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Freiwillige Helferin überführt Betrüger

Asylsuchende immer häufiger Opfer bei Fahrscheinbetrugsdelikten

ID: 1325534

(ots) -
Am Donnerstagmorgen (8. Oktober) konnten zwei junge Syrier am
Hauptbahnhof München vorläufig festgenommen werden. Sie hatten
versucht, einer syrischen Familie Reisepläne und ein Bayerntickt in
betrügerischer Absicht als Fahrschein nach Amsterdam zu verkaufen.
Eine freiwillige Helferin, die sich am Hauptbahnhof um ankommende
Migranten kümmert, bemerkte dies und informierte die Polizei.

Der Bundespolizei werden immer mehr Betrugsfälle bekannt, in denen
"vermeintliche Landsleute" ankommende Migranten mittels skrupelloser
Fahrkartenverkäufe am München Hauptbahnhof um ihr Geld bringen.

Der jüngste Fall ereignete sich heute Morgen gegen 06:30 Uhr. Eine
25-Jährige aus Schwabing, die am Hauptbahnhof als freiwillige
Helferin eingesetzt ist, beobachtete, wie zwei Männer einer syrischen
Familie eine Reiseauskunft sowie ein Bayernticket verkauften. Sie
informierte sofort die Polizei.

Nach ersten Ermittlungen handelte es sich um zwei Syrer im Alter
von 20 und 21 Jahren. Sie hatten einer sechsköpfigen Familie eine
Reiseauskunft München - Amsterdam sowie ein gestern entwertetes
Bayernticket für zusammen 222 EUR verkauft. Kurz bevor Geld und
vermeintliche Fahrscheine die Besitzer wechselten, konnten die beiden
Tatverdächtigen festgenommen werden.

Bei beiden handelt es sich um Asylbewerber, die derzeit in
Niedersachsen Meldeadressen haben. Beim 21-Jährigen wurden eine
weitere Reiseauskunft München - Halle/Saale sowie 700 EUR Bargeld
aufgefunden. Beim 21-Jährigen eine Reiseauskunft München -
Braunschweig sowie 400 EUR Bargeld. Gegen beide Syrer wird von der
Bundespolizei wegen des Verdachts des Betruges ermittelt. Eine
Entscheidung darüber, ob beide dem Haftrichter zugeführt werden,
konnte noch nicht abschließend herbeigeführt werden.

Die Ermittlungen der Bundespolizei gestalten sich in diesem




Deliktsfeld häufig schwierig, weil Täter nach erfolgreichem Verkauf
meist den Bahnhofsbereich schnell verlassen. Wenn Geschädigte den
Vorfall zur Anzeige bringen, können Tatverdächtige oft nur mittels
sogenannter Lichtbildvorlagen erkannt werden. Dies setzt jedoch stets
voraus, dass bereits Verdachtsmomente gegen einen illegalen Verkäufer
vorlagen und deswegen schon einmal Lichtbil-der gefertigt wurden. Die
bisher ermittelten Tatverdächtigen und deren Vorgehensweise legen den
Schluss nahe, dass es sich bisher nicht um Formen organisierter
Kriminalität handelt. Vielmehr wurden bisher stets Einzel-, und in
geringer Anzahl Wiederholungstäter aufgegriffen. Immer mehr verlagert
sich das Tatgeschehen aber auch weg vom Bahnhofsbereich, so dass
Verkäufe auch außerhalb von Bahnanlagen, und damit weg von
Überwachungskameras und Polizei, getätigt werden.

Ein hohes Maß an Dunkelfällen vermuten die Ermittler der Münchner
Bundespolizei zudem im Bereich von Asylbewerbern, die sich in der
Bundesrepublik nicht registrieren lassen wollen. So wie die o.a.
syrische Familie, die unterwegs in ein anderes europäisches Land war.
Eine strafrechtliche Verfolgung ohne die tatrelevanten Aussagen der
Opfer, kann dann oft nur geführt werden, wenn Zeugen, wie die
25-jährige freiwillige Helferin die Tat beobachtet haben. Darum sind
Zeugen wie die Schwabingerin oder auch DB-Mitarbeiter für die
weiteren Ermittlungen oft einziger Anhaltspunkt.

Auch die Deutsche Bahn versucht in diesem Zusammenhang,
Asylbewerber vor den Machenschaften von Betrügern zu warnen. Am
Münchner Hauptbahnhof wurden mittlerweile Aufsteller vor und
Aufkleber an den Fahrscheinautomaten angebracht, die in deutscher,
englischer und arabischer Sprache auffordern, Fahrkarten nur selbst
an Automaten oder Fahrscheinschaltern zu kaufen.

Und auch die Bundespolizei wird auf diese neue Masche skrupelloser
Betrügereien reagieren. Derzeit wird ein Präventions-flyer in
arabischer Sprache erstellt, mit dem bereits an Grenzübergängen und
im grenznahen Raum vor den üblen Betrugsmaschen gewarnt werden soll.




Rückfragen bitte an:

Wolfgang Hauner
Bundespolizeiinspektion München
Arnulfstraße 1 a - 80335 München
Telefon: 089 515 550 215
E-Mail: bpoli.muenchen.oea(at)polizei.bund.de

Die Bundespolizeiinspektion München ist zuständig für die
polizeiliche Gefahrenabwehr und Strafverfolgung im Bereich der
Anlagen der Deutschen Bahn und im größten deutschen S-Bahnnetz mit
über 210 Bahnhöfen und Haltepunkten auf 440 Streckenkilometern. Der
räumliche Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion München
mit dem Bundespolizeirevier München Ost und Diensträumen in Pasing
und Freising umfasst neben der Landeshauptstadt und dem Landkreis
München die benachbarten Landkreise Dachau, Ebersberg,
Fürstenfeldbruck, Starnberg, Erding und Freising. Sie finden uns im
Münchner Hauptbahnhof unmittelbar neben Gleis 26.
Telefonisch sind wir rund um die Uhr unter 089 / 515550 - 111 zu
erreichen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bundespolizei.de oder
oben genannter Kontaktadresse.


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Datum: 08.10.2015 - 12:27 Uhr
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