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Von falschen Enkeln, angeblichen Unglücken und schmutzigem Geld - Die Maschen der Betrüger sind vielfältig - Das Motiv ist immer das gleiche

ID: 1357397

(ots) - (uk) Jede Woche ereignen sich im Kreis
Paderborn Betrugsfälle bei denen die Opfer oftmals hohe Summen Geld
verlieren. Betrügerinnen und Betrüger denken sich immer wieder neue,
frei erfundene Sachverhalte aus, um die Betroffenen zu täuschen. Am
Ende geht es immer darum, dass die Opfer dazu bewegt werden ihr Geld
an eine fremde Person zu übergeben.

Die häufigsten dieser Betrugsarten bei denen es zu einem
persönlichen Kontakt zwischen Täter und Opfer kommt, sind der so
genannte Enkeltrick, der oft mit den Worten "Rate mal, wer hier
spricht" oder ähnlichen Formulierungen beginnt und der so genannte
Schockanruf, wo der Anrufer behauptet, dass ein naher Verwandter in
einen Unglücksfall oder ein Strafverfahren verwickelt ist.

In den letzten Monaten sind im Kreis Paderborn auch mehrmals
"falsche Polizisten" aufgetreten. Zumeist gaben sich die Betrüger als
Polizeibeamte des BKA oder des LKA aus und gaukelten ihren Opfern
vor, dass ihr Geld das auf dem Konto einer Bank liegt, auf Grund
einer angeblichen Sicherheitslücke in Gefahr sei. Die Täter konnten
die Angerufenen dazu bewegen das Geld abzuheben und an die Beamten
zwecks Überprüfung zu übergeben.

Allein am Freitag der vergangenen Woche sind der Polizei in
Paderborn drei Enkeltrickfälle gemeldet worden. In einem Fall verlor
die Betrogene (88) aus Schloß Neuhaus einen fünfstelligen Betrag. Die
Seniorin hatte dem Anrufer, der sich als ihr Enkel ausgegeben hatte,
geglaubt und einer unbekannten Person, die sich als Bekannter ihres
vermeintlichen Enkels ausgegeben hatte, einen fünfstelligen Betrag
übergeben. Zwei weitere Versuche am gleichen Tag in Salzkotten und
Altenbeken blieben für die Täter erfolglos.

Neben diesen speziellen Kriminalitätsformen gibt es aber eine
ganze Reihe weiterer Betrugsmethoden, bei denen dem




Erfindungsreichtum der Betrüger keine Grenzen gesetzt sind. In
manchen Fällen ist die kriminelle Tat als solche schwerer zu
erkennen, manche Fälle dagegen sind außergewöhnlich skurril.

Auf eine für die Polizei nicht völlig unbekannte aber dennoch
seltene Masche fiel in der vergangenen Woche eine 66-jährige
Paderbornerin herein. Die Rentnerin war am Montag (23.11.15) nach
einem Einkauf in der Stadtheide auf dem Heimweg, als sie plötzlich
von einer fremden Frau wurde. Die Unbekannte teilte ihr mit, dass sie
in Gefahr sei und großes Unglück kommen sehe. Im Laufe des weiteren
Gespräches wurde die Seniorin aufgefordert nach Hause zu gehen und
ein Ei, eine kleine Tüte und einen Lappen zu holen. Die Seniorin tat
was ihr die Unbekannte aufgetragen hatte und beide Frauen trafen sich
Minuten später auf einem Spielplatz wieder. Die Fremde öffnete das Ei
am oberen Ende und forderte die Rentnerin auf in das Ei zu pusten.
Dabei kam plötzlich "...etwas Grünes aus dem Ei!", so die Rentnerin.
Die Unbekannte verdeckte das Ei und deutete großes Unheil an. Dann
forderte sie die Paderbornerin auf ihr ganzes Geld zu holen, weil das
Geld verschmutzt sei und die Unbekannte das Geld reinigen müsse, weil
das Unglück sonst nicht mehr zu verhindern sei. Man vereinbarte sich
am darauffolgenden Tag wieder zu treffen. Am nächsten Tag brachte die
Rentnerin ihr Erspartes mit. Zuvor war sie erneut nach Hause
geschickt worden, um ein Ei und eine Flasche mit neun Löffeln Wasser
zu holen. Beim erneuten Treffen wickelte die unbekannte Frau das Geld
in ein Tuch, um es zu für die "Reinigung" vorzubereiten. Danach gab
ihr die Fremde ein gefülltes Tuch, von dem die Geschädigte ausging,
dass sich darin ihr Geld befindet, wieder. Die Unbekannte forderte
die Geschädigte auf das Geld in dem Tuch neun Tage lang unter die
Matratze zu legen und teilte ihr zum Abschluss mit, dass sie sich
nicht wundern soll, wenn sich das Tuch verfärben würde. Als die
Seniorin am Donnerstag meinte, dass es ihr besser gehen würde, sah
sie nach dem Tuch und stellte fest, dass sich anstatt ihres Geldes
nur wertlose Flyer darin befanden. Am Freitag erstatte die Rentnerin
Anzeige bei der Polizei. Nach ihren Angaben ist die Täterin etwa 50
bis 55 Jahre alt und nur etwa 1,60 Meter groß. Die Gespräche waren
auf Russisch geführt.

Opfer dieser Betrugsvariante werden, ähnlich wie bei den
Schockanrufen, fast immer ältere Menschen aus den ehemaligen
Sowjetstaaten, wo ähnliche Kriminalitätsformen sehr viel häufiger
beobachtet werden.

Die Ermittler gehen davon aus, dass nur ein Teil der tatsächlich
verübten Betrugstaten oder -versuche der Polizei gemeldet werden.
Viele Fälle bleiben im Dunkeln, weil die Opfer sich schämen oder es
ihnen peinlich ist, wenn sie merken, dass sie auf Betrüger
hereingefallen sind.

Allein für das laufende Jahr sind der Polizei allein über 150
Fälle von Enkeltrickanrufen gemeldet worden. Die Ermittler schätzen,
dass es im Prinzip jeden Tag im Kreis Paderborn zu einem oder
mehreren Enkeltrick- oder anderen Betrugsversuchen der beschriebenen
Arten gekommen ist. Nach Auswertung der Polizei beläuft sich die
Schadenssumme auf einen sechsstelligen Bereich. Der Schaden dürfte
real aber viel größer sein.

-Die Polizei rät niemals Geld an Fremde, egal was diese vorher
erzählt oder gemacht haben, zu übergeben!
- Immer misstrauisch sein!
- Beim kleinsten Zweifel selber zurückrufen und mit den Kindern
oder Enkeln Kontakt aufnehmen und sofort die Polizei über den
Notruf 110 informieren, wenn ein Betrugsversuch vorliegt!

- Die Polizei wendet sich aber auch an die jüngeren Verwandten mit
der Bitte mit den Eltern und/oder Großeltern über die diversen
Maschen der Betrüger zu sprechen.




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