Vorsicht vor kopierten Facebook-Freunden
(ots) - (mb) Mit "gefakten" Accounts missbrauchen
anonyme Betrüger das Vertrauen unter Facebook-Freuden. Sie kopieren
private Facebook-Seiten und kontaktieren betrügerisch Freunde des
eigentlichen Users. So gelingt es ihnen immer wieder, auf fremde
Kosten Online-Bezahldienste zu nutzen, die über Handyverträge
abgerechnet werden. Betroffen sind "offene" Facebook-Accounts mit
öffentlichen Freundeslisten. Die fiese Betrugsmasche ist längst nicht
bei allen Nutzern sozialer Netzwerke bekannt. Allein in den letzten
14 Tagen gingen zehn Anzeigen bei der Polizei in Paderborn ein.
Die Kriminellen legen ein neues Facebook-Profil an, in das
Einträge und Fotos eines bestehenden Accounts inklusive des
Profilbildes kopiert werden. Die geklonten Seiten sehen also genauso
aus, wie die "echten". Unter dem Vorwand, die Zugangsdaten zum
eigenen Profil verloren zu haben, wird ein "Freund" des echten
Profils mit einer neuen Freundschaftsanfrage kontaktiert. Akzeptiert
der Kontakt die Anfrage, ist der auch der Kriminelle ein "echter"
Freund. Dieser bittet um die Handynummer des neuen Freundes oder der
Freundin, weil zum Beispiel das Handy abgestürzt ist und man jetzt
alle Kontakte neu anlegen muss. Hat der Betrüger die Nummer, setzt er
sie für Internet-Bezahldienste ein, die per SMS funktionieren. Der
Freund/die Freundin bekommen dann eine SMS mit einer PIN-Nummer, die
für den Abschluss der Bezahlung erforderlich ist. Die Übermittlung
des Codes fordert der Kriminelle per Facebook-Chat ein. Wozu hat man
denn Freunde? Der Handybesitzer kann mit der SMS vermutlich zunächst
nichts anfangen und bekommt durch den Chat eine fadenscheinige
Erklärung. Dem Betrüger ist es allerdings nur wichtig, so schnell wie
möglich an die PIN-Nummer zu gelangen und pocht auf die Übermittlung
der Kombination im Chat. Wird die Nummer übermittelt und beim
Bezahlvorgang des Täters, meistens für Online-Spiele oder
Internet-Lotterien, eingesetzt, taucht der Betrag auf der nächsten
Handyrechnung des Opfers auf. Von all dem bekommt der echte Inhaber
des kopierten Profils nichts mit. Bei der Paderborner Polizei haben
sich einige Facebook-User gemeldet, die betrügerische Kontakte dieser
Art rechtzeitig bemerkt hatten und kein Geld an die Kriminellen
verloren haben. Andere haben den Betrug erst bemerkt, als bereits
Bezahlvorgänge abgewickelt waren. Meistens geht es um Summen im
zweistelligen Bereich - aber haben die Kriminellen erst ein Opfer
gefunden, bleiben sie dran... Am Wochenende verlos ein 29-jähriger
Paderborn durch mehrere Bezahlvorgänge rund 150 Euro an die
unbekannten Täter.
Der Betrug lässt sich nur mit Aufmerksamkeit erkennen und
verhindern, so die Paderborner Polizei. Bei jedem Datenaustausch im
Internet - auch die Weitergabe einer Handynummer ist ein
Datenaustausch - ist höchste Sensibilität gefragt.
Erhaltene Bezahlcodes - egal ob selbst angefordert oder ohne
eigene Anforderung erhalten - dürfen niemals - wirklich niemals -
weitergegeben werden, denn Betrüger setzen auch auf andere Maschen,
um über ihre Opfer Bezahlcodes verschiedenster Provider zu beziehen
und einzusetzen.
Damit nicht jeder auf die persönlichen Kontakte auf Facebook
zugreifen kann, muss in den Privatsphäre-Einstellungen die
Sichtbarkeit der Freundkontakte auf "nur ich" eingestellt sein. Im
Falle eines Betrugsverdachts sollte sofort die Polizei und der
gesamte Freundeskreis informiert werden.
Rückfragen bitte an:
Der Landrat als
Kreispolizeibehörde Paderborn
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit -
Riemekestraße 60- 62
33102 Paderborn
Telefon: 05251/306-1320
Fax: 05251/306-1095
E-Mail: pressestelle.paderborn(at)polizei.nrw.de
Web: www.polizei.nrw.de/paderborn
Außerhalb der Bürozeiten:
Leitstelle Polizei Paderborn
Telefon: 05251/ 306-1222
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Datum: 22.07.2015 - 13:53 Uhr
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