
Auswertung der sichergestellten Daten musste nicht selten Bild- und
Videomaterial in einer sechsstelligen Anzahl (zum Teil eine halbe
Million Dateien in einem einzelnen Verfahren) einer Betrachtung
unterzogen werden. Dies führte neben dem hohen personellen und
technischen Aufwand insbesondere auch zu hohen psychischen
Belastungen bei den Auswertern. Es ist zu vermuten, dass es bei
Cyberkriminalität ein hohes Dunkelfeld gibt. Laut Dunkelfeldstudie
des Landeskriminalamtes Niedersachsen ist davon auszugehen, dass rund
9 % der Internetstraftaten angezeigt werden. "Die Polizeidirektion
Göttingen wird in Bezug auf wechselnde, neue Erscheinungsformen der
Internetkriminalität wachsam sein und schnell reagieren", versprach
Kruse. Nur durch das das Sichtbarmachen von Straftaten kann die
Polizei dagegen vorgehen. "Insbesondere mit weiterer Optimierung der
technischen Ausstattung der Datenauswerter und durch fortwährende
Qualifizierungsmaßnahmen der Ersteinschreiter bei der
Anzeigenerstattung bis zum spezialisierten Ermittler mit
Expertenwissen haben wir darauf reagiert", so Kruse weiter.
Technische Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise Virenscanner und
Firewalls, sind ein wesentlicher Baustein, um kriminellen Angriffen,
wie dem Eindringen in Computersysteme durch Schadsoftware oder nicht
autorisierte Zugriffe, im Internet abzuwehren. Neben technischen
Sicherheitslücken wird die "Schwachstelle Mensch" vom Täter
ausgeforscht und genutzt. Insoweit bedarf es der Information von
Internetnutzerinnen und -nutzern. Der Ratgeber Internetkriminalität
des Landeskriminalamtes Niedersachsen steht allen Bürgerinnen und
Bürger hierbei hilfreich zur Seite (www.polizei-praevention.de). In
Schulen wurde bereits der Film "Verklickt" verteilt, der die Realität
junger Menschen in virtuellen Welten zeigt. Das Bundesamt für
Sicherheit und Informationstechnik (BSI) bietet auf seinen
Online-Seiten wertvolle Informationen u.a. zur Hardware-Sicherheit an
(www.bsi-fuer-buerger.de).

Fazit von Robert Kruse

"Die zunehmende Digitalisierung vieler Lebensbereiche stellt auch
die Polizei vor große Herausforderungen. Cyberkriminalität ist zu
einem polizeilichen Schwerpunktthema geworden. Der
Wohnungseinbruchsdiebstahl bleibt im besonderen Fokus der täglichen
Polizeiarbeit. Die Polizeidirektion Göttingen wird weiterhin die
Entwicklungen und Trends analysieren und sich damit einhergehend für
diese Herausforderungen aufstellen."




Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Göttingen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Margret Reinecke
Telefon: 0551/491-1004
Fax: 0551/491-1035
E-Mail: pressestelle(at)pd-goe.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-goe.polizei-nds.de


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