ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

Verkehrsunfallstatistik 2015 für das Stadtgebiet Braunschweig - Unfallzahlen und -folgen leicht rückgängig, weniger Todesopfer

ID: 1420993

(ots) -
Bewertet wird das Verkehrsunfallgeschehen im Stadtgebiet
Braunschweig für das Jahr 2015 im Vergleich zu den Vorjahren
(Klammerzahlen). Die Unfälle auf den Autobahnen im Stadtgebiet A2,
A39, A391, A392 und A395 sind ausgenommen. Die Statistik beschreibt
die Unfallentwicklung, die Unfallfolgen, die jeweilige Art der
Verkehrsbeteiligung und die Hauptunfallursachen. Abschließend wird
das Unfallverhalten der sogenannten Risikogruppen betrachtet.

Eckwerte:

Zahl der Verkehrsunfälle liegt mit 8.669 geringfügig unter der des
Vorjahres (8.718) und damit 3,6 Prozent über dem Durchschnitt (8370)
der letzten zehn Jahre

1.153 (1.193) Menschen wurden bei Unfällen im Stadtgebiet
verletzt, davon 154 (160) schwer- und 993 (1.025) leichtverletzt.

Sechs (acht) Menschen wurden bei Unfällen im Stadtgebiet getötet.
Fünf der getöteten Verkehrsteilnehmer waren Fahrradfahrer. Es ist
erneut kein Kind unter den Todesopfern.

Weniger Fahrradfahrer an Unfällen beteiligte - 649 (733).

Die Unfallzahlen werden in Zusammenhang mit der Unfallursache, der
Art des Verkehrsmittels und der beteiligten Altersgruppe genannt. Die
statistische Erhebung dient unter anderem der polizeilichen
Verkehrsüberwachung und Prävention. Ziel ist die Senkung der
Unfallzahlen und vor allem der schwerwiegenden Unfallfolgen. Daher
wird im Folgenden besonders auf die sogenannten Risikogruppen
Senioren, Kinder und Jugendliche, Junge Fahrer und Fahrradfahrer
eingegangen.

Todesopfer im Straßenverkehr

2014 ließ das Alter, die Art der Verkehrsbeteiligung sowie des
Unfallhergangs keine Gemeinsamkeit bei den tödlichen Unglücksfällen
erkennen. 2015 waren es allerdings fast ausnahmslos Fahrradfahrer,
die bei Unfällen im Stadtgebiet ums Leben kamen. Von den fünf
getöteten Fahrradfahrern waren vier älter als 60 Jahre. Einer der




Verunglückten, 63 Jahre alt, war mit einem Elektrofahrrad unterwegs.

Senioren (65 plus)

Hohe Mobilität weit über das Arbeitsleben hinaus kennzeichnet
heute die Altersgruppe der über 65-Jährigen. Mobilität bedeutet
Lebensqualität und Sicherung des Lebensstandards. Viele präventive
Aktionen der Polizei und anderer Institutionen tragen dem Rechnung
und unterstützen Menschen in der zweiten Lebenshälfte, sich sicher im
Straßenverkehr zu bewegen. Eine immer größer werdende Bedeutung zur
Mobilität bekommt, auch in dieser Zielgruppe, das Fahrradfahren. 33
(44) der insgesamt 154 (160) schwerverletzten Menschen waren über 65
Jahre alt und mussten stationär im Krankenhaus behandelt werden. 14
(21) von ihnen waren mit dem Fahrrad an Unfällen beteiligt. Erstmals
werden in der diesjährigen Unfallstatistik die über 65-Jährigen
zusätzlich nach Altersklassen bis über 94 Jahre mit Art der
Verkehrsbeteiligung und Verletzung gezählt. (Blatt 27 der Grafik)
Ebenfalls in die Statistik aufgenommen sind die Beteiligung und die
Hauptverursachung in den Altersklassen über 65 Jahre.

2015 waren 1.717 (1.791) Menschen über 65 an Verkehrsunfällen
beteiligt. 1.212 (1.197) Beteiligte über 65 haben die Karambolagen
hauptsächlich verursacht. Auf großes Interesse stößt die Aktion "Fit
im Auto", ein Fahrsicherheitstraining der Polizei Braunschweig und
der Verkehrswacht für ältere Autofahrer - Selbsterfahrung ohne Zwang
und ohne Angst, den Führerschein abgeben zu müssen.

Junge Fahrer (18 bis 24 Jahre)

2015 waren 1.477 (1.585)) Autofahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren
an Unfällen im Stadtgebiet beteiligt. 561 Männer und 445 Frauen
verursachten diese Karambolagen maßgeblich. Dabei wurden 97 Menschen
verletzt. Bedenklich bleibt, dass 16 (15) der Führerscheinneulinge
zum Zeitpunkt des Unfalls unter Alkoholeinfluss standen.

