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Kampfmittelbeseitigungsdienst machte in NRW 927 Bomben unschädlich - Innenminister Jäger: "Kampfmittelbeseitigung ist auch 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg eine unverzichtbare Aufgabe"

ID: 1335509

(ots) - Die Experten des
Kampfmittelbeseitigungsdienstes haben im vergangenen Jahr 927 Bomben
in Nordrhein-Westfalen entdeckt und unschädlich gemacht. Dazu gehören
neben 264 Bomben ab einem Gewicht von 50 Kilogramm und mehr, auch
Nebel-, Brand-, Splitter- und kleinere Sprengbomben. "Das zeigt, wie
wichtig die Kampfmittelbeseitigung auch 70 Jahre nach Kriegsende ist
und auch noch Jahrzehnte bleiben wird" betonte Innenminister Jäger
heute in Düsseldorf. Dabei steht der präventive Aspekt der Arbeit des
Kampfmittelbeseitigungsdienstes, beispielsweise die Beratung von
Kommunen und Bauherren, immer mehr im Vordergrund. In der Regel
werden die "Blindgänger" bei der systematischen Suche der Experten
vom Kampfmittelbeseitigungsdienst entdeckt.

2014 erkannten die Experten in 120 Fällen Weltkriegsbomben auf den
Luftbildern und räumten sie anschließend. Weitere 50 Blindgänger
wurden entdeckt, weil Luftaufnahmen Verdachtsmomente lieferten. Bei
Bauvorhaben wertet der Kampfmittelbeseitigungsdienst gezielt
Luftbilder aus. Wird eine nicht detonierte Weltkriegsbombe vermutet,
überprüfen die Entschärfer den Baugrund. Im vergangenen Jahr gab es
in NRW insgesamt 20.350 Anfragen durch Bauherren (Vorjahr: 17.555) an
die Kampfmittelbeseitigungsdienste in Düsseldorf und Arnsberg. In
1.947 Fällen wurden Granaten, Bomben oder andere Sprengmittel
zufällig entdeckt. "Auch Munitionsteile, die harmlos erscheinen,
sind lebensgefährlich. Bei verdächtigen Gegenständen muss das
Ordnungsamt oder die Polizei sofort informiert werden", warnte der
Innenminister. "Dann können die Experten vom
Kampfmittelbeseitigungsdienst das Kriegsmaterial entschärfen".

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst räumte insgesamt 10.096
Kampfmittel. Darunter waren 7.059 Granaten (8.345), 1.024
Handgranaten (861), 148 Minen (144) und 938 andere Sprengmittel




(1.563). Im Vergleich zum Vorjahr hat sich Stückzahl und
Explosivstoffmenge leicht reduziert. Acht Bomben mussten vor Ort
wegen ihres Zünderzustands oder besonders kritischer Langzeitzünder
gesprengt werden. Vor Ort wurden 522 Kampfmittel gesprengt. "Die
Kampfmittelbeseitiger riskieren täglich ihr Leben. Ihnen danke ich
ausdrücklich für Ihren Einsatz", lobte Jäger.

Beispielhaft dafür steht die Sprengung einer Bombe mit
Langzeitzünder am 29. April 2014 in Duisburg-Bruckhausen. Bei der
planmäßigen Überprüfung eines Blindgängerverdachtspunkts in einer
Kleingartenanlage wurde eine britische 5-Zentnerbombe mit einem
chemisch-mechanischen Langzeitzünder in ca. 4,5 Meter Tiefe
freigelegt. Der Zustand des Zünders bedeutet bei einer Entschärfung
ein erhebliches Risiko. Deshalb wurde an der Fundstelle entschieden,
die Bombe unverzüglich zu sprengen. Von den Evakuierungsmaßnahmen
waren insgesamt etwa 2.000 Menschen betroffen, unter anderem lag auch
ein Teil eines großen Betriebsgeländes in diesem Bereich. Die
Bundesautobahn A 42 wurde zudem kurzfristig für den Verkehr gesperrt.
Gegen 20:10 Uhr erfolgte dann die Sprengung der 250 kg schweren
Bombe. Durch die umfangreichen Maßnahmen im Vorfeld entstanden keine
Sprengschäden.

Die Folgen des Zweiten Weltkriegs verursachen weiter hohe Kosten.
Im vergangenen Jahr zahlte das Land rund 34,9 Millionen Euro, um
Kampfmittel zu beseitigen und die Entsorgungstechnik zu
modernisieren. Der Bund erstattete etwa 3,2 Millionen Euro für die
Beseitigung der ehemals reichseigenen Munition. An private Räumfirmen
vergab Nordrhein-Westfalen direkte Aufträge in Höhe von 6,3
Millionen Euro.




Rückfragen bitte an:

Ministerium für Inneres und Kommunales
Pressestelle Ministerium für Inneres und Kommunales
Telefon: 0211/871-2300
Fax: 0211/871-2500
E-Mail: pressestelle(at)im.nrw.de
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Datum: 26.10.2015 - 09:52 Uhr
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