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150504-3-K/LEV "Blümchen" beißt ins Auto - "Poldi" auf Abwegen

ID: 1245248

(ots) - In Anlehnung an das Arche-Noah-Prinzip und getreu
ihres gesetzlichen Auftrags haben Kölner Polizisten am ersten
Mai-Wochenende hingebungsvoll alles gegeben, um ausgebüchste
Vierbeiner wieder einzufangen. Zugegeben: Immer wieder rücken
Uniformierte in der Domstadt aus, um entlaufene Pferde, Schwäne,
ganze Entenfamilien und andere mehr oder weniger possierliche
Zeitgenossen unter Kontrolle zu bringen. Ja, im Einzelfall sogar
Zwerg-Känguruhs. Ausgewachsene Wasserbüffel dagegen eher seltener...

Den liebenswerten - zumal weitestgehend glimpflich verlaufenen -
Reigen eröffnete in der Nacht auf Samstag (2. Mai) jedoch ein
verschrecktes Pony, das von einem Reiterhof im Ortsteil Meschenich
abgängig war. Unbekannte hatten dort zuvor das Gatter geöffnet -
minderbemittelte Gemüter halten solches vermutlich für witzig...
Ganze sieben Pferde hatten daraufhin das nunmehr ungesicherte Gelände
verlassen und waren ziellos umhergestreift. Darunter auch "Blümchen".
Das kleine, schwarze Pony war in der Dunkelheit nur schwer zu
erkennen und umso mehr gefährdet.

Nachdem bereits alle seine Kameraden wieder unter Dach und Fach
waren, wurde "Blümchen" gegen 1.50 Uhr von einer fahndenden
Streifenwagenbesatzung erstmals im Bereich Rodenkirchen entdeckt. An
der Emil-Hoffmann-Straße versuchten die Beamten, das Pony zu stoppen.
Spontan ausweichend entkam es zunächst über Hinterhöfe auf die
Industriestraße. Und beharrlich widersetzte sich das verstörte Tier
den wiederholten Anhalteversuchen der ihm in Sachen Ortskunde
überlegenen Polizisten. Drei Streifenwagenbesatzungen folgten
letztlich mit eingeschaltetem Blaulicht dem wiederholt im gestreckten
Galopp ausweichenden Tier. Auch die Feuerwehr wurde hinzugezogen. An
der Maternusstraße schließlich - immerhin nach einigen Kilometern der
Odyssee - ging "Blümchen" gegen 3.50 Uhr die Puste aus. Zwischen den




Dienstfahrzeugen wurde das Pony festgesetzt.

Aus der Wache organisierte eine Streifenwagenbesatzung einen Napf
mit Wasser. Und einer der Beamten opferte vor Ort selbstlos seine
Einsatzverpflegung - "Blümchen" ließ sich die Äpfel munden. Satt
wurde das mehr und mehr zutrauliche Pony jedoch augenscheinlich
nicht: Ganz nonchalant begann es, die blaue "Polizei"-Folie von der
Motorhaube eines der Streifenwagen abzufressen. Als der geschädigte
Reiterhof-Inhaber kurz darauf erschien, begab sich das gerettete Tier
wieder unter seine Fittiche - und die Beamten trollten sich mit ihrem
geringfügig lädierten "..olizei"-Auto zurück zur Wache.

Mit weitaus gewichtigeren Kalibern hatten es demgegenüber am
Sonntagabend (3. Mai) Polizisten der Wache Leverkusen-Opladen zu tun:
Vom S-Bahnhaltepunkt Rheindorf aus meldete die DB-Sicherheit gegen
21.20 Uhr "drei auf den Gleisen entlanglaufende Kühe"! Auf der
Solinger Straße kurz vor der Raoul-Wallenberg-Straße trafen
eingesetzte Polizisten dann auf die vor sich hin trottenden Rinder.
Ganz offensichtlich war hier ein kräftiger Bulle mit zwei weiblichen
Artgenossen im Schlepp unterwegs. Angesichts der ihm den Weg
verstellenden Streifenwagenbesatzung nahm der Paarhufer dann auch
eher grimmig Blickkontakt mit den lästigen Störern auf. Es stellte
sich heraus, dass es sich bei dem "verdächtigen Trio" um europäische
Wasserbüffel namens "Poldi, Bambi und Lotti" handelte. Deren
eigentliche Aufgabe - für die diese Gattung besonders prädestiniert
ist - besteht darin, im Auftrag des Naturschutzbundes das Grüngelände
Pescher Busch zu beweiden. Seit längerer Zeit bereits halten die
Büffel so das alte Wupperdelta sauber und pflegen die dortigen Auen.

Wie und warum auch immer - Poldi und seinen beiden "Auserwählten"
war es gelungen, das Gelände zu verlassen. Ob sie sich dazu
entschlossen hatten, in alter Heimatverbundenheit ihrem früheren,
nördlich gelegenen Gehege zuzustreben, konnte nicht geklärt werden.
Und dass "Poldi" in machomäßigem Selbstverständnis seine betont
abweisende Haltung gegenüber den (männlichen) Polizisten im Sinne
eifersüchtiger Besitzstandswahrung annahm, darf nur vermutet werden.

Von der hinzugerufenen Rinderhalterin ließen sich die drei
Ertappten dann jedoch willig zu dem zirka einen Kilometer entfernten
Gatter zurückführen. Immerhin hatte der kleine, zu den Menschen
zurückgekehrte Mogli in Kiplings berühmtem "Dschungelbuch" ohne
weiteres die recht umgänglichen Wasserbüffel domestiziert. Gleichwohl
wurde die kleine Kolonne im Schritttempo von einem Streifenwagen
zurückeskortiert. Wer weiß schon, wo "Poldis" überschüssiges
Büffel-Testosteron ihn sonst noch hinführt. Und: Der finstere Herr
der hinduistischen Unterwelt reitet immerhin - auf einem
Wasserbüffel... (cg)




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Datum: 04.05.2015 - 16:09 Uhr
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