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Polizei in NRW sorgt mit Einbruchsradar für mehr Transparenz - Kriminalstatistik 2015 zeigt deutliche Zunahme von Wohnungseinbrüchen - weniger Jugendkriminalität

ID: 1415652

(ots) - Insgesamt 1,51 Millionen Straftaten zählte die
NRW-Polizei 2015  rund ein Prozent mehr als im Vorjahr. Die
Aufklärungsquote lag nahezu unverändert bei 49,6 Prozent. Das teilte
Innenminister Ralf Jäger heute bei der Veröffentlichung der
Polizeilichen Kriminalitätsstatistik 2015 mit. Die Zahl der
Wohnungseinbrüche ist um 18,1 Prozent auf 62.262 Fälle gestiegen.
"Für die NRW-Polizei hat der Kampf gegen Einbrecher höchste
Priorität", unterstrich Jäger und stellte mit dem Einbruchsradar ein
neues Instrument für mehr Transparenz und Sensibilität vor.

Alle 47 NRW-Polizeibehörden veröffentlichen ab Mitte April auf
ihren Internetseiten Karten, die Wohnungseinbrüche und
Einbruchsversuche aus der Vorwoche verzeichnen. Die Menschen können
sich mit dem Radar zum ersten Mal ein eigenes Bild über Einbrüche in
ihrem Viertel machen. "Noch mehr Sensibilität" erhofft sich Jäger
davon. "Und dass die Menschen ihre vier Wände besser schützen".
Bereits jetzt kommt es in 44 Prozent der Fälle nicht zur
Tatvollendung  wegen guter Einbruchsicherungen und wachsamer
Nachbarn. Die Aufklärungsquote lag bei 13,8 Prozent.

Vor allem international operierende mobile Einbrecherbanden aus
Südosteuropa sind für den Anstieg verantwortlich. "Die Ermittlungen
sind aufwändig und anspruchsvoll", erläuterte Jäger. "Das sind
Profis: straff organisiert und bestens vernetzt. Nicht selten
bestehen Familienbande", so der Minister weiter. Auf der Grundlage
des Konzepts Mobile Täter im Visier (MOTIV) arbeiten hoch
spezialisierte Fahnder daran, von Experten des LKA identifizierte
Serientäter dingfest zu machen. Seit dem Start von MOTIV im August
2013 wurden 805 Täter auf diese Weise identifiziert. 515 davon sind
oder waren in Haft. Aktuell werden 436 Intensivtäter von
MOTIV-Ermittlern gesucht. "Wir haben den Fahndungs- und




Ermittlungsdruck massiv erhöht. Und das werden wir weiter tun",
verdeutlichte Jäger.

Weniger Jugendkriminalität

Immer weniger Jugendliche geraten mit dem Gesetz in Konflikt. Die
Kriminalitätsrate in diesem Bereich ist so niedrig, wie seit 45
Jahren nicht. Von insgesamt 492.245 Tatverdächtigen war ungefähr
jeder fünfte unter 21 Jahren. Die Zahl der jugendlichen
Tatverdächtigen bei Gewaltdelikten wie Körperverletzung und Raub ist
ebenfalls gesunken. Unter 41.715 als Tatverdächtigen ermittelten
Personen waren 12.741 Jugendliche. "Trotz der guten Entwicklung
werden wir uns weiter besonders um jugendliche Intensivtäter kümmern.
Und unser Präventionsprojekt Kurve kriegen ist bundesweit einmalig",
hob Jäger hervor.

Mehr Taschendiebstähle

Beim Taschendiebstahl liegt der höchste Wert seit zehn Jahren vor.
Landesweit 54.604 Fälle registrierte die Polizei. Das entspricht
einer Steigerung von 1,6 Prozent. Die Aufklärungsquote beträgt 6,5
Prozent. 60 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen stammen aus
Rumänien, Bulgarien, Bosnien-Herzegowina, Marokko oder Algerien.
"Gerade in belebten Fußgängerzonen bemerken Opfer den Diebstahl erst
dann, wenn die Täter längst weg sind", erklärte der Minister. "Das
beste Mittel gegen Taschendiebstahl ist deshalb die
Präventionsarbeit. Wir müssen noch eindringlicher aufklären und
informieren." Gleichzeitig wird konsequent verfolgt 
insbesondere durch Zivilbeamte.

Gewaltkriminalität unverändert

Die Gesamtzahl der Gewaltdelikte blieb mit 46.351 im Vergleich zum
Vor-jahr nahezu gleich, der Zuwachs betrug lediglich 0,4 Prozent.
Gefährliche und schwere Körperverletzungen wurden zu 80,7 Prozent
aufgeklärt, sonstige Gewaltdelikte zu 71,1 Prozent. Beim Straßenraub
gab es im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen
Rückgang von 7.419 Taten auf 6.709. Das entspricht 9,6 Prozent. Die
Aufklärungsquote lag hier bei 35,9 Prozent.

Mord und Totschlag

Straftaten gegen das Leben befinden sich auf dem niedrigsten Stand
seit 20 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Rückgang um 6,2
Prozent auf 422 Fälle zu verzeichnen. 94,5 Prozent dieser Taten
wurden aufgeklärt. Die Kriminalpolizei ermittelte 2015 in 1664 Fällen
von Mord oder versuchtem Mord. Das sind 21,2 Prozent weniger als im
Vorjahr. Es gab 231 Fälle von Totschlag oder versuchtem Totschlag,
3,6 Prozent mehr als 2015.




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Datum: 09.03.2016 - 16:28 Uhr
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