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160412-2. Verkehrsbilanz 2015: Zahl der Verkehrstoten in Hamburg auf historisch niedrigem Stand

ID: 1435014

(ots) - Zeit: 12.04.2016, 12:00 Uhr Ort: Hamburg-Altstadt,
Rathausmarkt 1, Rathaus

Hamburgs Innensenator Andy Grote, Polizeipräsident Ralf Martin
Meyer und der Leiter der Verkehrsdirektion, Ulf Schröder, haben heute
im Rahmen der Landespressekonferenz die Straßenverkehrsbilanz 2015
vorgestellt.

Während die Zahl der Verkehrsunfälle im Jahr 2015 bundesweit um
mehr als 4 Prozent zugenommen hat, verzeichnete Hamburg einen
vergleichsweise leichten Anstieg um 2,3 Prozent. Insgesamt wurden in
der Hansestadt 1.494 Verkehrsunfälle mehr registriert als im Jahr
2014, dabei blieb es in 1.377 Fällen bei Sachschäden. Gleichzeitig
sank die Zahl der Verkehrstoten in Hamburg im vergangenen Jahr auf
den tiefsten Stand seit mehr als 60 Jahren. Während im vergangenen
Jahr 68 Schwerverletzte mehr zu beklagen waren als noch 2014, hat
sich die Zahl der Verkehrsunfalltoten überaus positiv entwickelt.
Starben im Jahr 2014 in Hamburg noch 38 Verkehrsteilnehmer, kamen
voriges Jahr 20 Menschen auf Hamburgs Straßen ums Leben. Seit
Einführung der Verkehrsunfallstatistik im Jahr 1953 wurden nie
weniger Verkehrstote festgestellt. "Besonders erfreulich ist, dass
auch im Jahr 2015 kein Kind und kein Jugendlicher im Straßenverkehr
tödlich verunglückt ist", sagte Hamburgs Innensenator Andy Grote.
"Das Risiko, bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen, ist in
Hamburg deutschlandweit am geringsten. Dass es trotz zunehmendem
Radverkehrs weniger Unfälle mit Radfahrern gibt, ist ein Hinweis
dafür, dass wir bei der Radverkehrsförderung auf dem richtigen Weg
sind." Eckdaten der polizeilichen Unfallstatistik 2015: In Hamburg
ereigneten sich im Jahr 2015 insgesamt 67.197 Verkehrsunfälle
(Vorjahr: 65.703). Die Zahl der Personenschadensunfälle stieg um 117
auf insgesamt 7.898.

2015 verunglückten in Hamburg 10.123 Personen (+ 213). Prozentual




fällt die Steigerungsrate bei den Schwerverletzten mit + 8,4 Prozent
am größten aus. Nach absoluten Zahlen ist der Anstieg der Anzahl der
Verunglückten auf die Entwicklung der Leichtverletztenzahlen
zurückzuführen. Es wurden 163 mehr Leichtverletzte registriert als
noch im Jahr 2014.

