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Löschgruppe Wennigloh der Arnsberger Feuerwehr gewinnt internationalen Feuerwehr-Award

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(ots) -
Größter Erfolg in der Geschichte der Einheit

Wennigloh. Die Löschgruppe Wennigloh der Feuerwehr der Stadt
Arnsberg (NRW) hat am Freitag, den 22. Februar in Ulm den Sonderpreis
des international ausgeschriebenen Conrad Dietrich Magirus-Awards
gewonnen. Damit können sich die Männer um Löschgruppenführer
Hauptbrandmeister Nikolaj Schulte über den größten Erfolg in der
Geschichte ihrer Einheit freuen. Gemeinsam mit Feuerwehren aus Rio de
Janeiro (Brasilien) und Isfahan (Türkei) standen die Wehrmänner aus
dem Sauerland auf der Bühne des großen Veranstaltungssaales des Ulmer
Maritim-Hotels, in dem die Preisverleihung umrahmt von einem
imposanten Show- und Gala-Event stattgefunden hat.

Löschgruppe übt erstmals im August 2012 mit einer
Behinderten-Gruppe

Ihren Gewinn in der erstmals ausgeschriebenen Kategorie "Soziales
Engagement" verdankt die kleine aber schlagkräftige Feuerwehr-Einheit
der Ruhrstadt einem Inklusions-Projekt, das sie bereits seit mehreren
Jahren erfolgreich durchführt. Die Löschgruppe, die aus 17
Einsatzkräften im aktiven Dienst, neun Jugendfeuerwehrmännern und
drei Kameraden in der Ehrenabteilung besteht, hatte erstmals im
August 2012 eine gemeinsame Übung mit einer Gruppe geistig und
körperlich behinderter junger Männer aus Ratingen durchgeführt. Die
Angehörigen der Wohngruppe einer Behinderten-Einrichtung der Graf
Recke-Stiftung waren seinerzeit zu Gast bei einer Wennigloher
Familie, deren Sohn als Betreuer in der Einrichtung arbeitete.
Alljährlich nahm dieser seine Schützlinge mit zu einem
Zeltlager-Wochenende in Wennigloh. Spontan entstand dann bei den
Gastgebern die Idee, das Besuchsprogramm der jungen Männer um einen
Besuch durch die örtliche Feuerwehr zu bereichern. Und da man sich in
dem 1.000 Seelen-Dorf gegenseitig kennt und schätzt, war der Kontakt




zu der örtlichen Löschgruppe schnell hergestellt.

Löschgruppenführer Nikolaj Schulte hatte keine Mühe, seine
Mannschaft von der Idee eines Besuchs bei den gehandicapten Männern
zu begeistern, und so fuhr das Löschfahrzeug der Wennigloher
Blauröcke an einem sonnigen August-Tag vor dreieinhalb Jahren
erstmals vor dem Domizil der Camping-Gruppe vor. Aber es stand nicht
nur die Besichtigung der Ausrüstung und des Löschfahrzeugs auf dem
Programm. Die Wennigloher Floriansjünger hatten auch eine gemeinsame
Brandbekämpfungs-Übung vorbereitet, bei der in gemischten Trupps von
Behinderten und Einsatzkräften kleine Zielfeuer gelöscht wurden.

Behinderte und Nichtbehinderte hatten riesigen Spaß

Die Begeisterung und die Herzlichkeit der Ratinger Wohngruppe
steckten die Wehrmänner schnell an, und so hatten alle Beteiligten
riesigen Spaß bei der Übung. Und die Tatsache, dass der eine oder
andere Wassertropfen nicht seinen Weg zum Brandherd, sondern zu einem
benachbarten Angriffstrupp fand, sorgte für eine willkommene
Abkühlung an diesem Sommertag. Bei der gemeinsamen Manöverkritik und
einem anschließenden gemütlichen Beisammensein lernten sich beide
Seiten besser kennen und beschlossen einmütig, dass dieser Besuch
nicht der letzte gewesen sein sollte. Und so besuchen die Wennigloher
Einsatzkräfte seit dem jedes Jahr die Ratinger Männer während ihres
Aufenthaltes in Wennigloh und festigen die freundschaftlichen Bande
immer weiter. In den letzten beiden Jahren stand der Besuch der
jungen Männer im Wennigloher Feuerwehrhaus mit anschließender Übung
auf dem Programm, was erneut für viel Spaß auf beiden Seiten sorgte.
Und so freuten sich Behinderte und Nichtbehinderte in jedem Jahr aufs
Neue auf ihr Treffen.

Conrad Dietrich Magirus-Preis seit 2012 vergeben

Mit diesem sozialen Engagement hatte sich die Löschgruppe aus
Wennigloh im April 2015 um den Conrad Dietrich Magirus-Award
beworben. Dieser Preis wird seit dem Jahr 2012 deutschlandweit und
seit dem Jahr 2013 international ausgeschrieben und gilt in
Fachkreisen als "Oscar der Feuerwehrbranche". Ziel des Wettbewerbs
ist es, die zahlreichen und vielfältigen Leistungen von Feuerwehren
stärker in die Öffentlichkeit zu rücken. Im Jahr 2015 wurde erstmals
ein Sonderpreis in der Kategorie "Soziales Engagement" ausgelobt. In
der Haupt-Kategorie werden besondere Feuerwehr-Einsätze, die sich
durch mutige Rettungstaten, vorbildliche Teamarbeit oder auch
innovative Einsatzstrategien auszeichnen, gewürdigt.

