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Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2015 für die Polizeidirektion Lüneburg

ID: 1402404

(ots) -
-Erneut deutlicher Anstieg der bekannt gewordenen Fälle -Hohe
und leicht verbesserte Aufklärungsquote -Mehr Wohnungseinbrüche -
Flüchtlinge nicht überproportional auffällig

"Die Menschen im Bezirk der Polizeidirektion Lüneburg leben
sicher", so Polizeipräsident Robert Kruse bei der Vorstellung der
aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für den Bezirk der
Polizeidirektion Lüneburg (Zuständigkeitsbereich: Landkreise Harburg,
Heidekreis, Celle, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen, Rotenburg und
Stade). Die hohe Aufklärungsquote der letzten Jahre konnte auch im
Jahr 2015 gehalten und -trotz des Anstieges der Zahl der bekannt
gewordenen Fälle- sogar noch leicht gesteigert werden. Von insgesamt
83.174 Straftaten (2014: 78.111) konnten 61,68 % (2014: 61,14 %)
aufgeklärt und insgesamt 32.987 (2014: 32.678) Tatverdächtige
ermittelt werden. "Es zeigt sich, dass unsere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, im Zusammenspiel von Ermittlungsbereichen und den
Einsatz- und Präsenzdiensten, professionell und erfolgreich
arbeiten", so Polizeipräsident Robert Kruse.

Die Häufigkeitszahl ("HZ", Zahl der Straftaten pro 100.000
Einwohner) liegt mit 6.728 Straftaten pro 100.000 Einwohner im
Mittelfeld des Landesvergleichs und damit immer noch deutlich unter
der landesweiten "HZ" von 7.263 Straftaten pro 100.000 Einwohner.

Der Anstieg der Fallzahlen resultiert im Wesentlichen aus zwei
Deliktsfeldern. Dies sind zum einen die Diebstahlsdelikte, die um
+2.879 auf 32.445 Fälle stiegen, sowie aus den Vermögens- und
Fälschungsdelikten (vorwiegend Betrug und Unterschlagung), die um
+1.606 Fälle auf insgesamt 15.337 Fälle anstiegen. Somit ergibt sich
allein aus diesen beiden Deliktsfeldern ein Gesamtzuwachs von 4.485
Taten. Daneben sind die sonstigen Straftatbestände gem. StGB und die




Taten zu strafrechtlichen Nebengesetzen (u.a. Rauschgiftdelikte) für
einen kleineren Anteil an der Steigerung verantwortlich.

Schwerpunkt der Kriminalitätsbekämpfung wird folglich auch
zukünftig die Bekämpfung und Aufklärung der Eigentumsdelikte sein, da
sowohl Ladendiebstähle als auch Haus- und Wohnungseinbruchdiebstähle
im Wesentlichen für die Steigerungsrate der Fallzahlen verantwortlich
sind. Allein im Bereich der Haus- und Wohnungseinbrüche ist ein
deutlicher Anstieg um +1.098 auf 3.344 Fälle (2014: 2.246) zu
verzeichnen. Die Aufklärungsquote für den Bereich
Wohnungseinbruchdiebstahl liegt für die PD Lüneburg bei 23,74 % und
damit über dem Landesschnitt von 22,2%.

