ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

NRW-Polizei erwischte 146.000 Handysünder - Innenminister Jäger legt Verkehrsunfallbilanz 2015 vor: Die Hälfte der getöteten Fußgänger waren Senioren

ID: 1400653

(ots) - Die Zahl der Unfalltoten blieb im Jahr 2015 im
Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich. 521 Menschen starben auf den
Straßen in NRW, einer weniger als 2014. Das ist das zweitniedrigste
Ergebnis seit Einführung der Unfallstatistik im Jahr 1953. Zum
Vergleich: 2011 starben 123 Menschen mehr bei Verkehrsunfällen in
NRW. Die Anzahl der Schwerverletzten ging um mehr als 2,7 Prozent auf
13.159 zurück. Aber es kamen mehr Motorradfahrer und mehr Fußgänger
bei Unfällen ums Leben. "Die Bilanz zeigt, dass die Konzepte der
Polizei für mehr Verkehrssicherheit wirken. Sie zeigt aber auch, dass
wir mit unseren Anstrengungen nicht nachlassen dürfen", sagte
Innenminister Ralf Jäger heute bei der Vorstellung der
Verkehrsunfallstatistik. "Wir werden die Konzepte, die wir mit
unseren Partnern in der Verkehrssicherheitsarbeit entwickelt haben,
weiter konsequent umsetzen."

Die NRW-Polizei hat das Thema Handy am Steuer im vergangenen Jahr
zu einem Schwerpunkt der Verkehrsunfallbekämpfung gemacht. Dies gilt
sowohl für die Prävention, als auch für die konsequente Ahndung von
Verstößen. "Wer beim Fahren das Handy in die Hand nimmt, muss damit
rechnen, erwischt zu werden", machte Jäger deutlich. Im vergangenen
Jahr haben die Polizisten in NRW mehr als 146.000 Handy-Sünder
festgestellt. In 182 Fällen wies die Polizei nach, dass die
Handynutzung Ursache für den Unfall war. Drei Menschen kamen bei
einem Handyunfall ums Leben. 339 Smartphones stellten die Polizisten
bei schweren Verkehrsunfällen sicher. Hier bestand der Verdacht, dass
der Fahrer dadurch abgelenkt war.

"Viele unterschätzen den kurzen Blick aufs Handy. Wer bei Tempo 50
für zwei Sekunden aufs Display schaut, fährt fast 30 Meter im
lebensgefährlichen Blindflug", warnte der Minister. "Wir brauchen
klarere rechtliche Vorschriften, die das Nutzen von Mobiltelefonen im




Straßenverkehr eindeutig einschränken. Der Bundesverkehrsminister
muss endlich handeln. Die aktuelle Rechtslage hinkt der rasanten
Entwicklung von Smartphones und Kraftfahrzeugen deutlich hinterher."

Im Jahr 2015 sind 158 Menschen gestorben, weil die Geschwindigkeit
für den Unfall mit entscheidend war. "Geschwindigkeit ist nach wie
vor der Killer Nr. 1 im Straßenverkehr. Jeder dritte Verkehrstote ist
Opfer von Geschwindigkeit. Sie entscheidet über die Schwere der
Folgen gerade bei den schwachen Verkehrsteilnehmern. Deshalb setzen
wir auch weiter auf unsere Strategie von täglichen intensiven
Kontrollen, auf mehr Aufklärung und auf mehr Transparenz", erklärte
der Minister. Im vergangenen Jahr haben die NRW-Polizisten rund 2,2
Millionen Temposünder gemessen. 2011 waren es 1,43 Millionen. Das ist
ein Anstieg um mehr als die Hälfte. Die Zahl der tödlich
verunglückten Motorradfahrer ist im vergangenen Jahr stark
angestiegen. Mit 83 Bikern starben 13 mehr als im Vorjahr. 56 von
ihnen hatten den Unfall selber verursacht. Bei 31 der tödlichen
Unfälle hat die Geschwindigkeit eine Rolle gespielt. Sehr viele davon
ereigneten sich auf den beliebten kurvenreichen Motorradstrecken in
den bergigen Regionen. "Darauf haben wir reagiert. Die betroffenen
Polizeibehörden sind mit gezielten Geschwindigkeitskontrollen gegen
die rasende Biker vorgegangen. In diesen Regionen konnte so die Zahl
der getöteten Motorradfahrer deutlich eingedämmt werden", erläuterte
Jäger. Ab Mitte März, wenn die Biker wieder unterwegs sind, startet
die Polizei erneut mit ihren Kontrollen, um rücksichtslose
Motorradfahrer aus dem Verkehr zu ziehen. Sorge bereitet dem
Innenminister der deutliche Anstieg der Unfalltoten bei den
Fußgängern um sieben Prozent auf 123. Die Analyse der Unfälle ergab,
dass rund die Hälfte der getöteten Fußgänger den Unfall selber
verursacht hat. 66 der getöteten Fußgänger waren Senioren. 70 Prozent
davon waren über 75 Jahre alt. "Senioren werden überdurchschnittlich
oft als Fußgänger oder Fahrradfahrer bei Verkehrsunfällen schwer
verletzt oder sogar getötet", stellte der Innenminister fest. "Das
bedeutet nicht, dass ältere Menschen häufiger gegen Regeln verstoßen
als andere. Sie sind aber wegen ihres Alters und ihrer körperlichen
Konstitution mehr von den schweren Folgen eines Unfalles betroffen."

Im Jahr 2015 verunglückten über 9.561 Seniorinnen und Senioren,
zwei Prozent mehr als im Vorjahr. 173 von ihnen starben, 14 mehr als
im Jahr davor. 112 von ihnen waren über 75 Jahre alt. Das entspricht
einem Anteil von 65 Prozent. Jäger: "Unsere Gesellschaft wird älter,
die Senioren werden immer mobiler. Darauf stellen wir uns ein. Viele
Polizeibehörden arbeiten zusammen mit ihren Partnern intensiv an der
Verkehrsunfallprävention für Senioren.




Rückfragen bitte an:

Ministerium für Inneres und Kommunales
Pressestelle Ministerium für Inneres und Kommunales
Telefon: 0211/871-2300
Fax: 0211/871-2500
E-Mail: pressestelle(at)im.nrw.de
http://www.im.nrw.de


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   (KA)Karlsruhe/Bad Schönborn/Waghäusel -  Drei Polizeibeamte am Wochenende nach Widerstandshandlungen dienstunfähig  Groß-Zimmern: Einbruch in Einkaufszentrum/Schmuckladen im Visier der Kriminellen
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 15.02.2016 - 11:18 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1400653
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Innenministerium NRW
Stadt:

40217



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" NRW-Polizei erwischte 146.000 Handysünder - Innenminister Jäger legt Verkehrsunfallbilanz 2015 vor: Die Hälfte der getöteten Fußgänger waren Senioren"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Ministerium f (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Ministerium f