Die Zahl der getöteten Fußgänger war mit 9 Verunglückten (+1)
nahezu unverändert, es gab aber deutliche Rückgänge bei den getöteten
Motorrad- und Radfahrern. Kamen 2014 noch 11 Rad- und 10
Motorradfahrer ums Leben, verunglückten 2015 noch 2 Rad- und 3
Motorradfahrer tödlich. 7 von 20 Getöteten waren im Seniorenalter. In
nur einem Fall verursachte der Senior den Unfall selbst. Dies zeigt,
dass neben der grundsätzlich notwendigen gegenseitigen Rücksichtnahme
insbesondere auf ältere Verkehrsteilnehmer geachtet werden muss und
damit schwere Unfallfolgen verhindert werden können. Die Entwicklung
der Verkehrsunfälle mit jungen Erwachsenen (18- bis 24-Jährige)
verläuft nahezu parallel zu den Gesamtunfallzahlen. Mit 11.170
Verkehrsunfällen ist hier ein Zuwachs um 2,2 Prozent (+ 238) zu
verzeichnen. Im Jahr 2013 wurden noch 11.249 Verkehrsunfälle mit
jungen Erwachsenen registriert. Nach wie vor ist bei dieser
Verkehrsteilnehmergruppe die Risikobereitschaft am größten. Sie
verursachen überproportional viele Verkehrsunfälle durch nicht
angepasste Geschwindigkeit und zu geringen Sicherheitsabstand. Die
demografische Entwicklung macht sich auch bei den Verkehrsunfällen
mit Beteiligung von Senioren (ab 65 Jahren) bemerkbar. Wurden im Jahr
2014 noch 11.439 Verkehrsunfälle mit Senioren statistisch erfasst,
ereigneten sich im vergangenen Jahr 11.955. Damit stieg die Zahl um
516 Fälle, ein Zuwachs um 4,5 Prozent. Nach dem Rückgang der Zahl
der Verkehrsunfälle mit aktiv am Straßenverkehr teilnehmenden Kindern
(bis 14 Jahre) von 599 im Jahr 2013 auf 539 im Jahr 2014 stieg die
Zahl im vergangenen Jahr um 29 auf 568 Verkehrsunfälle an. Insgesamt
verunglückten in Hamburg 741 Kinder (+32). Angesichts der stetig
steigenden Zahl von Schülern bzw. Kindern in Hamburg und damit
einhergehender Steigerung der Zahl der aktiv am Straßenverkehr
teilnehmenden Kinder überrascht diese Entwicklung nicht, zeigt aber
auch die Notwendigkeit der Fortführung der
Verkehrserziehungsmaßnahmen durch die Verkehrslehrer der Hamburger
Polizei. Die seit vielen Jahren stattfindende Aktion "Rücksicht auf
Kinder kommt an!" wird auch im Jahr 2016 fortgeführt und beschäftigt
sich in diesem Jahr mit dem Schwerpunkt "Kinder als Mitfahrer". Die
Auftaktveranstaltung findet am 13.04.2016 in der Kindertagesstätte
Weidemoor in Boberg statt. Im Hinblick auf 22 verunglückte Kinder als
Mitfahrer mehr im Vergleich zum Jahr 2014 eine dringend notwendige
Maßnahme zum Schutz unserer Kinder. Die Entwicklung der
Verkehrsunfälle mit Radfahrern verlief trotz zunehmendem Radverkehrs
positiv. Mit 3.242 Verkehrsunfällen ereigneten sich 31 Unfälle
weniger als noch 2014 festgestellt wurden. Ob der konsequente Ausbau
neuer Radverkehrsanlagen zu dieser Entwicklung beigetragen hat, kann
derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden. Einen deutlichen
Rückgang gab es bei Verkehrsunfällen mit Motorradfahrern
(motorisierte Zweiräder über 50 cm³). Mit 857 ereigneten sich 151
Verkehrsunfälle weniger als 2014. Dies entspricht einem Rückgang um
15 Prozent. Es wurden auch 14,1 Prozent weniger verunglückte
Motorradfahrer (- 77) registriert. Vermutlich haben viele ihr Zweirad
aufgrund schlechter Witterungsverhältnisse häufig stehen lassen,
gleichwohl haben sich die intensiven Präventionsmaßnahmen der Polizei
in diesem Bereich offenbar positiv ausgewirkt. Im Jahr 2014 war bei
den Unfällen mit Fußgängern ein Rückgang um 3,2 Prozent zu
verzeichnen. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Verkehrsunfälle
um 174 auf insgesamt 1.535 an. Es verunglückten 146 Personen mehr
als im Jahr davor, wobei die Fußgänger überwiegend leicht verletzt
wurden. Zum einen haben die Fußgänger in diesen Fällen häufig
versucht, die Fahrbahn zu überqueren, ohne auf den Fahrzeugverkehr zu
achten, andererseits übersahen Fahrzeugführer die Fußgänger häufig
beim Abbiegevorgang. Die Zahl der getöteten Fußgänger ist mit 9 (+1)
nahezu unverändert. Die Zahlen bei Alkoholunfällen nahmen nur leicht
zu, von 755 Unfällen im Jahr 2014 auf 769 in 2015 (+1,9 Prozent). Es
ereigneten sich 16 Alkoholunfälle mit Personenschäden mehr als noch
2014. Bei 4 von 20 Unfällen mit Getöteten waren Beteiligte
alkoholisiert. 2 Fußgänger traten unter Alkoholeinfluss unachtsam auf
die Fahrbahn, ein Fahrradfahrer fiel vor einen fahrenden PKW und ein
betrunkener Kraftfahrzeugführer kam aufgrund überhöhter
Geschwindigkeit ins Schleudern. Bei diesem Unfall verstarb ein
Mitfahrer. Die Zahl der Drogenunfälle ist identisch mit der vom
Vorjahr. Bei den 135 registrierten Verkehrsunfällen verunglückten 77
Personen (Vorjahr: 82). Nach wie vor sind die Hauptunfallursachen in
Hamburg Aggressionsdelikte wie "Geschwindigkeit" und "mangelnder
Sicherheitsabstand". Bei den Verkehrsunfällen mit Personenschäden
wurden in 1972 von 7898 Fällen (24,9 Prozent) diese
Hauptunfallursachen festgestellt. Weitere Hauptunfallursachen sind:
Vorfahrts-/Vorrang- und Rotlichtverstöße, Fehler beim Einfahren,
Wenden oder Rückwärtsfahren sowie Fehler beim Abbiegen nach links.
Innensenator Andy Grote stellt fest: "Unaufmerksamkeit und
Selbstüberschätzung sind zwei der großen Risikofaktoren im
Straßenverkehr. Immer häufiger beobachten wir, dass Kraftfahrer wie
selbstverständlich ihr Smartphone während der Fahrt benutzen und
scheinbar kein Gefahrenbewusstsein dabei haben. Auch Radfahrer und
Fußgänger sind immer häufiger so stark abgelenkt und unaufmerksam,
dass es leicht zu konkreten Gefahrensituationen und in nicht wenigen
Fällen zu folgenschweren Unfällen im Straßenverkehr kommt. Ich
fordere deshalb alle Verkehrsteilnehmer dazu auf, durch umsichtiges
und verkehrsgerechtes Verhalten sowohl zur eigenen als auch zur
Sicherheit der anderen, insbesondere der schwächeren
Verkehrsteilnehmer, beizutragen." Grote kündigte an: "Wir werden auf
diese Erkenntnisse reagieren und festgestellte Verstöße konsequent
ahnden. Die besonders folgenschweren Unfallursachen überhöhte
Geschwindigkeit und das Fahren bei Rotlicht bleiben weiterhin ein
Schwerpunkt polizeilicher Kontrollen. Auch die erfolgreiche
Präventionsarbeit, insbesondere die Verkehrserziehung unserer Kinder,
werden wir in Hamburg unvermindert fortführen

