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Blitzmarathon - Zu hohe Geschwindigkeit verursacht Leid - Unfallsachbearbeiter der Polizei berichten von ihren Erfahrungen im Umgang mit Unfallopfern

ID: 1437061

(ots) -
(uk) Der kommende Blitzmarathon in der nächsten Woche wird nicht
nur auf das Problem des zu schnellen Fahrens aufmerksam machen. Die
Polizei richtet ihr Augenmerk diesmal ganz besonders auf die vielen
Menschen, die nach schweren Geschwindigkeitsunfällen zu Opfern
geworden sind.

Opfer des Unfalls sind aber nicht nur die Getöteten und
Schwerverletzten selbst, sondern auch die Menschen aus dem Umfeld der
Verunglückten. Angehörige, Freunde, Vereinskameraden, Arbeitskollegen
sind ebenfalls von dem Unglück betroffen und leiden, wenn ein
Unfallopfer zu beklagen ist. Zu den Opfern zählen aber noch andere
Menschen. Auch die Mitarbeiter der Rettungsdienste und Polizisten,
die am Unfallort waren, bleiben nicht unberührt von den oftmals
schrecklichen Ereignissen, die sie dort erleben mussten.

Zwei Polizeibeamte der Paderborner Polizei beschreiben, warum auch
sie von den Erlebnissen im Umgang mit Schwerstverletzten und
Getöteten und deren Angehörigen betroffen sind, wenn Auto- oder
Motorradfahrern zu schnell unterwegs waren und verunglückten.

Uli Schmücker und Gerald Streitbürger (beide 57 Jahre alt) sind
schon seit vielen Jahren als Sachbearbeiter im Verkehrskommissariat
tätig. Zusammen mit weiteren rund zehn Kollegen ihres Sachgebietes
gehört die Bearbeitung von zumeist einfachen Unfällen zur ihrer
täglichen Routine. Zu den Aufgaben der beiden Polizeihauptkommissare
gehört aber auch die Bearbeitung von schweren und schwersten
Verkehrsunfällen. Darunter auch solche bei denen Menschen getötet
wurden. Dabei müssen beide immer wieder feststellen, dass die
Unfallursache häufig überhöhte oder unangepasste Geschwindigkeit war.

Bei vielen tödlich verlaufenen Unfällen werden sie von den Beamten
des Streifendienstes zur Unfallstelle hinzugerufen. Sie unterstützen
ihre Kollegen dann bei der Spurensuche, -sicherung und -auswertung.




Zudem hilft es den Sachbearbeitern bei der späteren
Unfallbearbeitung, wenn sie sich ein eigenes Bild vom Geschehen an
der Unglücksstelle gemacht haben. Neben der Suche nach Spuren auf der
Fahrbahn und an den beteiligten Fahrzeugen gehört bei tödlich
verlaufenen Unfällen auch, die Durchführung einer Leichenschau, um
das Ausmaß der Verletzungen bei den Verstorbenen zu dokumentieren.

Im Anschluss daran erfolgt die Kontaktaufnahme mit den
Angehörigen. Die Gespräche mit den Verwandten erfolgen auf der
Dienststelle oder auch zu Hause bei den Betroffenen. Die Beamten
stehen Rede und Antwort, klären über die Unfallursachen und den
weiteren Verlauf des Verfahrens auf. Auf Wunsch beantworten sie aber
auch Fragen zu den näheren Umständen des Todes, beispielsweise ob der
Verstorbene gegenüber Helfern noch etwas gesagt hat, ob er gelitten
hat oder sofort tot war.

Uli Schmücker: "Der unmittelbare Umgang mit Angehörigen, die kurz
zuvor einen Verwandten völlig unerwartet verloren haben, ist nicht
einfach. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf einen solchen
Schicksalsschlag. Wir erleben die ganze Bandbreite des Kummers. Die
meisten sind trotzdem froh, wenn wir ihnen bei der Beantwortung
vieler Fragen helfen können!"

Auch sein Kollege Gerald Streitbürger musste in den letzten Jahren
derartige Situationen erleben. "Obwohl wir Polizisten sind,
unterstützen wir die Angehörigen bei der Trauerarbeit und sind selber
berührt. Wir werden Teil der Trauer. Trotz aller Betroffenheit dürfen
wir zu unserem eigenen Schutz aber nicht alles im Kopf mit nach Hause
nehmen. In den meisten Fällen gelingt uns das, manche Situationen
gehen einem aber auch nach vielen Jahren nicht aus dem Kopf!"

Für beide Beamte gilt mit den Angehörigen auch bei schwierigen
Fragen offen und ehrlich umzugehen. Auch wenn dies im ersten Moment
mit schmerzlichen Erfahrungen verbunden ist, hilft es den Menschen
bei der Bewältigung ihrer Trauer, wenn sie die Antworten auf ihre
Fragen aus erster Hand erhalten und genau wissen was passiert ist.

Auch wenn nicht jedes tödlich verlaufene Unglück ein
Geschwindigkeitsunfall war, so hat in den meisten Fällen überhöhte
Geschwindigkeit aber eine entscheidende Rolle gespielt. Für die
Beamten des Verkehrskommissariats stellt sich dann, genauso wie bei
den Angehörigen, die Frage nach dem: Warum? Jede Autofahrerin, jeder
Autofahrer weiß, dass die gefahrene Geschwindigkeit über die
Unfallfolge entscheidet. Das Tempo entscheidet über Leben und Tod!

Der kommende Blitzmarathon soll deshalb das Problem der
Geschwindigkeitsunfälle erneut in den Blickpunkt der Öffentlichkeit
rücken. Ziel ist es die Sicherheit auf unseren Straßen zu erhöhen und
damit die Zahl der Unfälle und der Unfallopfer deutlich zu
reduzieren!




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Datum: 15.04.2016 - 11:16 Uhr
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