ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

Vortragsveranstaltung und Plakatausstellung "Menschenhandel und moderne Sklaverei" an der Polizeiakademie Niedersachsen in Oldenburg

ID: 1308392

(ots) -
Menschenhandel findet nicht nur in Afrika, Asien oder an anderen
weit entfernten Orten statt. Auch in Deutschland und bei uns in
Niedersachsen spielt das "Geschäft mit Menschen" eine große Rolle.
Die Polizeiakademie Niedersachsen hat am 08.09.2015 Vertreter aus
Polizei, Politik, Bildung und Verbänden zur Vortragsveranstaltung und
Plakatausstellung "Menschenhandel und moderne Sklaverei" eingeladen.
Rund 200 Gäste, darunter auch zahlreiche interessierte Studierende,
suchten den Oldenburger Studienort der Polizeiakademie auf, um sich
mit diesem ernsthaften Thema auseinander zu setzen.

Als Bildungseinrichtung der Polizei beschäftige sich die
Polizeiakademie Niedersachsen intensiv mit dem Thema, "um unsere
Studierenden mit den unterschiedlichen Facetten dieses
bedeutungsvollen Themas vertraut zu machen", versicherte Dieter
Buskohl, Direktor der Polizeiakademie, bei seiner Begrüßung.

Bürgermeisterin der Stadt Oldenburg Germaid Eilers-Dörfler
begrüßte es, dass endlich ein Gespräch zum Thema "Schlepper und
Schleuser" stattfindet und verwies in diesem Zusammenhang auf die
aktuelle Flüchtlingssituation. Sie lobte außerdem die Kreativität der
Grafik-Studierenden, die die 165 ausgestellten Plakate im Rahmen
eines Wettbewerbs gestaltet hatten: "Es ist eine fantastische Idee,
Studierende die Thematik aufarbeiten zu lassen."

Der Präsident des Landeskriminalamts Niedersachsen Uwe Kolmey
zeigte im weiteren Verlauf die aktuelle Situation im Rahmen eines
polizeilichen Lagebildes in Niedersachsen auf. Rund 50
Ermittlungsverfahren wurden 2014 wegen Menschenhandels zur sexuellen
Ausbeutung sowie der Ausbeutung als Arbeitskraft geführt. "Die
Dunkelziffer ist allerdings bedeutend höher", so Kolmey. "Viele Opfer
verweigern aus Angst die Aussage und Kooperation mit der Polizei."

Um diesen Opfern eine Stimme zu geben, gründete Dr. Cinderella




Hemme 2011 die broken hearts stiftung. Hemme verdeutlichte anhand
einer Auswahl der ausgestellten Plakate eindrucksvoll die
verschiedenen Arten von Menschenhandel, beispielsweise der
Zwangsprostitution, der Ausbeutung von Arbeitskräften oder dem
Organhandel. Sie appellierte an die Anwesenden, die Augen nicht zu
verschließen: "Je eher wir das Schweigen brechen und hinschauen,
desto klarer und erfolgreicher können Polizei und Hilfsorganisationen
ihre Arbeit erledigen."

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde es unter den Zuhörern
besonders still. Die Gäste hörten gebannt zu, als die ehemalige
Betroffene Jana Koch-Krawczak eindrucksvoll von ihren Erfahrungen als
Zwangsprostituierte berichtete. Koch-Krawczak arbeitet heute als
Streetworkerin und möchte durch ihren offenen Umgang mit ihrer
Vergangenheit und ihren Schilderungen auf die Problematik aufmerksam
machen. "Dadurch möchte ich der Polizei und den Hilfsorganisationen
einen besseren Zugang zu den Frauen ermöglichen, die aus der
Prostitution aussteigen wollen."




Rückfragen bitte an:

Polizeiakademie Niedersachsen
Nicole Barthel
Telefon: 05021 9778-714
Mobil: 0163 5676327
E-Mail: pressestelle(at)akademie.polizei.niedersachsen.de
http://www.pa.polizei-nds.de


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 08.09.2015 - 17:32 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1308392
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: POL-AK NI
Stadt:

Oldenburg



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" Vortragsveranstaltung und Plakatausstellung "Menschenhandel und moderne Sklaverei" an der Polizeiakademie Niedersachsen in Oldenburg"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Polizeiakademie Niedersachsen (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Polizeiakademie Niedersachsen