Anlage:
Freie und Hansestadt Hamburg20152014+ / -Differenz in %
Verkehrsunfälle gesamt 67.19765.7031.4942,3
Verunglückte im Straßenverkehr10.1239.9102132,1
Darunter:
Leichtverletzte 9.2239.0601631,8
Schwerverletzte 880 812688,4
Getötete 2038-18-47,4

Verkehrsunfälle mit Kindern568539295,4
Verunglückte Kinder 741709324,5
Darunter:
Leichtverletzte 652639132,0
Schwerverletzte 89701927,1
Getötete 000

Verkehrsunfälle mit jungen Erwachsenen
11.17010.9322382,2

Verunglückte junge Erwachsene1.3391.302372,8
Darunter:
Leichtverletzte 1.2341.209252,1
Schwerverletzte 102891314,6
Getötete 34-1-25,0

Verkehrsunfälle mit Senioren11.95511.4395164,5
Verunglückte Senioren 1.033970636,5
Darunter:
Leichtverletzte 867816516,3
Schwerverletzte 1591431611,2
Getötete 711-4-36,4

Verkehrsunfälle mit Fußgängern1.5351.36117412,8
Verunglückte Fußgänger 1.2121.06614613,7
Darunter:
Leichtverletzte 98184813315,7
Schwerverletzte 222210125,7
Getötete 98112,5

Verkehrsunfälle mit Radfahrern3.2423.274-32-1,0
Verunglückte Radfahrer 2.3622.420-58-2,4
Darunter:
Leichtverletzte 2.1262.185-59-2,7
Schwerverletzte 234224104,5
Getötete 211-9-81,8

Verkehrsunfälle mit motorisierten Zweirädern (alle)
1.3601.514-154-10,2

Verunglückte motorisierte Zweiradfahrer
750843-93-11,0 Darunter: Leichtverletzte 603701-98
-14,0 Schwerverletzte 144132129,1 Getötete
310-7-70,0




Rückfragen der Medien:
Behörde für Inneres und Sport, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Frank Reschreiter, Tel. 040 - 42839-2673
E-Mail: pressestelle(at)bis.hamburg.de Internet:
www.hamburg.de/innenbehoerde
sowie:
Pressestelle der Polizei Hamburg
Timo Zill, Tel. 040 - 42865-8888
E-Mail: polizeipressestelle(at)polizei.hamburg.de Internet:
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