FremdenfeindlicherÜbergriff von Rechtsextremisten - vier verletzte Dortmunder - vier Festnahmen
(ots) - Lfd. Nr.: 1532
In der Nacht zu Sonntag (24./25.10) ereignete sich ein
fremdenfeindlicher Übergriff von Rechtsextremisten zum Nachteil von
vier Dortmundern mit Migrationshintergrund. Die Dortmunder Polizei
hat vier gewalttätige Rechtsextremisten festgenommen.
Ein erster Einsatz für die Dortmunder Polizei fand am 24.10. um
23.32 Uhr statt: Vier Dortmunder (20, 21 und 22 Jahre alt) hatten die
Polizei alarmiert, nachdem sie von einer sechsköpfigen Gruppe
Rechtsextremisten provoziert und angegriffen worden waren.
Auslöser des Angriffs soll eine Frage nach der Nationalität des
Quartetts gewesen sein. Als die Dortmunder ihren
Migrationshintergrund bejahten, kam es zu Körperverletzungen mittels
Flaschen und einem Baseballschläger. Ein Messer wurde vorgehalten,
kam aber wohl nicht zum Einsatz. Ein in der Nähe befindlicher
Jägerzaun wies frische Beschädigungen auf. Dies und die weitere
Spurenlage lassen vermuten, dass das entfernte Holz im Laufe der
Schlägerei auch als Schlagwerkzeug eingesetzt wurde. Weiter berichten
die Geschädigten von Tritten, als sie teilweise bereits am Boden
lagen.
Die vier Dortmunder konnten einen großen Teil der Schläge zwar
abwehren, sie wurden aber alle vier, auch durch die Abwehrhaltungen,
verletzt. Die Schläger flüchteten. Hierbei entwendeten sie die Jacke
eines ihrer Opfer, die der Dortmunder bei dem Angriff verloren hatte.
Eine sofort eingeleitete Fahndung verlief zunächst ergebnislos.
Um 0:26 Uhr am 25.10. alarmierten die vier Dortmunder die Polizei
erneut: Nach dem Angriff hatten sich die jungen Männer nach eigenen
Angaben versteckt, weil die Rechten sie gesucht hätten. Zu diesem
Zeitpunkt erblickten sie aus ihrem Versteck heraus vier der sechs
Angreifer erneut. Die eingesetzten Beamten nahmen die Tatverdächtigen
fest, nachdem einer von ihnen, ein 51-jähriger Dortmunder der auch
als Rädelsführer beschrieben wurde, zunächst versucht hatte, sich der
Festnahme durch die Polizei zu entziehen.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um einen 19-Jährigen aus
Kamen, und drei Dortmunder (20, 28 und 51 Jahre alt).
Kurz vor der Festnahme beobachteten die Beamten, wie der
28-Jährige einen Gegenstand ins Gebüsch hinter sich warf. Bei der
Nachschau fanden die Beamten ein Messer auf und stellten es sicher.
Eine Zuordnung zu den Tatbeteiligten war zuvor von den
Angegriffenen beschrieben worden.
Im Rahmen der Ermittlungen erfolgten Wohnungsdurchsuchungen, bei
denen auch ein Baseballschläger aufgefunden und sichergestellt wurde.
Die Ermittlungen, die durch die Soko Rechts übernommen wurden,
dauern an.
Polizeipräsident Gregor Lange äußerte sich zu den beiden Taten vom
Wochenende (vgl. lfd. Nr. 1516) mit fremdenfeindlichem Hintergrund:
"Ich bin froh, dass es uns in beiden Fällen gelungen ist, die
Tatverdächtigen schnell festzunehmen und Strafverfahren gegen sie
einzuleiten. Beide Sachverhalte zeigen, dass meine Einschätzung einer
zunehmenden Radikalisierung richtig ist. Der schnelle Festnahmeerfolg
ist auch auf ein gutes und vertrauensvolles Verhältnis der
Zivilbevölkerung zur Polizei zurückzuführen. Es ist wichtig, dass
sich Zivilgesellschaft und Polizei gemeinsam der Radikalisierung
konsequent entgegen stellen."
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Datum: 26.10.2015 - 14:37 Uhr
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