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Osnabrück - Ermittlungen nach Fußballspiel des VfL Osnabrück gegen den Halleschen FC abgeschlossen

ID: 1436733

(ots) - Am Abend des 06.11.2015 fand in der
Osnatel-Arena das Drittligaspiel zwischen dem VfL Osnabrück und dem
Halleschen FC statt. Sowohl während des Spiels als auch nach dem
Spiel kam es hierbei zur Begehung einer Vielzahl von Straftaten durch
Osnabrücker und Hallenser Anhänger.

Beamte der Polizeiinspektion Osnabrück haben nun die daraufhin
eingeleiteten Ermittlungen abgeschlossen.

Die Chronologie der Ereignisse stellte sich dar wie folgt:

1. Kurz nach der Halbzeitpause entrollten Hallenser Anhänger im
Gästeblock ein großes Banner mit der Aufschrift "Gewalttäter Sport",
in dessen Schutz sie anschließend massiv Pyrotechnik zündeten.
Außerdem gelang es einem Hallenser Anhänger kurz vor Spielende, unter
Mithilfe von fünf weiteren Gästefans, in einen Pufferblock zu
klettern und eine dort aufgehängte Osnabrücker Zaunfahne zu
entwenden. Beamte der PI Osnabrück konnten im Rahmen der Ermittlungen
zu beiden Delikten jeweils sechs Tatverdächtige identifizieren und
entsprechende Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das
Sprengstoffgesetz bzw. wegen Diebstahls einleiten.

2. Nach Spielschluss wurden die Gästefans durch Polizeikräfte im
Ausgangsbereich des Stadions aufgestaut, um eine Identifizierung der
Tatverdächtigen der oben genannten Delikte durchführen zu können.
Hierbei entwickelten die Gästefans zwischenzeitlich nicht
unerheblichen Druck auf die Polizeikräfte. Wiederholt kam es auch zu
Straftaten zum Nachteil der eingesetzten Beamten seitens der
Gästefans; vorwiegend handelte es sich um Körperverletzungs- und
Widerstandshandlungen sowie Beleidigungen. Unter anderem zündete ein
Hallenser Anhänger zudem eine mobile Toilettenkabine an. Durch die
Polizei Osnabrück konnten im Nachgang insgesamt 33
Ermittlungsverfahren gegen Gästefans eingeleitet werden. Die




Osnabrücker Ermittler lobten in diesem Zusammenhang ausdrücklich die
Kooperation mit den Kollegen aus Halle/Saale.

3. Im Ausgangsbereich des Stadions fand schließlich noch eine
massive körperliche Auseinandersetzung zwischen Mitarbeitern des
Ordnungsdienstes und Gästefans statt. Im Rahmen der Ermittlungen zu
diesem Geschehen fand eine umfangreiche Sichtung und Prüfung des
vorhandenen Videomaterials statt. Hierbei stellte sich heraus, dass
die Gewalttätigkeiten in erster Linie von den Mitarbeitern des
eingesetzten Ordnungsdienstes ausgegangen waren. Dementsprechend
wurden zehn Ermittlungsverfahren wegen einfacher bzw. gefährlicher
Körperverletzung gegen beteiligte Ordner eingeleitet. Neun der Ordner
konnten zwischenzeitlich identifiziert werden. In Zusammenarbeit mit
dem VfL Osnabrück wurden im Nachgang zu dem Spieltag verschiedene
Maßnahmen zur Professionalisierung des Ordnungsdienstes und Schaffung
einer besseren Transparenz vereinbart

4. Zeitgleich zu den Ereignissen am Gästeausgang des Stadions
löste sich eine Ansammlung von mindestens 30 Osnabrücker Anhängern
aus dem Bereich einer an der Bremer Straße gelegenen Gaststätte und
bewegte sich in erkennbar aggressiver und feindseliger Stimmung in
Richtung des Stadionvorplatzes. Eine Kleingruppe von Beamten der
Polizeiinspektion Osnabrück versuchte, das Durchbrechen dieser
Personen auf den Stadionvorplatz und somit das Zusammentreffen mit
den Gästefans zu verhindern und die Mitglieder der der vorrückenden
Gruppe stadtauswärts zurückzudrängen. Hierbei wurden Beamte der
Polizeiinspektion Osnabrück bedroht, beleidigt, zum Teil körperlich
angegangen und mit Gegenständen beworfen. Ein Beamter erlitt durch
einen Flaschenwurf eine schwere Gesichtsverletzung. Die Angreifer
zogen sich anschließend zügig in die an der Bremer Straße gelegene
Gaststätte zurück. Zum Zwecke der Identifizierung der zuvor am
Angriff beteiligten Personen ordnete die Einsatzleitung der Polizei
Osnabrück an, die Personalien der in der Gaststätte aufhältigen
Personen festzustellen. Da seitens der Osnabrücker Störer aus der
Gaststätte heraus die Anwendung von Gewalt gegen Polizeibeamte
angedroht wurde, entschied die Einsatzleitung, für die Durchführung
der Identitätsfeststellungsmaßnahmen auf das Eintreffen von weiteren
Polizeikräften zu warten. Hierdurch verzögerte sich die Maßnahme
erheblich. Viele der mehr als 100 in der Gaststätte befindlichen
Personen waren für einen Zeitraum von mehreren Stunden daran
gehindert, die Gaststätte zu verlassen. Letztendlich gelang es den
Beamten der Polizeiinspektion Osnabrück, insgesamt 19 Strafverfahren
wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs sowie 5 weitere
Strafverfahren wegen verschiedener während der
Identitätsfeststellungsmaßnahmen begangener Delikte einzuleiten.
Mehrere Personen erstatteten zudem Strafanzeige gegen die
eingesetzten Beamten, insbesondere den Einsatzleiter der Polizei
Osnabrück wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung, weil sie die
Gaststätte während der Identitätsfeststellungsmaßnahmen nicht
verlassen konnten.

Alle genannten Ermittlungsverfahren liegen mittlerweile der
Staatsanwaltschaft Osnabrück zur weiteren Bearbeitung vor.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Osnabrück
Georg Linke
Telefon: 0541 / 327-2071
E-Mail: pressestelle(at)pi-os.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-os.polizei-nds.de


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Datum: 14.04.2016 - 15:25 Uhr
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