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Immer neue Maschen beim skrupellosen Fahrkartenbetrug mit Migranten

Opfer erstatten seltener Anzeigen

ID: 1334580

(ots) -
Polizeilich ist es nicht ungewöhnlich, dass Menschen, die die
Polizei scheuen, auch wenn sie selbst Opfer werden, keine Anzeige
tätigen. In Fällen des Fahrkartenbetrugs an Migranten werden die
Anzeigen, die bei der Münchner Bundespolizei eingehen, zwar etwas
weniger, die Dunkelziffer dürfte aber erheblich sein.

Der Bundespolizei werden immer wieder Betrugsfälle bekannt, in
denen "vermeintliche Landsleute" Migranten skrupellos "falsche"
Fahrkarten verkaufen. Statt Fahrscheinen gibt es nur
Fahrscheinauskünfte.

Die Fälle, in denen sich Migranten bei der Bundespolizei melden,
weil sie betrogen wurden, gehen zurück. Dies hängt aber nicht mit
geringeren Fallzahlen zusammen. Die Betrüger werden immer findiger
und weichen z.B. örtlich aus. Dabei verlassen sie nach der Anbahnung
des Geschäftes den Bahnhof. Geld und Fahrplanauskunft wechseln dann
außerhalb der Videoüberwachung den Besitzer. Anderseits suchen sie
sich immer mehr Migranten aus, die zu Familienangehörigen oder
Bekannten wollen und sich deshalb auch erst an von ihnen selbst
bestimmten Orten registrieren lassen wollen. Und im letzteren Fall
haben die Migranten keine Veranlassung etwas anzuzeigen, selbst wenn
sie um mehrere hundert Euro betrogen wurden. Sie scheuen den Kontakt
zur Polizei, weil sie dann einer Registrierung unterzogen werden. Und
weil am Münchner Hauptbahnhof immer weniger Flüchtlinge ankommen,
weichen sie an Orte aus, wo sie mehr Opfer finden können. So auch im
jüngsten Fall, den eine Streife der Bundespolizei gestern Abend (22.
Oktober) am Münchner Hauptbahnhof erlebte.

Dabei war ein 18-jähriger Syrer Opfer eines Betruges geworden. Ein
zunächst Unbekannter verkaufte ihm eine "Fahrplanauskunft" als
Fahrschein München - Hamburg. Kostenpunkt: 426 Euro. Der Anbahnung
dazu fand in einem Zug von Passau nach München statt.





Ausgangspunkt war eine mit dem 18-Jährigen reisende syrische
Familie. Sie baten einen "Somalier" um Hilfe. Mit dessen Handy
wollten sie ihren in Deutschland aufhältigen Sohn anrufen; wollten
ihm mitzuteilen, dass sie sich in Sicherheit befinden und unterwegs
zu ihm seien. Das war gegen 21:30 Uhr in Passau. Im fahrenden Zug kam
dann besagter "Somalier" mit zahlreichen Migranten ins Gespräch, die
nach Schweden wollten. U.a. auch mit der Familie, die jedoch nur 15
Euro dabei hatte. Und auch der 18-Jährige wollte nach Skandinavien.
Die syrische Familie bat ihn, Ihnen Geld für die Fahrkarte zu leihen,
das ihm ihr Sohn, zusammen mit einem Ausgleich für die Hilfe,
zurückzahlen würde.

In München kam der "Somalier" kurz vor 23 Uhr wieder auf die Syrer
zu. Die Frage des 18-Jährigen, ob er wisse, wo und wie er ein Ticket
nach Hamburg bekäme, beantwortete er mit einem Ja. Zusammen gingen
sie an einen Fahrscheinautomaten. Dort gab der Syrer dem "Somalier"
einen 100 Euro-Schein. Der "Somalier" meinte, der Fahrscheinautomat
würde nur 50 Euro-Scheine nehmen. Deswegen müsste man zu einem Freund
von ihm, der den Fahrschein mit einer Karte bezahlen würde. In einem
Schnellrestaurant auf der Empore des Münchner Haupt-bahnhofes wartete
dann tatsächlich der vermeintliche Freund, ebenfalls ein "Somalier".
Zusammen ging es dann zum nächsten Fahrscheinautomaten. Dort druckte
einer der "Somalier" eine "Fahrplanauskunft" für den 18-jährigen
Syrer und die ihn begleitende, zweiköpfige Familie aus. Er nahm das
Geld, 426 Euro, entgegen und übergab die vermeintlichen Fahrscheine.
Danach verwies der Verkäufer auf Gleis 23, wo am nächsten morgen um
10:55 Uhr der Zug nach Hamburg abfahren würde.

Im weiteren Verlauf der Nacht erfuhr der 18-Jährige dann im
Gespräch mit anderen Landsleuten, dass er keinen Fahrschein, sondern
lediglich eine Fahrplanauskunft "gekauft" hätte. Daraufhin wandte er
sich an die Bundespolizei. Hier werden nun Videoaufzeichnungen
auswertet.

Bei der Bundespolizei in München werden derzeit mehr als 40
Betrugsfälle behandelt. Die Schadenssumme beträgt rund 14.000 Euro.
In 15 Fällen konnten bisher Tatverdächtige ermittelt werden.




Rückfragen bitte an:

Wolfgang Hauner
Bundespolizeiinspektion München
Arnulfstraße 1 a - 80335 München
Telefon: 089 515 550 215
E-Mail: bpoli.muenchen.oea(at)polizei.bund.de

Die Bundespolizeiinspektion München ist zuständig für die
polizeiliche Gefahrenabwehr und Strafverfolgung im Bereich der
Anlagen der Deutschen Bahn und im größten deutschen S-Bahnnetz mit
über 210 Bahnhöfen und Haltepunkten auf 440 Streckenkilometern. Der
räumliche Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion München
mit dem Bundespolizeirevier München Ost und Diensträumen in Pasing
und Freising umfasst neben der Landeshauptstadt und dem Landkreis
München die benachbarten Landkreise Dachau, Ebersberg,
Fürstenfeldbruck, Starnberg, Erding und Freising. Sie finden uns im
Münchner Hauptbahnhof unmittelbar neben Gleis 26.
Telefonisch sind wir rund um die Uhr unter 089 / 515550 - 111 zu
erreichen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bundespolizei.de oder
oben genannter Kontaktadresse.


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Datum: 23.10.2015 - 12:37 Uhr
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Ansprechpartner: Bundespolizeidirektion München
Stadt:

München



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