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Kreis Pinneberg / Kreis Segeberg - "Spoofing" per Telefon - Polizeidirektion Bad Segeberg warnt vor Betrug per Telefon

ID: 1375970

(ots) - In Tangstedt im Kreis Pinneberg ist es
gestern Morgen zu einem dreisten Betrugsfall gekommen. Per Telefon
haben die Betrüger versucht, einen Rentner um sein Geld zu bringen.
Die Polizei warnt vor diesem aktuellen Hintergrund vor den Betrügern
und deren Masche.

Ein bisher unbekannter Mann wählte gegen 9 Uhr morgens die Nummer
des 63-Jährigen und gab sich fälschlicherweise als Mitarbeiter eines
Amtsgerichtes aus. Da der Rentner sich nicht auf das Gespräch
einlassen wollte beendete er es und legte auf. Doch der Betrüger ließ
nicht locker. Er wiederholte den Anruf und kündigte an, die Polizei
zu informieren, da er dringend mit ihm sprechen müsste.

Nachdem der 63-Jährige das Gespräch erneut beendet hatte,
klingelte bereits zum dritten Mal das Telefon. Diesmal meldete sich
ebenfalls eine männliche Stimme und gab sich als Polizeibeamter des
Polizeireviers Pinneberg aus. Der selbsternannte "Polizist" stellte
sich namentlich als "Jürgen Schmidt" vor und erklärte dem Rentner,
dass gegen ihn etwas vorliegen würde und forderte ihn auf, auf
entsprechende Anrufe vom Gericht zu reagieren.

Im Telefondisplay des 63-Jährigen tauchte tatsächlich die
Telefonnummer des Polizeireviers Pinneberg auf, so dass der Rentner
das Gespräch mit dem "Beamten" diesmal nicht beendete.

Weiterhin stellte der "Beamte" am Telefon diverse persönliche
Fragen, bot dem Rentner das "Du" an und versprach ein gutes Wort für
ihn einzulegen, bevor er verkündete, erneut das Amtsgericht zu
kontaktieren, damit sich der Mitarbeiter dort noch einmal mit dem
63-Jährigen in Verbindung setzen kann. Ferner forderte er den Rentner
auf, den Anweisungen des Gerichts ab sofort Folge zu leisten.

Nur wenige Minuten später bekam der Rentner einen Anruf vom
Landgericht Brandenburg. Die im Telefondisplay angezeigte Nummer




stimmte exakt mit der tatsächlichen Telefonnummer des Landgerichtes
Brandenburg überein.

Eine weibliche Stimme gab sich als "Frau Nixdorf" vom Landgericht
aus und teilte mit, dass noch ausstehende Datenschutzgebühren
beglichen werden müssten. In diesem Zusammenhang rechnete sie dem
63-Jährigen am Telefon vor, dass er über die Jahre gesehen noch 2.780
Euro bezahlen müsse und wies ihn an, dass Geld umgehend zu
überweisen. Auf einen Schriftverkehr wollte sich die "Frau Nixdorf"
nicht einlassen.

Stattdessen meldete sich in einem weiteren Anruf erneut der
falsche "Polizist" und beruhigte den Rentner, indem er angab, dass
die Sache für die Polizei nun erledigt sei, nachdem er vom Gericht
erfahren habe, dass der Rentner zahlungswillig ist.

Schließlich meldete sich die "Frau Nixdorf" nochmal per Telefon
und drohte dem 63-Jährigen mit einem Gerichtsverfahren sowie einer
sofortigen Kontosperrung. Sie erhöhte somit noch einmal den Druck auf
den Rentner, teilte ihm die Daten für den geforderten Geldtransfer
via Western Union mit und bat unter der Angabe einer Handynummer um
sofortigen Rückruf, sobald die Überweisung getätigt worden ist.

Im Anschluss an das letzte Telefonat suchte der Rentner umgehend
das Polizeirevier Pinneberg auf und schilderte den gesamten Ablauf
der Telefonate der Kriminalpolizei. Dank seines gesunden Misstrauens
und seiner erhöhten Aufmerksamkeit, blieb es in diesem Fall in Folge
der Telefonate nur bei einem Versuch. Der 63-Jährige reagierte
vorbildlich, ließ die Betrüger abblitzen und verständigte die
Polizei.

Vor diesem Hintergrund warnt die Polizei aktuell vor derartigen
Betrügern.

Das sogenannte "Spoofing" per Telefon ist kein neues Phänomen. Es
reiht sich ein in den Bereich des Enkeltrickdiebstahls und stellt
somit lediglich eine Variante des Betrugs per Telefon dar. Den Tätern
gelingt es technisch und auf illegale Weise, ihre ausgewählten Opfer
mit einer frei gewählten Telefonnummer anzurufen, um ihre Forderungen
mit Hilfe der falschen "Identitäten" real wirken zu lassen und den
Druck somit zu erhöhen.

Dabei wird bei einer Rufnummernanzeige des angerufenen Telefons
anstelle der Originalrufnummer des Anrufers eine frei wählbare
Identifikationsinformation angezeigt, wie in diesem Fall
beispielsweise die Telefonnummer des Polizeireviers Pinneberg.
Hierdurch verschleiert der Anrufer seine wahre Identität und täuscht
eine falsche Identität vor.

Die entsprechenden vorgetäuschten Namen des Anrufers sind in der
Regel frei erfunden und entspringen der Phantasie der Betrüger.

Diese Art von "Spoofing" per Telefon, genannt "Call ID Spoofing"
ist ein bundesweites Phänomen, das oftmals durch überörtliche Täter
begangen wird. Insbesondere falsche "Polizisten", "Staatsanwälte" und
"Mitarbeiter von Gerichten" versuchen immer wieder mittels
verschiedener Maschen in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen an
Geld zu kommen. Der Fantasie der Betrüger sind hierbei keine Grenzen
gesetzt. Nicht selten drohen sie am Telefon und bauen durch ihre
Redegewandtheit zusätzlichen Druck auf. Die Zielrichtung ist dabei
immer dieselbe. Den potentiellen Opfern soll eine Situation
vorgegaukelt werden, die sie dazu bewegt, eine Überweisung zu
tätigen. Die Polizei ruft insbesondere ältere Menschen dazu auf, bei
derartigen Anrufen hellhörig zu werden, das Gespräch zu beenden und
umgehend die Polizei zu verständigen. Rufen Sie die Betrüger nicht
zurück und veranlassen Sie unter keinen Umständen eine derartige
Überweisung oder gar einen Geldtransfer ins Ausland.

Besorgte Bürger können sich bei bestehender Unsicherheit im Umgang
mit derartigen Situationen an die Polizei wenden. Dort erhalten
vermeintliche Opfer entsprechende Verhaltenshinweise.




Polizeidirektion Bad Segeberg
- Pressestelle -
Dorfstr. 16-18
23795 Bad Segeberg

Nico Möller
Telefon: 04551-884-2022
Handy: 0160-3619378
E-Mail: Nico.Moeller(at)polizei.landsh.de


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Datum: 06.01.2016 - 14:40 Uhr
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