Der Wettbewerb trägt den Namen eines Feuerwehrmannes, der als
Pionier der Brandbekämpfung gilt und bis heute für Feuerwehrleute auf
der ganzen Welt ein Vorbild ist: Conrad Dietrich Magirus. Der Ulmer
Feuerwehrmann hatte sich zum Ziel gesetzt, die Brandbekämpfung für
sich und seine Kameraden sicherer zu machen. Mit revolutionären
Erfindungen wie der "Ulmer Drehleiter" sorgte er weltweit für
Aufmerksamkeit. Vor 150 Jahren gründete er die Firma Magirus, die in
seinem Sinne bis heute die Arbeit der Feuerwehrleute in den
Vordergrund stellt und mit dem "Conrad Dietrich Magirus"-Preis
besonders würdigt.

Gewinn in einem Online-Voting gesichert

Die Gewinner in beiden Kategorien wurden in einem mehrstufigen
Auswahlverfahren ermittelt. Im ersten Schritt hatte eine hochkarätig
besetzte Fachjury alle Einsendungen bewertet und eine Vorauswahl
getroffen. In diesem Zuge wurde auch die Löschgruppe Wennigloh in der
Kategorie "Soziales Engagement" in den Kreis der fünf Finalisten
erwählt. Aus diesen wurden dann die Gewinner im Rahmen eines
öffentlichen Online-Votings ermittelt. Und die Wennigloher Wehrmänner
legten sich mächtig ins Zeug und warben auf allen
Kommunikations-Kanälen für Ihr Projekt. Aber nicht nur Facebook und
die Homepage der Arnsberger Feuerwehr wurden genutzt. Zweimal
verteilten die Brandbekämpfer aus dem Bergdorf in der Fußgängerzone
in Arnsberg-Neheim mehrere hundert Werbe-Flyer, um auf ihren
Wettbewerbsbeitrag aufmerksam zu machen.

Training in Fire Fighter Academy und Fahrt mit dem "Dragon"
gewonnen

Und das hatte Erfolg: Als eine von fünf Finalisten in der
Kategorie "Soziales Engagement" erlebte eine neunköpfige Delegation
der Löschgruppe Wennigloh am 22. Januar im Rahmen eines Gala-Events
in Ulm die Preisverleihung und wartete mit großer Spannung auf die
Bekanntgabe ihrer Platzierung. Im Vorfeld dieses Events hatten die
Wehrmänner zudem einen einmaligen Einblick in die Fertigung von
Feuerwehrfahrzeugen der Magirus Group erhalten und konnten im Magirus
Excellence Center die modernsten, aber auch historische
Feuerwehr-Fahrzeuge besichtigen.

Die Löschgruppe Wennigloh setzte sich schließlich gegen ihre vier
Mitbewerber durch und wurde als Gewinner ihrer Kategorie auf die
Bühne gerufen. Die Überraschung und die Freude bei der Wennigloher
Abordnung waren riesengroß, hatte man sich doch gegen eine
hochkarätige Konkurrenz aus ganz Deutschland durchsetzen können. Das
wurde dann bei der anschließenden Award-Party gebührend gefeiert.

Gewonnen haben die Sauerländer Wehrmänner neben einer großen
Anerkennung ihres Engagements ein exklusives Einsatz-Training in der
Fire Fighter Academy der Magirus Group in Ulm, bei dem sie die
modernste Ausrüstung des Feuerwehrfahrzeug-Herstellers nutzen dürfen.
Außerdem steht eine Fahrt mit dem "Dragon", einem hochmodernen
Flugfeldlöschfahrzeug der neuesten Generation, durch einen
Test-Parcours mit Steilkurve auf dem Programm.

Empfang mit Martinshorn und Böllern

Und auch in der Heimat wurde der Gewinn von den daheimgebliebenen
Kameraden bejubelt. Diese waren per Facebook und WhatsApp über den
Verlauf der Preisverleihung auf dem Laufenden gehalten worden und
bereiteten der Delegation bei ihrer Rückkunft in Wennigloh einen
begeisterten Empfang am Gerätehaus mit Martinshorn, Böllern, Sekt und
Waffeln. Der Award wurde ausgiebig begutachtet, und die ersten
Berichte von der beeindruckenden Preisverleihung in Ulm machten die
Runde.

"Wir sind stolz und sehr glücklich!"

Löschgruppenführer Nikolaj Schulte freut sich über diesen bislang
größten Erfolg in der Geschichte der Wennigloher Feuerwehr: "Wir sind
stolz und sehr glücklich über den Gewinn dieses internationalen
Wettbewerbs. Es war ein unglaubliches Erlebnis, als kleine
Feuerwehr-Einheit gemeinsam mit Feuerwehrkameraden aus Brasilien, der
Türkei und aus Syrien auf der Bühne zu stehen. Daran werden wir noch
sehr lange denken!"

Und auch Arnsbergs Stadt-Wehrführer Bernd Löhr ist begeistert von
dem Erfolg der Einsatzkräfte aus Wennigloh: "Was die Löschgruppe
Wennigloh mit ihrem sozialen Engagement in den vergangenen Jahren für
die Verständigung Behinderter und Nichtbehinderter geleistet hat, ist
vorbildlich. Zu dem Gewinn des Sonderpreises des Conrad Dietrich
Magirus-Awards gratuliere ich den Kameraden auch im Namen aller
Arnsberger Feuerwehrangehöriger daher ganz herzlich. Ich bin stolz
auf ihre Leistung und spreche ihnen für diesen tollen Erfolg meine
Anerkennung aus."

(Quelle: StBI Peter Krämer, Pressesprecher der Arnsberger
Feuerwehr)




Rückfragen bitte an:

Feuerwehr Arnsberg
Peter Krämer
Telefon: 0170/5804175
E-Mail: pressesprecher(at)feuerwehr-arnsberg.de
www.feuerwehr-arnsberg.de

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Datum: 24.01.2016 - 16:06 Uhr
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