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Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg: Verdacht der Vergewaltigung in drei Fällen (darunter einer im Rheingau-Taunus-Kreis)

ID: 1371536

(ots) - STOCKSTADT A.MAIN, LKR. ASCHAFFENBURG UND
ZAPFENDORF, LKR. BAMBERG UND KIEDRICH, RHEINGAU-TAUNUS-KREIS.

Ein jetzt 51-Jähriger sitzt seit Ende Oktober 2015 in
Untersuchungshaft. Der Mann steht im dringenden Verdacht, Anfang des
Jahres 2008 in drei Fällen Frauen vergewaltigt bzw. dies versucht zu
haben. Die Kripo Aschaffenburg führt die Ermittlungen in enger
Abstimmung mit der Aschaffenburger Staatsanwaltschaft. Die beiden
weiteren Tatorte befinden sich in Zapfendorf im Landkreis Bamberg und
in Kiedrich im Rheingau-Taunus Kreis.

Am Samstag, den 26.01.2008, war eine damals 18-Jährige gegen 16.00
Uhr im "Hübnerwald" in Ortsrandlage von Stockstadt a.Main joggen.
Dabei war die junge Frau von einem Unbekannten von hinten angegriffen
und in ein Gebüsch gezerrt worden. Dort hatte sich der Mann an ihr
vergangen. Danach war der Täter unerkannt mit einem Fahrrad
geflüchtet. Das Opfer kam in ein Krankenhaus. Unmittelbar nach der
Tat hatte die Polizei eine Großfahndung nach dem Tatverdächtigen
eingeleitet. Dabei war neben zahlreichen Streifenwagen auch ein
Polizeihubschrauber zum Einsatz gekommen.

Nachdem diese Maßnahmen nicht zur Festnahme des Unbekannten
geführt hatten, fahndete die Polizei in der Öffentlichkeit mit einem
Phantombild. Unter Einsatz zahlreicher Einsatzkräfte, darunter auch
von der Bayerischen Bereitschaftspolizei, fanden insbesondere im
Bereich des damaligen Tatorts Befragungen von Fahrradfahrern,
Joggern, Spaziergängern, Waldarbeitern und Jägern statt. Außerdem
waren mehr als 100 Fahndungsplakate an öffentlichen Stellen in
Stockstadt angebracht worden.

Die Bilanz dieser Bemühungen war, dass aus der Bevölkerung zwar
zahlreiche Hinweise eingegangen waren, aber eine entscheidende Spur
weiterhin fehlte. Auch deshalb waren damals vom Bayerischen
Landeskriminalamt 2000 Euro zur Aufklärung der Tat ausgelobt worden.





Umfangreich und intensiv liefen die Ermittlungen der Kripo
Aschaffenburg in enger Abstimmung mit der Aschaffenburger
Staatsanwaltschaft parallel dazu auf Hochtouren. Dabei war es auch
darum gegangen, bundesweit vergleichbare Fälle zu finden und zu
studieren. Die akribische Spurensicherung der Kriminalbeamten am
Tatort führte dann zu einer wichtigen Parallele. So hatten die
Ermittler festgestellt, dass es zehn Tage nach der Tat in Stockstadt
a.Main zu einem, was die Tatbegehung und die Beschreibung des
Tatverdächtigen anbelangt, ähnlichen Fall gekommen war.

Am damaligen Faschingsdienstag, den 05.02.2008, war im
Gemeindegebiet von Zapfendorf im Landkreis Bamberg eine 42-Jährige
Spaziergängerin ebenfalls von einem Unbekannten vergewaltigt worden.
Dass die beiden Fälle etwas miteinander zu tun haben könnten,
erhärtete sich durch den Vergleich der jeweils gesicherten Spuren.
Nach eingehenden Untersuchungen durch das Bayerische
Landeskriminalamt und einem dabei durchgeführten DNA-Abgleich stand
kurze Zeit später fest, dass die beiden Taten wohl zur Last ein und
desselben Täters gehen.

Erneut waren die Strafverfolger mit den zuletzt gewonnenen
Erkenntnissen auch in die Öffentlichkeit gegangen. Das
Landeskriminalamt erhöhte sogar den zur Aufklärung der beiden Taten
ausgelobten Betrag auf 3000 Euro. Entscheidende Hinweise waren
allerdings ausgeblieben. Die bundesweiten Ermittlungen der Kripo
Aschaffenburg und der Kripo Bamberg liefen weiter auf Hochtouren und
so kam es, dass ein weiterer Verdachtsfall ins Visier der Fahnder
geriet.

Im hessischen Kiedrich (Rheingau-Taunus-Kreis) hatte ein
Unbekannter am Sonntag, den 10.02.2008, eine damals 42-jährige
Joggerin tätlich angegangen und versucht zu vergewaltigen. Letztlich
hatte sich die Frau erfolgreich zur Wehr setzen können und der Täter
war unerkannt mit einem erbeuteten Rucksack geflüchtet.

Unter Federführung der Aschaffenburger Kripo und
Staatsanwaltschaft liefen auch mit den Bamberger und Wiesbadener
Kolleginnen und Kollegen eng abgestimmte Ermittlungen. Im Laufe der
Zeit wurden immer wieder neue Ansätze unternommen, die Fälle
aufzuklären. Zu keinem Zeitpunkt legten die Beamten den Fall zu den
Akten. Tatsächlich gelang es auf diese Weise, im Laufe der Jahre
zumindest die Spur des Täters weiter zu verfolgen. Weitere
DNA-Treffer im Bundesgebiet und auch im benachbarten Ausland spielten
hier eine entscheidende Rolle. Dabei handelte es sich allerdings um
sogenannte "Spur-Spur"-Treffer, die an verschiedenen Tatorten
insbesondere nach Eigentumsdelikten gesichert werden konnten.
"Spur-Spur"-Treffer heißt, dass diese keiner bereits
erkennungsdienstlich behandelten Person zugeordnet werden konnten.

Die entscheidende Wendung nahm der Fall dann Mitte Oktober des
Jahres 2015. Erstmals - knapp acht Jahre nach der Tat in Stockstadt
a.Main - konnte das DNA-Profil des gesuchten Tatverdächtigen einem
51-Jährigen zugeordnet werden. Danach handelten die Fahnder sofort.
Die Ermittlungen ergaben, dass die Spur des Gesuchten
zwischenzeitlich nach Köln führte und dass darüber hinaus gegen den
Mann in Rheinland-Pfalz aktuell wegen des Verdachts des
Wohnungseinbruchdiebstahls ermittelt wurde.

Mit diesen Erkenntnissen war auf Antrag der Aschaffenburger
Staatsanwaltschaft ein Haftbefehl gegen den 51-Jährigen erlassen
worden. Der Tatverdächtige wurde schließlich am Nachmittag des
26.10.2015 in seiner Wohnung widerstandslos festgenommen. Seitdem
sitzt er in Untersuchungshaft.

Die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg hat zwischenzeitlich die drei
Fälle wegen des Verdachts der Vergewaltigung und auch das Verfahren
wegen Wohnungseinbruch-diebstahls in Rheinland-Pfalz zusammengeführt.
Der Beschuldigte bestreitet bislang jede Tatbeteiligung.




Rückfragen zu der Meldung bitte direkt an das:

_
Polizeipräsidium Unterfranken
Präsidialbüro/Pressestelle
Frankfurter Str. 79
97082 Würzburg
Tel. 0931/457-1010 CNP: 7700-1010
Fax 0931/457-1019 CNP: 7700-1019
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Datum: 28.12.2015 - 15:04 Uhr
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