"Durch die Nähe zu den Metropolregionen Hamburg, Bremen/Oldenburg
und Hannover/Braunschweig mit einer sehr guten Anbindung an die
Bundesautobahnen ist die PD Lüneburg für reisende Täter gut zu
erreichen und leider ein attraktives Ziel.", ergänzt Robert Kruse.
Bei Einbruchdiebstählen ist das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen
und Bürger besonders betroffen. "Gemeinsam mit den
Polizeiinspektionen ergreift die PD Lüneburg Maßnahmen, um
Einbruchdiebstähle zu verhindern und noch besser aufklären zu können"
führt Polizeipräsident Kruse dazu aus. "Wir setzen neben effektiver
Polizeiarbeit auch auf die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger, und
appellieren, verdächtige Beobachtungen, auch wenn sie persönlich
wenig bedeutsam erscheinen, an die Polizei zu melden, denn der
Schlüssel zum Erfolg liegt in der wirkungsvollen Bekämpfung und der
Unterstützung durch eine aufmerksame Bevölkerung. Auch bauliche
Vorkehrungen können helfen, die Zahl der Einbrüche zu reduzieren. Im
letzten Jahr blieben 37,8 % der Einbrüche im Versuchsstadium stecken.
Die verstärkte Sicherung von Häusern und Wohnungen sollte noch weiter
ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken, da sie eine wirksame Maßnahme
gegen Einbrüche darstellt. Hier stehen auch die Präventionsteams der
Polizeiinspektionen für Beratungen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Seit Anfang September 2015 sind mehr als 10.000 Flüchtlinge im
Bezirk der Polizeidirektion Lüneburg in Not-/Behelfsunterkünfte bzw.
in den Kommunen untergebracht. Die öffentliche Diskussion um
steigende Fallzahlen aufgrund der wachsenden Zahl an Flüchtlingen
lässt sich nur bedingt beleuchten. Erst Anfang November 2015 wurde
wegen des sprunghaft gestiegenen Flüchtlingszustroms eine spezielle
Auswertemöglichkeit geschaffen, um Straftaten von und gegen
Flüchtlingen zielgenau erfassen zu können.

Für den Tatzeitzeitraum vom 05.11.2015 (Beginn spezielle
Auswertemöglichkeit) bis zum 31.12.2015 wurden im
Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Lüneburg insgesamt 12.650
Straftaten polizeilich erfasst. Davon sind in 574 Deliktsfällen
Flüchtlinge tatverdächtig. Hierbei handelt es sich jedoch um eher
"niedrigschwellige" Straftaten, häufig wechselseitig unter
Flüchtlingen begangen. Ein Grund hierfür dürfte die besondere, oft
sehr beengte, Unterbringungssituation Not- und Behelfsunterkünften
sein.

Als Schwerpunkte bei den erfassten, durch Flüchtlinge begangene,
Straftaten kristallisieren sich die Begehung von Körperverletzungen
(vorwiegend sog. "einfache Körperverletzungen") in den Unterkünften
sowie Ladendiebstähle heraus. Weiterhin entfällt ein wesentlicher
Anteil auf ausländerrechtliche Verstöße. Belastbare Aussagen sind
wegen des erst kurzen Betrachtungszeitraumes kaum möglich. Bisher
deuten die vorliegenden Zahlen aber nicht auf eine besorgniserregende
Beteiligung von Flüchtlingen am Kriminalitätsgeschehen hin.

Erfreulich ist, dass sich der durch die Straftaten entstandene
finanzielle Schaden trotz Anstieges der Fallzahlen erneut reduziert
hat und mit 58.987.597 EUR (2014: 74.105.065 EUR) deutlich unter der
Zahl des Vorjahres liegt.

"Wir haben es zurückliegend zwar geschafft, trotz der steigenden
Belastungen z. B. durch personalintensive Sicherung von
Gerichtsverfahren oder der ergänzenden Aufgabenbewältigung durch die
Flüchtlingssituation im Herbst, die hohe Aufklärungsquote bei
wachsenden Straftatenzahlen zu halten", stellt Robert Kruse
abschließend fest. Dennoch müssen wir uns speziellen Bereichen noch
intensiver widmen. Ich setze hier auf die weiterhin gute Motivation
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeidirektion Lüneburg
und das Vertrauen und die Unterstützung der Bevölkerung.

Die Unterstützung der Polizei durch die Bevölkerung ist allerdings
nicht als Aufruf zu verstehen, sich in Bürgerwehren zu organisieren.
"Der Staat hat das Gewaltmonopol und sorgt für Sicherheit", betont
Robert Kruse, "Bürgerwehren bergen eher Sicherheitsrisiken."




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Lüneburg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Wiebke Hennig
Auf der Hude 2
21339 Lüneburg
Telefon: 04131/8306-1050
Fax: 04131/29-1065
E-Mail: wiebke.hennig(at)polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdlg/pd_lueneburg/


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