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Gemeinsame Presseerklärung der Polizeidirektion Osnabrück und der Staatsanwaltschaft Osnabrück: Schlag gegen internationale Betrüger-Bande

ID: 1368505

(ots) -
Der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück ist in enger
Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück ein Schlag gegen
eine internationale Betrüger-Bande gelungen. Rund 250 Straftaten
konnte die Polizei im Zusammenhang mit der europaweit professionell
agierenden Bande aufklären. Neun Tatverdächtige wurden in den letzten
13 Monaten ermittelt - drei sitzen bereits in Untersuchungshaft. Die
Schadensumme liegt bei über 560.000 Euro. Weitere potentielle Opfer
konnten vor finanziellen Schäden bewahrt werden. Die Polizei warnt
ausdrücklich vor Verkaufsgesprächen und Investorenkontakten, die mit
einem Treffen im Ausland und Devisengeschäften verbunden sind. Seit
über einem Jahr ermittelten Polizei und Staatsanwaltschaft Osnabrück
wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges im Bereich sogenannter
Rip-Deals (Vorschussbetrug).

Die Ermittlungen kamen ins Rollen, nachdem ein Geschäftsmann aus
der Grafschaft Bentheim auf der Suche nach einem Investor für eine
neue Geschäftsidee nach Italien gelockt und dort Opfer eines
sogenannten Rip-Deals wurde. Der 43-jährige Geschäftsmann reiste mit
einem Geldbetrag von über 60.000 Euro nach Rom in der Hoffnung, im
Gegenzug für die von ihm zu erbringende Zinszahlung eine hohe Summe
als Kreditanzahlung zu erhalten. Tatsächlich erhielt er von den
Tätern wertlose kopierte Euronoten. "Diese kopierten Banknoten sehen
täuschend echt aus, sind aber mit dem Schriftzug "Facsimile"
versehen", sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Osnabrück.

Im Rahmen der umfangreichen Ermittlungen gelang es, die Strukturen
der unter zahlreichen Aliasnamen agierenden Tätergruppe aufzuhellen
und die Täter dingfest zu machen. Bereits im Juni gelang den
Ermittlern die erste Festnahme eines Bandenmitglieds. Der eigens aus
Rumänien angereiste Täter wurde bei der Tat noch im Tresorraum einer




Bank in Elsfleth festgenommen. Dabei legte er einen gefälschten
italienischen Ausweis vor. Der Mann befindet sich auf Antrag der
Staatsanwaltschaft Osnabrück in Untersuchungshaft. Bei der Tat führte
er ein präpariertes Päckchen mit zugeschnittenem Papier in der Größe
von Geldnoten mit sich, welches er gegen die echten Geldscheine
austauschen wollte.

Im September konnten dann zwei weitere Täter in Berlin unter
Beteiligung von Spezialkräften festgenommen werden. Vater und Sohn,
versehen mit mehreren Aliasnamen und Scheinfirmen, stellten eine
Vielzahl von Kontakten zwischen Verkäufern und Mittätern in Italien
her. Bei der Durchsuchung konnte umfangreiches Beweismaterial
sichergestellt werden. Beide Personen befinden sich ebenfalls in
Untersuchungshaft.

Durch die internationale Zusammenarbeit mit der Polizei in
Österreich und Italien, unter Beteiligung des BKA sowie der
europäischen Behörden Europol und Eurojust gelang es, sechs weitere
Mittäter der Bande in den letzten Monaten bei den Treffen mit
interessierten Verkäufern zu identifizieren. Weitere potentielle
Opfer konnten so vor finanziellen Schäden bewahrt werden.

Die Vorgehensweise der Täter bei Rip-Deals: Die sich vorrangig in
Italien aufhaltenden Täter gaben vor, reiche Investoren aus Israel zu
sein, die ihr Vermögen unter anderem am Immobilienmarkt in
Deutschland einsetzen wollten. Bei den Anbahnungsgesprächen
verhielten sie sich äußerst geschickt, rhetorisch erfahren und
nutzten verschiedenste Aliasnamen. Als Referenz verwiesen sie auf
ihren Internet-Auftritt, bei dem es sich jedoch um eine gefälschte
Seite handelte. Nachdem in vielen Telefonaten zunächst das Vertrauen
aufgebaut und den Verkäufern der kurzfristige Kauf ohne weitere
Preisverhandlungen in Aussicht gestellt worden war, kam es zu einem
ersten Treffen in Italien, vorrangig in Rom aber auch Mailand, Turin,
Bologna und Verona waren bei den Tätern beliebte Orte. Diese Treffen
dienten ausschließlich der Besprechung der Zahlungsmodalitäten. Das
eigentliche Geschäft trat dabei in den Hintergrund. Den Verkäufern
wurde mitgeteilt, dass es erforderlich sei, kurzfristig "kleine"
Geldscheine gegen 500er Euro-Banknoten tauschen zu müssen. Dieses
Geld sollte dann bei einem weiteren Treffen in Italien übergeben
werden. Als besonderer Anreiz und zur Zerstreuung von Bedenken
offerierten die Betrüger eine Sonderzahlung als Aufschlag zur
eigentlichen Verhandlungssumme. Die Grundmuster der Deliktsform
Rip-Deal bestehen entweder im Vortäuschen einer Kaufabsicht
hochwertiger Güter gekoppelt mit Devisentauschgeschäften oder dem
Vortäuschen einer Kreditvergabe gekoppelt mit
Devisentauschgeschäften.




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Osnabrück
Nadine Kluge-Gornig
Telefon: 0541/327-1034
E-Mail: pressestelle(at)pd-os.polizei.niedersachsen
http://www.pd-os.polizei-nds.de


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Datum: 22.12.2015 - 09:45 Uhr
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