Gaunerzinken - Geheime Sprache der Einbrecher
(ots) - Im Oktober beginnt aus polizeilicher Sicht
immer die sogenannte dunkle Jahreszeit. Die "Haupteinbruchszeit", die
mit Ablauf der Märzes wieder endet. In dieser Zeit wird der eine oder
andere Hausbewohner an seinem Zuhause oder im direkten Umfeld an
Mauern, Laternen oder Mülleimern komische Zeichen finden. Was
zunächst wie naive Kindermalerei anmutet, bezeichnen Fachleute als
"Gaunerzinken". Eine uralte Geheimsprache der Bettler und Hausierer,
die sich auf diese Art und Weise Informationen über ihre Chancen auf
gute Einnahmemöglichkeiten oder Schlafplätze zukommen ließen. Aber
auch Einbrecher nutzen diese Form der Kommunikationen und
hinterlassen so für ihre "Kollegen" oder sich selbst tatwichtige
Informationen in Form der Kreide - oder Kohlezeichnungen. Hinweise
auf reiche Tatbeute, Sicherungseinrichtungen, Hunde, den besten
Fluchtweg oder die besten Einstiegsmöglichkeiten werden so
transportiert, ohne dass die Bewohner davon Kenntnis haben. Selbst
Informationen über sie selbst werden dort verewigt. Wohnen dort zum
Beispiel Polizisten, so findet man auch dafür eine spezielle
Zeichnung, die als Warnung dienen soll. Eine lange Liste von Zeichen
und deren Bedeutungen ist in vielen Internetbeiträgen zu finden.
Abschließend sind all diese Aufzählungen aber noch lange nicht, denn
das Repertoire ist vielfältig und die Deutungen auch. Die Polizei rät
Ihnen, falls Sie an Ihrem Haus merkwürdige Zeichnungen finden, deren
Herkunft und Bedeutung Ihnen nicht klar ist, diese zu fotografieren,
und im Anschluss daran wegzuwischen. So unterbrechen Sie die geheime
Kommunikation. Melden Sie ihre Wahrnehmung der Polizei. Ihre
Wachsamkeit ist ohnehin gerade in der dunklen Jahreszeit gefragt.
Sichern Sie ihr Haus, schließen Sie Fernster und Türen, wenn Sie Ihr
Haus verlassen. Wirksame Sicherungseinrichtungen sind immer noch der
beste Schutz. Die Beratungsstelle der Polizei berät Sie gerne
darüber, wie sie ihr Haus wirksam schützen können. Sie erreichen uns
unter der Rufnummer 0209/365-8412.
Rückfragen bitte an:
Polizei Gelsenkirchen
Torsten Sziesze
Telefon: 0209 / 365 2011
E-Mail: pressestelle.gelsenkirchen(at)polizei.nrw.de
www.polizei.nrw.de
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Datum: 05.01.2016 - 13:12 Uhr
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