Kinder (bis 14 Jahre)

58 (80) Kinder wurden im letzten Jahr bei Unfällen im Stadtgebiet
verletzt - 52 (71) leicht, 6 (9) schwer. Die meisten Kinder wurden
wie im Vorjahr mit dem Fahrrad in einen Unfall verwickelt. 19 (32)
Kinder wurden dabei leicht, zwei Kinder schwer verletzt. 28 Unfälle
geschahen auf dem Schulweg. Die meisten Kinder verunglückten mit dem
Fahrrad beim Spielen in ihrer Freizeit. Problematisch bleibt, dass
17 (21) Kinder bei Unfällen nur als Mitfahrer im Auto verletzt
wurden. Davon waren vier Kinder unter sechs Jahre alt. Ursache sind
zum Teil nach wie vor nicht vorhandene oder nicht genutzte
Rückhaltesysteme. Bei Verkehrskontrollen vor Grundschulen wird immer
noch Fehlverhalten von Eltern deutlich, die entgegen polizeilichem
und pädagogischen Rat ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen und
sich darüber hinaus als Fahrzeugführer falsch verhalten.

Fahrradfahrer

649 (733) Fahrradfahrer waren 2015 an Unfällen beteiligt, 280
verursachten sie maßgeblich selbst. 334 (387) Radler wurden leicht
und 71 (67) schwer verletzt. Das bedeutet, dass Fahrradfahrer im
letzten Jahr zu knapp 36 Prozent an den Verletzten insgesamt
beteiligt waren. Bei den schweren Verletzungen betrug die Beteiligung
sogar 46 Prozent. Zur Erinnerung: allein fünf Fahrradfahrer kamen bei
Verkehrsunfällen 2015 ums Leben. In mindestens drei Fällen haben die
Fahrradfahrer den für sie tödlichen Unfall maßgeblich verursacht.
Hauptunfallursache bei Unfällen mit Fahrradfahrern bleibt die
Benutzung der falschen Straßenseite - 47 (59) Unfälle. Alkohol war
bei 30 (27) Unfällen ursächlich.

Alkohol und Drogen

102 (111) Autofahrer verunglückten 2015 unter Alkoholeinfluss im
Stadtgebiet. Zusätzlich fielen 241 (267) betrunkene Fahrer bei
Verkehrskontrollen auf. 51 (53) Fahrer fielen nach dem Konsum
illegaler Drogen ohne Unfall auf. Dagegen verursachten elf
Verkehrsteilnehmer unter Drogeneinfluss einen Unfall - sieben mehr
als im Jahr vorher. Neben dem Verlust der Fahrerlaubnis kommt auf die
Drogen konsumierenden Autofahrer immer ein Ermittlungsverfahren wegen
des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz zu.

Hauptunfallursachen - in Reihenfolge der Bedeutung

1. Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und beim Ein- und
Anfahren

2. Mangelnder Abstand

3. Missachtung der Vorfahrt oder des Vorrangs

4. Nebeneinanderfahren, unachtsamer Fahrstreifenwechsel

5. überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit

Im Jahresvergleich sind im Stadtverkehr in Reihenfolge der
Bedeutung keine signifikanten Veränderungen festzustellen.

Unfallfluchten

2015 suchten 1.180 Fahrer nach einem Unfall das Weite, ohne sich
um die Folgen zu kümmern. Von 73 (71) Unfallfluchten, bei denen
Menschen verletzt wurden, konnten 43 (37) aufgeklärt werden. Das
entspricht einer Aufklärungsquote von knapp 59 Prozent. Bei ihren
Ermittlungen ist die Polizei im hohen Maß auf Beobachtungen aus der
Bevölkerung und auf die Bereitschaft als Zeuge auszusagen angewiesen.

Fazit

Die Unfallstatistik 2015 für das Stadtgebiet Braunschweig
beschreibt trotz anhaltend hoher Verkehrsdichte ein im
Jahresvergleich unauffälliges Unfallgeschehen.




Rückfragen bitte an:

Polizei Braunschweig
PI Braunschweig, Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 0531/476-3034 und -3033
Fax: 0531/476-3035
E-Mail: pressestelle(at)pi-bs.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei-braunschweig.de


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   Zugreisender mit Haftbefehl  Meldungen aus dem Bereich Rastatt und Murgtal
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 18.03.2016 - 10:34 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1420993
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: POL-BS
Stadt:

Braunschweig



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" Verkehrsunfallstatistik 2015 für das Stadtgebiet Braunschweig - Unfallzahlen und -folgen leicht rückgängig, weniger Todesopfer"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Polizei Braunschweig (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Katalysatoren abgeflext ...

Braunschweig, Beethovenstraße / Am Jödebrunnen 20.07.2020 -24.07.2020 In der letzten Woche wurden von zwei Fahrzeugen die Katalysatoren entfernt. Beide VW-Golf IV standen für vier Tage auf Parkplätzen am Jödebrunnen und der Beethovenstraße. A ...

Farbschmierer gestellt ...

Braunschweig, Viewegsgarten 26.07.2020, 10.57 Uhr Am Sonntagmorgen gelang es der Braunschweiger Polizei drei Farbschmierer in der Parkanlage Viewegsgarten zu stellen. Zeugen hatten beobachtet, wie die Männer eine Mauer mit Graffitis besprühten un ...

Polizeibeamter durch Schläge verletzt ...

Braunschweig, Schützenplatz 25.07.2020, 08.31 Uhr Am Samstagmorgen kam es auf dem Braunschweiger Schützenplatz zu einem Polizeieinsatz. Ein 74-jähriger Braunschweiger weigerte sich, den korrekten Eingang zum dortigen Flohmarkt zu benutzen. Diese ...

Alle Meldungen von Polizei Braunschweig