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Sandaufspülung zum Küstenschutz auf Hiddensee beendet - Neues Siebverfahren hat sich bewährt

ID: 1378755

(ots) - Ministerium für Inneres und Sport und Ministerium
für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V:

Rechtzeitig vor dem Jahreswechsel konnten die Sand-aufspülarbeiten
am Strand von Hiddensee abgeschlossen werden.

Etwa 318.000 m³ Sand wurden innerhalb von 3,5 Wochen auf 3,5 km
Länge im Küstenabschnitt zwischen Kloster und Vitte aufgespült. Die
Aufspülung war erforderlich, um die seit der letzten Aufspülung im
Jahr 1994 eingetretenen Sandverluste auszugleichen. "Wir haben damit
erreicht, dass wir einen wirksamen Sturmflutschutz für die Orte
Kloster und Vitte nun gewährleisten können und langfristig eine
Teilung der Insel verhindern. Somit sind Leib und Leben sowie die
wirtschaftlichen Güter bestmöglich geschützt und die Insel bleibt
weiterhin eine Perle in der Ostsee, die weiterhin auf den sanften
Tourismus setzen kann. Insofern bin ich allen Beteiligten sehr
dankbar, dass die Maßnahme zügig und professionell zum Abschluss
gebracht wurde", erklärte der für den Küstenschutz zuständige
Umweltminister Dr. Till Backhaus heute.

Der Sand - die Menge entspricht etwa 25.000 LKW-Ladungen - wurde
mit Hopperbaggern über eine Spüllei-tung an den Strand gebracht.
Insgesamt mussten die Schiffe 99 Fahrten zwischen der Sandlagerstätte
und Hiddensee durchführen, um den Sand zu transportieren. Die
Gesamtmaßnahme konnte nur durch die intensive Zusammenarbeit zwischen
dem Wasser- und Schifffahrtamt Stralsund, dem Bergamt Stralsund, dem
Munitions¬bergungs¬dienst M-V (MBD M-V), dem Staatlichen Amt für
Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz und den beteiligten
Bauunternehmen termingerecht umgesetzt werden.

Obwohl das hierfür vorgesehene und genehmigte Sandentnahmegebiet
"Darßer Ort" auch nach den neuesten Erkenntnissen des MBD M-V nicht
als kampfmittelbelastet gilt, wurde aus Sicherheitsgründen zur




Vermeidung des Anspülens von möglicherweise dennoch vorhandenen
Kampfmitteln im gemeinsamen Vorgehen von Umwelt- und Innenministerium
ein neuartiges Verfahren eingesetzt.

Bei der neuen Verfahrensweise wird das gesamte Spülgut nun an Land
durch einen Siebkorb gespült, der mit einer Maschenweite von 12 mm
alle zu erwartenden Kampfmit-tel, wie beispielsweise
Flugzeug-Bordwaffenmunition ab Kaliber 12,7 Millimeter zurückhält.

Obwohl diese Technologie nur vorsorglich angewandt wurde, hat sich
der Mehraufwand gelohnt: neben den zu Testzwecken bewusst in den
Spülstrom eingebrachten und farblich markierten Prüfkörpern wurden
auch insgesamt 304 Kampfmittel und Munitionsteile mit Anhaftungen
ausgesiebt, die zusammen mit dem Sand vom Meeresgrund aufgesaugt
wurden und ohne neuer Siebtechnologie zusammen mit dem Spülsand an
den Strand gelangt wären.

Die Bandbreite der geborgenen Kampfmittel erstreckt sich von 30
Hülsen verschiedener Herkunft und Kaliber und 27 kleinen Zündern
sowie rund 2 kg Munitionsteile mit Anhaftungen und über 19 deutschen
Granaten der Kaliber 13 mm und 2 cm. Aber auch 28 Granaten der NVA
bzw. der sowjetischen Streitkräfte Kaliber 25 mm bis sogar 37 mm
wurden im Spülkorb gefunden.

"Auch über 60 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges werden in
Mecklenburg - Vorpommern sowohl landseitig als auch entlang der
Küsten immer mal wieder Reste des Krieges gefunden werden", so
Innenminister Lorenz Caffier. "Umso wichtiger ist es, dass wir nun
die Erfahrungen aus der praktischen Anwendung des neuen Verfahrens in
enger Zusammenarbeit zwischen dem Munitionsbergungsdienst und den für
Küstenschutzmaßnahmen zuständigen Behörden auswerten, um die
gewonnenen Erkenntnisse für zukünftige Sandaufspülungen zu nutzen."

Wann die nächste Aufspülung erforderlich ist, hängt von den
Belastungen des Küstenabschnitts in der Zukunft ab. Die
Küstenschützer gehen derzeit davon aus, dass eine
Wiederholungsaufspülung erst in ca. 10 Jahren erforderlich sein wird.




Rückfragen bitte an:

Ministerium für Inneres und Sport Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle
Michael Teich
Telefon: 0385/588-2008
E-Mail: michael.teich(at)im.mv-regierung.de
http://www.regierung-mv.de


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Datum: 11.01.2016 - 15:00 Uhr
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